Breakdown

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„Hört zu, wie eben gilt, ich werde einmal darüber sprechen, alles bleibt hier im Raum, aber anders als vorhin dürft ihr Fragen stellen, Ok?" Allesamt nickten und ich fuhr fort.
„Was Basti eben erzählt hat... das mit Mark... es stimmt. Patrick war knapp 3 Jahre mit ihm zusammen... der Trennungsgrund war hauptsächlich ich... warum er es nie öffentlich gemacht hat, muss ich glaub ich nicht erklären. Für euch zur Information, Patrick und ich kennen uns aus unserer Jugend, wir waren ein Paar und ich hab ihm damals das Herz so gebrochen, das er von Frauen nix mehr wissen wollte... Letzen Januar habe ich bedingt durch den Tod meiner Freundin hier in Deutschland alle Zelte abgebrochen und hab von da an mich um ihre Tochter gekümmert... in Irland... Patrick ist mein Nachbar und so kreuzten sich unsere Wege... der Start mit uns und auch die Beziehung war sehr steinig... dennoch haben wir beide ganz spontan Mitte Februar ganz still und heimlich geheiratet und uns einen Witz daraus gemacht, wann es auffällt. Zudem haben wir nun Rose, die Tochter meiner verstorbenen Freundin adoptiert.... naja und vor einigen Wochen ist Patrick mir fremdgegangen, ich hab mich getrennt und nun ist der Vorfall heute passiert..." „Lilian... stimmt das? Also das er mit einem Mann...?", fragte Christian unsicher. „Ja leider..." „Und du kannst ihm keine Chance mehr geben? Seine Blicke sprechen doch Bände, was er fühlt...", meinte Basti mitfühlend. „... es war halt nicht das erste Mal und... Leute... sorry... ich muss hier raus..."
Mir tat es leid, das ich die Jungs so einfach stehen lies, und natürlich hätte ich Professionel reagieren müssen, denn bisher hatten wir es ja auch geschafft, Job und Privates zu trennen, aber irgendwann brach auch meine harte Mauer ein, und da es mich persönlich betraf, half auch meine Stärke nicht mehr.
Im Nightliner fand ich dann Zuflucht, hier konnte ich mal kurz zur Ruhe kommen und das gesagt verarbeiten.
Valentin, Patrick hatte seinen Namen erwähnt und allen Anschein nach schien es sich auch um diesen einen Valentin aus Patricks Vergangenheit zu handeln, wenn ich ihn richtig verstanden hatte...aber wieso hatten die beiden plötzlich wieder Kontakt, oder war es wirklich purer Zufall, Schicksal, oder wie immer man es nennen wollte... meine Tränen fanden ihren Weg und ließen sich nicht mehr kontrollieren, ich sackte auf den Boden des Nightliners zusammen, umklammerte meine Beine und weinte mir die Seele aus dem Leib.

Wie lange ich tatsächlich so auf dem Boden gesessen hatte, wusste ich nicht, aber das klingeln meines Habdys holte mich in die Realität zurück! „Fuck!", stieß ich nur hervor und sah aufs Display, es war eine Nachricht von Pino.

Lilian, ich hab ihn... wir sind in seiner Garderobe... Basti redet gerade mit ihm. Er kommt kaum an ihn ran... falls du es überhaupt kannst... rede bitte mit ihm... es ist eine Show... er muss heute auftreten... dann kann er frei machen... bitte...

Ich komm...

Leicht viel mir das ganz und gar nicht, aber ich hatte keine andere Wahl... wäre das Konzert aus dem nichts so plötzlich abgesagt worden, hätte Patrick nicht nur seine Fans massiv enttäuscht, nein es hätte auch richtig Geld gekostet, und irgendwie fühlte ich mich mitschuldig.
Unsicher, was mich erwarten würde, klopfte ich an Patricks Garderobe. „Ich bin's, Lilian..." Pino öffnete sofort. Patrick saß in der hintersten Ecke auf dem Boden und vergrub seinen Kopf zwischen den Knien. Ich hörte, das er weinte. Basti hockte vor ihm und versuchte irgendwie an ihn ranzukommen, aber anscheinend ohne Erfolg. „Lilly... es tut mir leid... aber er macht total zu, spricht nicht ein Wort und... du bist unsere letzte Chance... ich weiß was ich von dir abverlange, aber...", versuchte sich Pino zu erklären. „Schon gut... lasst ihr uns alleine?" Basti strich seinem Freund nochmal mitfühlend über den Rücken und verließ mit Pino den Raum.
Ich hockte mich neben ihn auf den Boden, und versuchte ihn anzusprechen. „Patrick... redest du denn mit mir, wenn du die anderen schon so abweist?" Nun fing er an noch lauter zu weinen, was mich natürlich nicht unberührt lies. So gebrochen hatte ich ihn das letzte mal in der Klinik erlebt... bei unserem Kennenlernen. „Lilly, ich kann nicht mehr...", schrie er auf und sackte völlig zusammen. „Komm her...", sprach ich ihn an und endlich hob er etwas seinen Kopf und sah mich an. Seine Augen waren Feuerrot vom weinen, ich erschrak, er gleich fast einem Zombie aus einem Horrorfilm, das ich zunächst schwer schlucken musste. Es half ja nichts... irgendwie musste ich ihn aus diesem Loch holen. „Nun komm endlich her!", forderte ich ihn erneut auf und hielt ihm einladend meinen Arm für eine Umarmung hin, die er dann auch zögerlich annahm. Sofort vergrub er seinen Kopf an meiner Brust und klammerte ich an mich. „Lilly... Lilly... es ... es.... tut mir so leid... ich...", wisperte er mit zitternder Stimme. „Shhhh, sag jetzt nichts... viel wichtiger ist erstmal das du dich beruhigst...", sagte ich sanft und strich ihm beruhigend über seinen Rücken. „ Ich... I...can't... you..." „Doch, du kannst das! Das weiß ich!" „No... I..." „So, du hörst mir jetzt zu!", sagte ich bestimmend. „Wenn du mir jetzt was versprichst, dann verspreche ich dir auch etwas..." Von Patrick kam zunächst keine Reaktion, außer weiterhin das Wimmern. „Patrick? Hast du mir zugehört?!" „Of course... I always do..." „Wenn du dich jetzt beruhigst, einen Espresso trinkst und dein Pokerface für 2 Stunden aufsetzt, dann verspreche ich dir, das Pino dafür sorgt, das du erstmal die nächsten Tage keine Termine hast und heimfliegen kannst, und ich...", weiter kam ich nicht, denn er unterbrach mich. „Toll, was soll ich denn zu Hause... dort bin ich allein, du bist..., das macht es doch noch viel schlimmer als besser und... Lilly, sorry, ich muss hier weg, ich halt das nicht mehr aus, es frisst mich auf... Ich hab nichts mehr, alles verloren und..." „Patrick Kelly verdammt, lass mich ausreden und unterbrich mich nicht! Dazu jetzt in Selbstmitleid zu versinken bringt gar nichts! Kann ich jetzt zu Ende reden?!" „Sorry... I..." „Patrick?!" „Ja..." „Also... du rockst gleich die Bühne, ich Versuch die Flüge nich umzubuchen, das es heute noch nach Irland geht und ich verspreche dir, das wir , also ich mit dir in Ruhe rede, das du dich erklären kannst, wie du es wolltest..." „You would? But... aber Rose... sie soll nicht..." „Normalerweise würde ich auch erst in drei Tagen heim fliegen. Sie kann bestimmt auch zunächst bei Emily und Tom bleiben... so dass wir in Ruhe reden können, ok?" „Sie fehlt mir so... ihr fehlt...", schluchzte er erneut auf und ich hatte Sorge, er würde erneut zusammenbrechen. „Patrick, Wisch dir mal deine Tränen weg, sonst kann ich es dir nicht zeigen..." „Was?" „Hier...!", ich hielt ihm mein Handy hin und zeigte ihm das Video, was Tom mir morgens geschickt hatte. Rose hatte sich zu Bono ins Körbchen gelegt, kuschelte mit ihm und zeigte ihm ein Fotoalbum. Zu jedem Foto erklärte sie ihm, war darauf zu sehen war, und tauchte ein Bild von Patrick oder mir auf, freut sie sich wahnsinnig und rief... Look Bono Papa da... oder Mama da... „Lilly... danke... ich weiß nicht..." „Ich aber... du stehst jetzt auf, trinkst wie versprochen deinen Espresso, gehst Duschen und rockst gleich die Bühne, und ich kümmere mich um die Flüge..."

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