Wahrheit und Konsequenzen

296 19 0
                                    

Direkt nach dem Essen machten sich Patrick und Denis auf den Weg nach Köln. Wohl war mir bei der ganzen Sache überhaupt nicht gewesen, denn Patricks Puls war weiterhin jenseits von Gut und böse. Da halfen auch seine beruhigenden  Worte, ich sollte mir keine Sorgen machen, wenig.
Die Narkose steckte noch sehr in meinen Knochen, also zeigte mir Patricia das Gästezimmer, versprach sich sowohl um Rosezu kümmern, als auch mir Bescheid zu geben, sobald sie von Denis und Patrick was hören sollte.
Irgendwann wurde ich wach, als laute Stimmen durchs Haus drangen. Es war bereits dunkel draußen und es viel mir zunächst schwer mich erstmal zurecht zu finden. Zudem ließen die Medikamente nach und die Schmerzen nahmen deutlich zu.  Ich tastete mich zur Tür, da ich auf Anhieb weder den Schlichtschalter nich mein Handy fand, um mir Licht zu machen und ging die Treppe hinunter. Es war das reinste Stimmenwirrwarr, was mir schon durch die geschlossene Wohnzimmertüre entgegen stieß. Deutlich nahm ich aber Patricks Stimme wahr, der lauthals auf englisch diskutierte. Zaghaft öffnete ich die Tür und plötzlich waren alle Augenpaare auf mich gerichtet. „Gosh Lilly!", sofort stürmte er auf mich zu und half mir mich zu setzen. „Do you need something? Are you ok?", fragte er besorgt und gab mir einen sanften kleinen Kuss. „Kannst du mir die Schmerzmittel bitte geben und ein Glas Wasser?" „Bleib bei ihr, ich hole es!", erwiderte Patricia und verschwand in die Küche. „So schlimm?" „Bis eben ging es, nur die Wirkung lässt wohl nach, denke nach der Tablette gehts gleich wieder. Ihr wart ganz schön laut... warum hast du nicht Bescheid gesagt, das du zurück bist. Ist mit Rose denn alles ok?", plötzlich sah ich jemanden versteckt hinter Denis sitzen. „Mark...", wisperte ich. „Ja Sunshine, der ach so tolle Mark, der seit beinahe zwei Jahren seine angeblich nur beste Freundin Lena regelmäßig fickt! Los Mark! Erzähl es Lilly! Sage ihr doch, warum sie heute eine Krebsoperation hatte, warum sie so starke Schmerzen hat, und warum wir  vielleicht nicht so einfach ein Baby machen können!" Noch war ich ruhig... nahm dankend das Glas Wasser, sowie die Schmerzmittel von Patricia an, schluckte die Tabletten, atmete noch einmal tief durch und eskalierte dezent. „Mark, stimmt das was Patrick sagst? Hast du seit zwei Jahren mit Lena bereits was am Laufen?" „Ja... ich.." „Warum?" „Wie warum?!" „Warum Mark? Warum gehst du zwei Jahre Patrick fremd, warum verzichtest du auf Kondome, bringst uns, bringst mich in so eine scheiss verfickte Situation, machst Patrick das Leben zur Hölle, und spielst dann den ach so verständnisvollen Exfreund! Oder war das einfach nur dein schlechtes Gewissen, das du befriedigen wolltest, in dem du alles daran gesetzt hast, Patrick und mich zu versöhnen?!" „Auch ja...", gab er zu. „Wusstest du von Lenas Op?" „Ja..." Mark, how negligent are you actually?! „Verdammt Paddy, sie hat mir auch nichts gesagt, das sie da dieses komische Virus hat! Meinst du, ich hätte sowas riskiert? Traust du mir das zu?" „I can't trust you anymore!" „Jetzt mach mal nen Punkt Paddy!", schrie nun auch Mark. „Du warst selbst nicht besser! Du hast nicht nur mich, sondern auch Lilian betrogen!" „Yes, and I'm not proud of that, but... ich war jedenfalls in der Lage die ganze Zeit ein Gummi zu benutzen  im Gegensatz zu dir! Warum Mark? Warum hast du dich nicht getrennt, wie kam es dazu?" „Spielt doch keine Rolle... es ist wie es ist..." „Oh ich denke, es spielt schon eine große Rolle! Wir reden hier über zwei Jahre!", blaffte Patrick erneut an. „Paddy was soll ich sagen...du warst kaum da... ich hatte auch meine Bedürfnisse...und irgendwann merkte ich, das da mehr zwischen mir und Lenchen ist als nur Freundschaft und ab und an etwas Sex..." „Was ich nicht verstehe Mark, warum dann die Aktion von dir in Hamburg. Wenn da angeblich mehr war zwischen euch, warum verdammt nochmal hast du Patrick dazu gedrängt mit dir zu schlafen und ihn verführt?", mischte ich mich wieder ein. „Lilian ernsthaft? Dir muss ich doch nicht erzählen, wie er im Bett ist, oder?! Zudem hatte ich ja immer noch Gefühle für ihn, wollte ihn nicht verlieren... aber das... das was dir passiert ist, das mit dem HPV und der Op, sowas hab ich nie gewollt! „Das glaub ich dir sogar, aber alles andere... mir fehlen da die Worte! Ich hatte von Anfang an bei Lena einfach ein merkwürdiges, komisches und ungutes Gefühl, und das hat sich ja nun auch bestätigt! Ich kann dir nur raten, das du schnellstmöglich auch einen Test machst, und dich untersuchen lässt! Ihr seid eine Gefahr für andere und für euch selber! Und eins sage ich dir noch, bevor ich dich jetzt bitte, endgültig aus unserem Leben zu verschwinden, ich werde mich mit Patrick noch zusammen setzen, und mir wohl einen Anwalt zur Seite nehmen! Wie er eben schon sagte, Lenas als auch dein Verhalten war mehr wie grob fahrlässig! Ich gebe euch definitiv eine Mitschuld an dem Ganzen und das werde ich euch beiden nie verzeihen, davon könnt ihr ausgehen. Und nun entschuldigt ihr mich bitte, Der Tag war mehr wie anstrengend und ich möchte mich jetzt weiter ausruhen und schlafen. Patrick, bringst du mich hoch, ich fühl mich etwas wackelig auf den Beinen..."

Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt