Vorbereitungen

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Die Nacht war kurz... jedenfalls für mich, denn die Kinder, als auch ich waren es gewöhnt, in ihren eigenen Betten zu schlafen, so schön es auch eigentlich war, als Familie zusammen sich ein Bett zu teilen, um so unruhiger schlief ich, als sonst schon. Rose und Patrick beschlagnahmten fast das ganze Bett, und da Rose umherwanderte, wurde Calla öfters wach, sodass ich mit ihr irgendwann auf die Couch im Wohnzimmer auswanderte, um
Sie zu stillen und schlief  mit ihr dabei nochmal ein, bis mir Kaffeegeruch in die Nase stieg, ich meine Augen öffnete und ein durchaus ausgeschlafener Patrick mit Sturmfrisur vor mir stand und mich angrinste. „Good Morning Sunshine..." „Guten Morgen..., was grinst du denn schon so am frühen Morgen und hast so gute Laune?" „Na... der Anblick... der ist schon very nice...", ich verstand zunächst nicht, bis ich an mir herabsah und feststellte, das ich oben herum noch völlig entblößt war. „Du bist blöd!", lachte ich nun auch und warf ein Kissen nach ihm. „Aktuell nicht für dich gedacht, sondern die Milchbar deiner Tochter!", flachste ich und er zog gekonnt ein Schüppchen. „Menno... aber sieht schon sehr sexy aus..." „Honey..." „What?! Ich bin ein Mann... sorry...", er beugte sich zu mir und küsste mich zärtlich. „What are your plans today?" „Gegen zehn kommen Tricia und Shiabon wegen dem Kleid. Calla nehm ich mit und Jimmy wollte mit Rose zum Tierpark... und bei dir?" „Angelo und Joey kommen um 11... dann mal sehen... hast du irgendwelche Wünsche, nach was ich schauen soll? Farben?" „Nein... das was dir gefällt... überrasche mich... aber... wenn du ja erst später los musst... Treff dich mal mit Mark und redet..." „Why...", grummelte Patrick sofort. „Honey... ich denke es gibt noch einiges, was unausgesprochen ist..." „Could be, but... er hat mich verarscht... deshalb bist du krank geworden und... nee... hab mich eh gewundert, das er auch hier ist..." „Patrick, setzt dich mal und gib mir mal dein Handy..." „Wozu?" „Bitte..." „Ok... hier...", er reichte mir sein Handy und ich öffnete apple musik.

Als er Marks Stimme hörte, wollte er schon aufstehen und gehen. „Ne, du bleibst jetzt schön hier und hörst dir den Song komplett an, oder kennst du ihn schon?" „No, but... kein Bedarf..," „Patrick!", zischte ich und sah ihn strafend an, also setzte er sich wieder hin und hörte zu.

Tränen hatten sich in seinen Augen gebildet, und er versuchte sie schnell und unbemerkt wegzuwischen. Ich griff nach seiner Hand und verschränkte unsere Finger.
„Verstehst du jetzt? Honey, Mark hat dich geliebt, sehr sogar! Er hat sich extrem alleine gefühlt, nachdem du dich hier in Kenmare immer mehr verkrochen hast und nur zu Terminen nach Deutschland bist... und dann tauchte ich auch noch auf der Bildfläche auf... er wünscht sich nichts mehr, als deine Freundschaft... du bist und warst ihm nie egal..." „I... I didn't know... he...", seine Stimme brach ab. „Mark wird immer ein Teil von dir sein... und du von ihm. Ihr beide habt Fehler gemacht, euch gegenseitig verletzt, aber meinst du nicht, es ist jetzt an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen? Wir heiraten morgen... ich hab meinen Topf wiedergefunden... und Mark... er hat mit Lena seinen Deckel. Er liebt sie sehr... er ist glücklich mit ihr... und ich hoffe, das du genauso glücklich mit mir sein kannst..." „Lilly... ich... I love you... more than anything else in my live... our kids... ich könnte nicht glücklicher sein... und es tut mir so leid das ich....", ich legte meine Hände auf seine Wangen und drehte sanft seinen Kopf zu mir, das er mich ansehen musste. „Patrick... ich heirate dich morgen..., den Mann den ich liebe, den ich immer geliebt habe... ich hab's dir doch schon längst verziehen..., ich könnte gar nicht anders... ein Leben ohne dich... nein.., nie wieder.", sachte legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn zärtlich.
„So... und jetzt machst dir mal Gedanken, wen
Du jetzt als Trauzeugen nimmst! Ich hab mitbekommen, dass du mit Tricia schon überlegt hast, Angelo oder Jimmy zu nehmen, aber meinst du nicht, es würde noch ne andere Person in Frage kommen?!" „Meinst du.., he would... After all we've been through?" „Genau aus dem Grund..." „Und... das wäre für dich auch ok...?" „Patrick... es muss für dich ok sein! Aber es wäre ein Neubeginn eurer Freundschaft...", Patrick presste nochmal kurz seine Lippen auf meine und stand auf. „Ich glaub ich hab dann mal was zu erledigen, ne?! Ich mach Rose jetzt mal eben fertig und bring sie vorher schonmal zu Emily, dann kann Jimmy sie da abholen... du kommst mit Calla zurecht? Oder soll ich warten, dass du noch duschen kannst?" „Hau schon ab!", lächelte ich erhaschte mir noch einen letzten Kuss und Patrick sprintete voller Elan die Treppen hoch, das Calla davon wach wurde und etwas lautstark ihren Unmut darüber mitteilte. „Du kleine Knötterziege... kommst ganz auf deine große Schwester!", lächelte ich sie an und nahm sie hoch, was sie aber davon nicht abhielt, weiter voller Inbrunst zu schimpfen. Das konnte ja heut noch was werden, dachte ich...

Nachdem Calla gegessen hatte, verbesserte sich auch ihre Laune, sodass es doch relativ entspannt mit ihr war... im Gegensatz zu mir... ich wurde von Minute zu Minute nervöser, denn irgendwie gefiel mir kein Kleid, oder wenn es mir zusagte, passte es nicht. Da ich bereits am nächsten Tag heiraten sollte, war keine Zeit es noch zu ändern, oder wenn es denn passte und mir gefiel, hätte ich Calla zwischendurch nicht mal eben stillen können, da ich mich entweder dafür hätte halb ausziehen müssen, oder mir jemand sogar hätte helfen müssen. Tricia merkte deutlich meinen Unmut und geschafft lies ich mich in den Sessel des 3. Brautmodeladens fallen. „So wird das nie was... ich finde kein Kleid... bis morgen..." „Lilly... nicht aufgeben... 2 Läden haben wir noch...", sagte Patricia sanft und sah mich aufmunternd an. „Ja... 2 Läden... und wir haben noch ne knappe Stunde, dann schließen die..." „Nein... Angelo hat für alles gesorgt. Du kannst solang schauen, wie du magst." Gerade als ich schon völlig genervt und am Ende war, dekorierte gerade eine Verkäuferin eine Schaufensterpuppe mit einem Brautkleid und ich hielt die Luft an. „Tricia... das... das ist es...."

Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt