Approach

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„Also gut, dann würde ich mich freuen, wenn Sie morgen mein Gast sind. Als kleine Wiedergutmachung auch... gehen 20 h ja? Das schwarze Ungetüm lass ich auch daheim, keine Sorge!" „Wieso Ungetüm. Heut Mittag war er lammfromm. Hat ausgiebig Streicheleinheiten eingefordert, bis jemand ihn geradezu ruppig von mir weggerissen hat." „Wie darf ich das verstehen?!" „Er war vor dem Supermarkt angebunden, jaulte, da bin ich vorsichtig zu ihm hin und naja, hab ihn gekrault und gestreichelt. Bis dann so ein komischer Typ kam... hat mich dann etwas angeblafft und ist mit Bono abgezogen." „Oh Sorry das war mein... ich meine das war ein Freund von mir, er ist gerade zu Besuch... fliegt aber morgen wieder heim... er und Bono sind nicht gerade die besten Freunde... wenn Sie verstehen... na dann... bis morgen!" „Ja Tschüss!", und schon war er weg.
Was war das bitte für eine komische Situation gewesen. Warum Siezte er mich. Auch bei meinem Namen keinerlei Reaktion. Es war offensichtlich, das ich nicht von hier kam, einen typisch Deutschen Nachnamen besaß, und diesen auch bewusst Deutsch aussprach. Warum sprach er dann nicht auch deutsch mit mir...?! Sollte ich so falsch liegen und ihn verwechseln? Nein, definitiv nicht. Seine Augen, sein Lächeln, seine Grübchen... zu 1000 Prozent war ich mir sicher, das es Patrick war...
Was mir allerdings Bauchschmerzen bereitete, war die Tatsache, Rose abends fremd betreuen zu lassen. Ich hatte die Verantwortung für sie... heute war sie bereits nicht bei mir, sondern bei Emily, auch wenn sie dort in den besten Händen war. Andererseits gingen auch meine Freundinnen in Deutschland aus, trotz Familie und Kind... ich war hin und hergerissen. Natürlich wollte ich Patrick spielen hören, nach all den Jahren. Das letzte Mal hatte ich ihn spielen gehört, als er mir sagte, wer er wirklich sei... bevor ich nach allem, was wir in den knapp drei Monaten gemeinsam durchgestanden und erlebt hatten, die Reisleine zog... aber bis es dazu kam war viel mehr als nur eine kleine Schwärmerei passiert... das erste Mal in meinem Leben hatte ich mich verliebt...

Nachdem Patricks es zugelassen hatte, das meine Hand unter seinem Hoodie sachte über seine nackte Haut streichelte, wurde der Kuss von ihm plötzlich fordernder, inniger was mich in den Kuss Grinsen lies, und ich mein Becken leicht gegen seines drückte. „Holy Jesus", stieß er plötzlich hervor, und unterbrach den so intimen Moment, den ich nur zu gern fortgesetzt hätte... auch wenn wir am Strand waren... wir waren allein, es war dunkel... niemand nahm uns wahr oder hätte es wahr genommen, dafür waren wir zu weit ab vom Schuss. Mich wunderte allerdings, warum er sich so zurück hielt. Wir waren beide erwachsen, warum denn keinen Spaß haben, wo es offensichtlich war, das es ihm genauso gut gefiel. „Alles ok Patrick?" „Ja... ich... ähm... wir sollten zurückgehen.... es wird kalt....und..." „Kalt?! Also mir ist eher gesagt ganz schön heiss!", gab ich ihm zu verstehen und sah ihn auffordernd an. „Lilly, wir sollten zurück gehen..." „Gut..." Natürlich war es für mich in dem Moment nicht gut, ich fühlte mich zurückgewiesen, und welcher Mensch fühlt sich dabei sonderlich gut oder glücklich, wenn einem das passiert. Typische Fragen gingen mir durch den Kopf, als wir schweigend zur Klinik zurückliefen. Fand er mich nicht attraktiv genug, hatte er vielleicht schon eine Freundin, und das hier war nur eine Art Flirt für ihn, lag es an ihm, das er sich unwohl fühlte... „Lilly, hör zu... wegen eben...", versuchte Patrick, als ich die Haustür der Maisonettewohnung hinter mir zu schloss, sich zu erklären. „Patrick passt schon... ich geh ins Bad, Schlaf gut.", gab ich knapp zurück, denn irgendwie fühlte ich mich vor den Kopf gestoßen. Vielleicht lag es auch daran, das mir sowas bisher nie passiert war, oder ich nicht so ein Drama um Intimitäten machte.
Als ich fertig mit Baden war, wollte ich die Küche eigentlich noch aufräumen, aber das hatte er wohl noch erledigt... also ging ich direkt nach oben und fand Patrick vor meiner Zimmertüre vor. Sofort sah er zu mir auf. „Lilly, können wir reden... wegen vorhin?" „Müssen wir das?", gab ich kühler als ich es vermochte von mir. „I think so..." „Gib mir 5 Minuten... ich zieh mich eben noch um..."
Was gab's da noch zu reden, dachte ich, während ich mir frische Unterwasche und ein Bigshirt zum Schlafen überzog. Sein Verhalten war eindeutig gewesen und ich war noch nie eine Frau gewesen, die wie ein räudiger Hund einem Kerl nach lief.
„Kannst rein kommen!" Fast schüchtern betrat er mein Zimmer. Bisher war ich nur in seinem gewesen. Prüfend sah er sich um. „Suchst du nach was bestimmten?", fragte ich frei raus und ich merkte wie ertappt er sich fühlte. „Nein... ich..." „Wolltest reden...", vollendete ich den Satz, und setzte mich dabei auf meinem Lieblingsplatz im Erker und sah zum Meer raus. „Lilly... vorhin... ich wollte dich nicht so zurückweisen..." ‚Hast du aber!', vollendete ich den Satz in meinen Gedanken und starrte weiter aus dem Fenster. Bis dahin konnte ich mir selbst noch nichtmal erklären, warum es mich so störte und verletzt hatte. „Es ist nur.... Lilly seh mich bitte an..." Unsicher was nun folgen würde, sah ich ihn an. Sein Blick war undefinierbar, und was nun folgte, damit hätte ich rückblickend nie mit gerechnet. „Screw it...", stieß er hervor, trat einen Schritt auf mich zu und griff nach meiner Hand um mich hochzuziehen. Dicht an dicht standen wir uns gegenüber und ich war kaum noch in der Lage klar denken zu können. Was hatte er vor? Er wollte reden, warum tat er es dann nicht und.... schon legte er seine Hände auf meine Hüften, schob mich Richtung Bett, und stieß mich dennoch sanft darauf. Langsam beugte er sich über mich und sah mir tief in die Augen. Er war unsicher, seine Atmung ging schnell und sein Herz raste. Worauf wartete er... was sollten diese Spielchen?! Und dann endlich vereinigte er unsere Lippen, stieß auffordernd mit seiner Zunge gegen meine und im Nu knutschten wir hemmungslos wie Teenies. Nach und nach wurde der Kuss inniger, tiefer, leidenschaftlicher, aber ich hielt mich zurück, erwidertet nur diesen atemberaubenden Kuss, als Patrick es war, der total unbeholfen versuchte, mein Shirt hochzuschieben.

Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt