Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindet

Überforderung

„Alles Ok?", fragte Patricia sofort, als wir zurück kamen. „Ja... wirklich... hab Calla nur in Ruhe Stillen wollen und dann sind wir noch eine Runde ans Meer... aber erstmal, schön das ihr hier seid, die Überraschung ist euch gegluckt!" „Na, als uns Angelo anrief, und von seinem Plan erzählte, da mussten wir einfach kommen... da es nur so kurzfristig war, konnten halt nicht alle mit... aber echt toll, was er auf die Beine gestellt hat..." „Ja... ich freu mich vor allem, das Patrick und er sich nun wieder annähern können und er auch Angelo als Paten akzeptiert..." „Ja... das war ja schon so eine schöne Geste von dir... und das er jetzt quasi nochmal Patrick einen richtigen Antrag machen lässt und eure kirchliche Hochzeit geplant hat, das in der Kürze der Zeit..." „Halt stopp... wie Hochzeit geplant?!" „Ja, was glaubst du, warum wir alle hier sind?! Sonntag heiratet ihr endlich kirchlich... und dann werden Rose und Calla getauft." „Ich... ich hab doch gar kein Kleid... und wo sollen wir denn feiern und...", ich schnappte merklich nach Luft und musste mich erstmal hinsetzen. „Das werden wir dir morgen besorgen... keine Panik... du musst dich um nichts kümmern, alles fertig und organisiert.", sagte Patricia ruhig und Hilfesuchende sah ich mich nach Patrick um, der gerade bei seinen Bandkollegen stand und Gott sei Dank auch zu mir gerade blickte. Er bemerkte, das was zu seien schien und kam sofort zu mir. „Sunshine, alles ok?", fragte er besorgt und setzte sich neben mich. „Wusstest du, das wir übermorgen heiraten?!" „Bitte was?!" Zuerst sah er mich schockiert an, dann zu seiner Schwester. „You are kidding me!" „Nein! Tricia sagte das." „Ihr verarscht uns doch gerade! Wie soll das funktionieren? Ich hab keinen Anzug, wir haben keine Kirche, nichts... Lilly brauch ein Kleid... wie stellt ihr euch das vor?!" Nun kam Angelo noch hinzu. „Paddy, entspann dich! Alles schon erledigt, nur deinen Anzug müssen wir morgen noch besorgen. Alles andere ist gebucht und vorbereitet. Kirche, Pastor, Location, Buffet, Blumen, Gäste, Torte...", dabei klopfte er seinem Bruder beruhigend auf die Schulter. „How?" „Mit viel Hilfe Paddy... und unzähligen Telefonaten gefolgt von schlaflosen Nächten, aber das war es mir wert! Ihr beide gehört einfach zusammen, und das soll auch Gott nun bezeugen und segnen... und anschließend werden Rose und Calla getauft..." „Ich bin sprachlos... wirklich... Danke... von Herzen... ich...", stotterte Patrick und Tränen bildeten sich in seinen Augen. Patrick war zutiefst gerührt. Ich wusste, das es ihm mehr als wichtig war, vor Gott zu heiraten, und das nun sein Bruder uns das ermöglichte, wo die beiden all die Jahre so zerstritten waren, das war selbst für Patrick etwas Zuviel.
Die spontane Verlobungsfeier war echt schön gewesen. Patricks Geschwister und unsere Freunde machten sich dann doch Zeitnah auf den Weg zu den Hotels sowie zu Angelo. Patrick fuhr mit den Kindern schonmal nach Hause, während ich die Letzten Handgriffe im Pub noch mit Shiabon erledigte, denn ich wollte sie noch was wichtiges Fragen, allerdings wurde ich kurzzeitig noch abgelenkt, als leise Klavierklänge den Pub nochmal zum Erwachen brachte.

Ich denk an all die Lieder
Die ich für dich geschrieben hab
Sie sind Teil von mir, wie du
Ich sing sie voller Liebe
Wenn's das wär, was blieb? Nicht mehr als Vers und Melodien, ich
Glaub ich wär zufrieden, weil
Wir dann für immer hier sind
Und ich weiß nicht wie's dir geht damit denn wir schreiben
Und wir reden nicht denn wir beide wollen das erst mal nicht
Doch ich weiß schon irgendwann seh ich dich
Weil so doch das Leben ist geht immer voran und regelt sich
Auch wenn ich wollte, ich könnt nicht mehr
Irgendwas war aufgebraucht und leer
Jetzt bist du fort und ich komm mir näher
Immer wenn's so still ist, dann schlaf ich nicht ein
Ich liege wach
Deswegen bleib ich wieder heut Nacht nicht allein
Und glaub mir mal
Wenn ich wach bleib, denk ich nicht an dich
Doch ich träum davon
Wen so zu lieben, wie früher ma' dich
So wie früher ma' dich
Schon kaum zu glauben
Dass wir jetzt wirklich raus sind
Aus der Traum
Kids, Haus und Frauchen
Und es sollt mal laufen
Bis wir alt und grau sind
Selber alles aufgebaut und selber alles klein gehauen, jetzt
Und ich weiß nicht, wie's dir geht damit
Doch mich nervt's, denn alle reden mit
Wie schade und wie schwer das ist
Wenn ich ehrlich bin, ich schäm mich nicht
Lief ewig gut und dann eben nicht
Und jetzt ist es doch okay wie's ist
Auch wenn ich wollte, ich könnt nicht mehr
Irgendwas war aufgebraucht und leer
Jetzt bist du fort
Und ich komm mir näher
Immer wenn's so still ist, dann schlaf ich nicht ein
Ich liege wach
Deswegen bleib ich wieder heut Nacht nicht allein
Und glaub mir mal
Wenn ich wach bleib, denk ich nicht an dich
Doch ich träum davon
Wen so zu lieben, wie früher ma' dich
Oh
Auch wenn ich wollte
Ich könnt einfach nicht mehr
Ich konnt nicht mehr
Also lass ich dich los
Und halt dich in meinem Herz
Doch
Immer wenn's so still ist, dann schlaf ich nicht ein
Ich liege wach
Deswegen bleib ich wieder heut Nacht nicht allein
Und glaub mir mal
Wenn ich wach bleib, denk ich nicht an dich
Doch ich träum davon
Wen so zu lieben, wie früher mal dich
So wie früher ma' dich

„Kennt Patrick den Song?", fragte ich leise, als Mark die Tastatur zuklappte. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht...", gab er zu und sah mich unsicher an. „Lilian sorry, ich dachte ich wäre allein... Lena ist schon zum Hotel... und ich dachte du bist auch daheim mit den Kindern..." „Patrick ist vorgefahren, ich wollte Shiabon noch helfen... Mark... du hast Patrick sehr geliebt, oder?" „Ja... aber ich wusste, das es keinen Sinn mehr hat, als du dann plötzlich da warst..." „Und warum hast du ihn vorher betrogen, wenn du ihn so geliebt hast?" „Es war nur sex... keine Gefühle... jedenfalls nicht solche...  die kamen erst, da waren wir ja schon getrennt... ich hab mich allein gefühlt, weil er immer weg war und... ja mir fehlte auch der normale Sex... und..." „Bist du mit Lena glücklich?!" „Ja, sehr sogar... sie ist mein Deckel, dennoch bereue ich die Zeit mit Paddy nicht und ich hoffe, das ich die Freundschaft irgendwann kitten kann... er fehlt als Freund sehr..." „Dann sag ihm das Mark... genauso!"

Ich verabschiedete mich noch und Shiabon war so nett und fuhr mich noch heim. Als ich nach Hause kaum wunderte ich mich, das es so ruhig und dunkel war und ging hoch, um zu schauen, wo Patrick steckte. Was ich dann sah erwärmte mein Herz und ich wusste, es war alles richtig so, wie es ist. Mitten auf dem Bett lag Patrick, mit Calla im Arm, dicht an die beiden gekuschelt lag Rose und hielt die Hand ihres Papas fest.