Uncertainty

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Rose fing plötzlich an zu weinen und Patrick fuhr erschrocken zusammen und riss seinen Kopf rum. Unsere Blicke trafen sich und ich lächelte ihn sanft an. Vorsichtig nahm ich die kleine Lady auf den Arm, wollte mich gerade umdrehen um aus der Tasche ihre Milch zu nehmen als er auch schon dich hinter mir stand und nun mich erschrocken zusammen fahren lies.
„Verfolgen Sie mich?", zischte er mir zu und ich erkannte deutlich seine Wut. „Nein... es hat nur stark angefangen zu regnen, und mit der kleinen Lady da draußen, bei dem Wetter, ich wollte mich nur unterstellen." Streng musterte er mich. Warum war ich blöde Kuh ihm gegenüber nicht in der Lage mal meinen Mind aufzumachen? Er hatte keinen Grund mich anzublaffen, aber ich lies es zu und versuchte mich sogar nich zu erklären. „Kein Wunder bei ihrem Erscheinungsbild..." „Wie bitte?" „Na in Highheels, Blazer und Rock bei so einem Wetter auf den Friedhof?! Das nenn ich Glanzleistung! Sie sind hier auf dem Land... und nicht in der Großstadt!" „Das geht Sie ja mal nun gar nichts an!", blaffte ich zurück und kümmerte mich erstmal um Rose. „Na, aber zugegebener Massen ist ihr Aufzug für Kenmare schon overdressed..." Was bildete er sich überhaupt ein? Wollte er mich provozieren, oder war er selbst noch zu aufgebracht von dem vorangegangen Streit mit seinem Kumpel. „Ich glaube, das ist der falsche Ort hier, für dergleiche Diskussionen, oder? Sie entschuldigen mich, ich werde jetzt aufbrechen, der Regen hat nach gelassen! Schönen Tag noch!", gab ich spitz zurück und verließ die Kirche. Arroganter Schnösel, dachte ich. Was bildete der sich überhaupt ein, sich ein Urteil über meinen Kleidungsstil zu erlauben... ich hab damals auch nicht über seine komische second Hand Kleidung geurteilt. Das Äußere war mir egal, was zählte waren die inneren Werte, die Art und Weise die Patrick an den Tag legte, das gemeinsame philosophieren.... „Lilian, warten Sie!", rief er mir plötzlich nach, als ich die Hauptstraße erreichte. „Es tut mir leid. Bitte Entschuldigen Sie!", kam er etwas aus der Puste mir nachgerannt. „Ist wohl heut nicht so mein Tag... gehen wir gemeinsam ein Stück... wir haben ja die selbe Richtung..." Ich nickte ihm kurz zu und ging weiter. Schweigend liefen wir nebeneinander her. Es wäre meine Chance gewesen, mit ihm zu reden, ihn endlich zu fragen, aber nein, ich stand mir mal wieder selbst im Wege. Zumal was hätte ich auch sagen sollen. Nur die Blicke, die wir hin und wieder auf dem Rückweg austauschten sprachen Bände. Wie damals auch... wir mussten nichts sagen, um uns zu verstehen, ein Blick reichte vollkommen aus...

Patrick entzog sich mir Vorsichtig und verzog sich ins Bad. Auch wenn ich nicht gekommen war, war es wunderschön gewesen. Alleine die Vorstellung, das er mit mir sein erstes Mal verbracht hatte, was so besonders ist, gab mir unglaublich viel. Allerdings ging es ihm zunächst anders.
Nachdem er nach mittlerweile einer halben Stunde immer noch nicht zurück war, zog ich mich an, und hörte wieder leise Musik aus seinem Zimmer. Langsam öffnete ich die Tür und fand ihm auf seinem Bett sitzend, den Rücken mir zugewandt vor. Sanfte Klänge spielte er auf seiner Gitarre und summte vor sich hin. Es klang wunderschön, aber traurig zugleich. Zögerlich trat ich, immer noch unbemerkt von ihm an sein Bett und setzte mich hinter ihn. Zaghaft legte ich meine Arme um ihn und kuschelte mich heran, sodass er nur aufseufzte und mich dann aber ansah. Ich erkannte sofort, was ihn bedrückte... Angst, lag in seinen Augen... Angst, versagt zu haben, wie er mir auch später bestätigte. Ohne ein Wort zu sagen, legte ich seine Gitarre auf Seite, setzte mich einfach auf seine Schoß und küsste ihn sanft. „Es war perfekt!", seufzte ich in den Kuss, den ich versuchte zu vertiefen, aber von Patrick unterbunden wurde. „Aber du... I was too fast... And..." „Und jetzt machen wir da weiter, wo wir gerade aufgehört haben, ok?" „Du möchtest wirklich... mit mir?" „Du nicht?", lächelte ich ihn an. Als ich schon seine Lippen auf meinen spürte, er seine Hände um mein Becken schloss und mich noch näher auf seinen Schoß an sich heranzog. Innig, gefühlvoll, leidenschaftlich und sanft zugleich waren unsere Küsse, die wir austauschten, und deutlich regte sich was bei Patrick erneut. Diesmal entledigten wir uns jeder für sich in Windeseile unserer Kleidung, und konnten es nicht erwarten, den anderen gegenüber wieder zu küssen, zu streicheln und zu berühren. Bei Patrick war das anfänglich noch scheue Geschichte. Gierig zog er mich zurück auf seinen Schoß, umschloss gewissenhaft meinem Busen, und brachte mich zum erschaudern. „Hast du noch ein Gummi?", raunte er erregt in mein Ohr. „Nein... aber ich verhüte selber... also..." „Pille?" „Ne, Spritze..." „Safe?" „Ja!", stöhnte ich auf, da er gerade dabei war mich zu verwöhnen, als er mein Becken etwas anhob, und ich mich auf ihn setzte. „Holy shit!", stöhnte er auf und ich begann langsam ihn zu reiten, aber er wollte mehr, hatte „Blut geleckt", und stieß selber nach. Alleine ihn nun direkt so zu spüren, Haut an Haut, dazu diese innige Stellung..., seine Küsse, die er auf meinen Hals und Dekolleté verteilte. Es dauerte diesmal bei mir nicht lange. Durch den vorangegangenen Akt, war mein Körper noch so voller Lust das ich... „Patrick... ich... ich... oh mein Gott....", selber kam und kurz darauf Patrick sich lautstark in mir ergoss. Diesmal zog er sich nicht zurück, sondern zog mich zu sich in seinen Arm und kuschelte sich zusammen mit mir in sein Bett.
Die nächsten Tage näherten wir uns immer mehr an. Tagsüber hatten wir zwar unsere Therapien, aber zum Mittags, oder zum Abend hin verbrachten wir unsere freie Zeit miteinander. Wir kochten zusammen, liefen viel am Strand entlang, saßen im Erker und während ich las, lauschte ich seinem wunderschönen Gitarrenspiel, oder wir genossen unsere Zweisamkeit...

„Lilian?" „Ja?" „Ich hab Sie was gefragt!" „Sorry, ich war mit meinem Gedanken woanders. Was war denn?" „Das sind Sie aber in letzter Zeit wohl häufiger!" „Bitte was?" „Na mit Ihren Gedanken ganz wo anders nur nicht hier...", lächelte er sanft. „Ja.. alles etwas viel, die letzten Monate..." „Möchten Sie darüber reden?" „Da gibt es eigentlich nicht viel zu Zusagen...." „Ich möchte mich auch nicht aufdrängen... aber wenn Bedarf besteht... Sie wissen wo Sie mich finden...!" „Danke..." Was zum Henker sollte dieses Spiel... dieses hin und her... warum kam nichts von ihm... hatte er uns wirklich vergessen?
„Lilian? Kommen Sie denn trotzdem heute Abend? Haben sie jemanden für Ihre Tochter gefunden? Oder passt Ihr Mann auf?" „Mann? Ich bin alleine, Emily, meine Nachbarin passt auf... und warum Trotudem?" „Nunja...", verlegen strich er über seinen Hinterkopf, so wie er es früher schon getan hatte. „... ich war vorhin etwas zu barsch... deshalb dachte ich vielleicht, Sie kommen doch nicht, was ich sehr Schade finden würde..." „Soso... nein ich komm heute Abend.... dann bis später!"

Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt