Nineteen years...

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Keine fünf Minuten nach unserem Gespräch ging die Fahrstuhltür auf und Patrick strahlte mich mit seinem schönsten Lächeln an. Gut sah er aus. Haare gestyled, schwarze Jeans, schwarzer Rollkragenpullover darüber seine Lederjacke. Wenn er mich nicht schon längst in seinen Bann gezogen hatte, dann wäre es jetzt spätestens so gewesen und mein Herz hüpfte wie wild in meiner Brust. Tiefe, warme Gefühle durchströmten mich und als er dann noch einen Schritt auf mich zu trat, um mich liebevoll zu küssen, hatte ich das Gefühl zu schweben. Was machte er nur mit mir, fragte ich mich. „Du siehst umwerfend aus... habt ihr das Outfit vorhin erstanden? Die Farben stehen dir... nicht immer nur so dunkel, wie sonst." „Das sagt der, der immer Schwarz trägt..", konterte ich. „Ich bin ein Rockstar, ich darf das!",grinste er und klaute sich noch einen Kuss. „Na dann komm..." „Wo geht's eigentlich hin?" „Überraschung..."
Patrick fuhr einmal quer durch die Stadt, und ich glaubte, das er mit Absicht extra einen Umweg fuhr. Irgendwann parkte er dann in einer Tiefgarage. Noch immer wollte er nicht verraten, wo es hin ging. „Patrick... los... was hast du vor...", bohrte ich weiter. „Du siehst es doch gleich du ungeduldiges Wesen..." Patrick nahm wie selbstverständlich meine Hand und wir verließen das Parhaus. Mit einem Mal standen wir vor dem Fernsehturm. „Lilly, da ich dich heut Abend schon nicht zu einem Date entfuhren kann... möchte ich dich denn jetzt kurz einladen... für eine Stunde gehört uns der wunderbare Ausblick von dort oben über Berlin ganz alleine..." „Patrick... ich... du bist verrückt, weißt du das?!" „Ja Lilly, das bin ich, verrückt nach dir, deiner Liebe, deiner Nähe...", er zog mich zu sich in seine Arme und sein Blick traf direkt in mein Herz. Vorsichtig nährte er sich mit und wollte mir einen Kuss geben. „...die Leute...", wisperte ich nur an seine Lippen bevor sie sich kurz berührten und eine warme weiche Spur hinterließen. „I don't care!" Schnell lösten wir uns voneinander und fuhren mit dem Aufzug nach Oben ins Restaurant. Dort wurden wir schon freundlich von zwei Angestellten begrüßt, die uns zu einem wunderschönen gedeckten Tisch brachten. Als wir uns setzten entdeckte ich einen kleine Schachtel auf meinem Teller. Fragend sah ich nur zu Patrick, der heute nur am Lächeln war. „Na los, nun mach schon auf... heut morgen musste ja der Forster stören, als ich es dir geben wollte.", sanft streichelte er dabei über meine Hand, die auf dem Tisch lag. „Du solltest mir doch nichts schenken..." „I know... aber ich wollte so gern...!" Vorsichtig löste ich die kleine Schleife. Deutlich erkannte ich, das die kleine Schachtel schon leicht ramponiert aussah, was mich schmunzeln lies. Als ich dann den Deckel abnahm, kam eine filigrane Kette mit einem Wellenanhänger zum Vorschein.    „Lilly, diese Kette habe ich seit nun 19 Jahren bei mir.., ich wollte sie dir damals schenken, damit du unser Meer nicht vergisst, damit du mich nicht vergisst, und dann warst du plötzlich weg.., bisher hatte ich nie eine passende Gelegenheit sie dir zu geben... bis heute..." Ich konnte in dem Moment keine Worte dafür finden, was mir in Bruchteilen von Sekunden an Gefühlen durch meinen gesamten Körper strömte. Zutiefst dankbar, berührt, als auch vom schlechten Gewissen eingeholt, konnte ich nichts sagen, aber Handeln. Ich stand einfach auf, ging um den Tisch herum zu Patrick, der schon reagierte und mit seinem Stuhl zurück rutschte, setzte mich auf seinen Schoß und vergrub meine Gesicht an seiner Brust. „Lilly.... shhhh don't cry..... das wollte ich mit dem Geschenk nun nicht bezwecken... hey....", sanft strich er über meine Haare runter zu meinem Rücken und hauchte sanfte Küsse auf meinen Kopf, sodass ich mich langsam beruhigte und aufsah. „Patrick... du hast mein Herz berührt...du hast das wirklich 19 Jahre bei dir gehabt?" „Ja... auch im Kloster..." „Warum?" „Well, I've never given
up the hope, I meet you again... Gefällt sie dir? Darf ich sie dir anlegen?" „Gefallen ist gar kein Ausdruck.... Ich beugte mich ein kleines Stück vor, sah mich prüfend um, als Patrick mich auch schon tief küsste. „Du musst dich nicht immer zurückhalten... hier sind wir allein... nur bei großen Menschenaufkommen, wie wenn wir heute Abend Party machen würden... ok? Ich will mich nicht immer verstecken müssen... aber komm, jetzt lass uns bestellen... was möchtest du? Sekt Champagner? Wein?" „Kaffee?", lächelte ich ihn an... Alkohol haben wir heut Abend im Pub.
Patrick hatte sich wirklich was einfallen lassen, nicht nur die wunderschöne Kette mit der Geschichte dazu, nein, der hatte auch das Restaurant beauftragt, mir eine Geburtstagstorte herzurichten. Nachdem wir aufgegessen haben standen wir noch eine Weile an der Aussichtsplattform und sahen über Berlin. Patrick stand Hinterkopf, die Atme um mich geschlungen und seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt. „Es ist zwar nicht unser Meer, aber ein bisschen unserer Welt, was ich dir zu Füßen lege...", hauchte er leise in mein Ohr. „Jetzt wirst du aber sehr romantisch..." „Im Gegensatz zu dir, war ich das schon immer...", neckte er mich, wobei er nicht ganz unrecht hatte... wobei ich es nun endlich genoss, was ich früher nie getan hatte. Vielleicht lag es daran, das ich nie so viel für jemanden empfunden hatte, wie für Patrick. „Bitte behalte das bei Ja?" „Wow, Lilly, such words of you?", erstaunt sah er mich von der Seite an. „Ja...", sanft strich ich über seine Wange und küsste ihn erneut. „Ich liebe dich...  und ich bin gerade so überwältigt von dem allen hier.., von meinem Gefühlen, von... bitte lass das nicht enden Patrick..." „Never...!"
Einige Zeit standen wir noch so eng aneinander und genossen diesen wundervollen Ausblick, bevor wir uns auf den Rückweg zu Marks Wohnung machten. Der Ausflug hatte heute viel bei mir bewirkt. Ich brauchte keine Zeit. Mit dem Geschenk, welches Patrick mir heute gemacht hatte, hatte er mir den größten Vertrauens und Liebesbeweis gegeben, was ich mir nur vorstellen konnte. Persönlicher hätte sein Geschenk nicht seien können, davon ab war die Kette wunderschön.... dazu die Inschrift auf der Rückseite.... vorsichtig fühlte ich das kleine Edelmetall zwischen meinen Fingern, um zu überprüfen, das es wirklich so war, diese Geste existiert hatte und sah zu ihm rüber, der den BMW durch den Berliner Feierabendverkehr lenkte.
„Wann ist der Tisch beim Chinesen bestellt?" „At eight... warum fragst du?" „Nimmst du mich noch vorher mit zu dir?" „Ins Hotel?"

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