Viel später als erwartet kam ich endlich bei Patrick an. Niemand von uns hatte mit so einem Ansturm gerechnet, sodass Shiabon zwischenzeitlich nochmal in den Laden fahren musste und Nachschub an Gestecken, Gebinden und Kränze besorgte. Leider hatte sich auch mein Akku vom Handy verabschiedet, sodass ich noch nicht mal Patrick informieren konnte, das es später werden würde. Mit schwitzigen Händen und extrem nervös klopfte ich endlich. Es gab kein Zurück mehr, ich musste mich mit ihm wohl oder übel auseinandersetzen, auch wenn mir mal wieder gar nicht danach war, aber ich hatte auch keine Möglichkeit. Wir waren auch nicht allein, das ich ihm hätte aus dem Weg gehen können und... da ging die Tür schon auf und müde lächelte mich Patrick an.
„Komm rein... Rose und ich... ich bin eingeschlafen... sie schläft oben im Reisebett... ich hatte mich dazu gelegt und..." „Tut mir leid... ich weiß es ist viel später geworden, wie abgesprochen, ich konnte aber auch nicht Bescheid geben, da mein Akku leer war..." „Ist doch alles ok. Mach dir mal keine Sorgen. Der Nachmittag war total entspannt... wir waren noch am Strand mit Bono, haben eine Waffel im Sallys gegessen, dann hat sie hier noch Abendbrot bekommen, und im Bett eine kleine Milch." „Gut danke... hast du ihre Tasche?" „Ja steht hier... aber... willst du sie nicht schlafen lassen? Sie wird doch bestimmt jetzt wach, wenn du sie ins Auto packst... sie kann ruhig hier bleiben, wenn das für dich in Ordnung ist und morgen... du kannst auch hier bleiben, wenn du sie nicht allein hier lassen willst und..." „Ok, hast recht, die Kleine Lady jetzt zu wecken... dann ist sie unausstehlich... ok... gut... dann... also soll ich morgen früh... oder willst du... ich mein..." „Magst du nicht noch einen Tee mit mir Trinken, oder einen Wein..." „Patrick... ich weiß nicht... ich..." „Hast du schon was gegessen? Ich muss auch noch was essen und vielleicht... bitte Lilly... nur ein Essen... vielleicht ein Film... wir müssen nicht reden... aber bitte bleib noch was hier..." „Ok..." Überrascht sah mich Patrick an, schloss dann aber doch endlich die Türe hinter mir. Ich selbst war von mir überrascht, das ich blieb und konnte gar nicht sagen, warum ich es plötzlich tat, wo sich doch Vorher noch alles in mir gesträubt hatte. Etwas unbeholfen stand ich im Flur und wusste nicht so recht wohin mit mir. „Reichen dir Glutenfreies Brot oder lieber was vom Lieferdienst? Hast du überhaupt Hunger? Wir können auch nur was Trinken..." „Soll ich was kochen? Hast du was da?" „Etwas Gemüse, Nudeln... aber..." „Komm... ist definitiv besser als der Frass vom Pizzaservice oder?", lächelte ich ihn an. „Kann ich dir denn jedenfalls helfen? Ist irgendwie komisch, wenn du hier kochst... und ich wie doof daneben stehe und nix tu..." „Mach erstmal nen Weißwein auf..." „Also doch was trinken?" „Ich brauch den auch für die Soße..."
Eine gute halbe Stunde später saßen wir gemeinsam auf der Couch, schauten King of Queens und aßen unsere Spaghetti. Komischerweise fühlte es sich gut an, hier bei ihm auf dem Sofa zu sitzen, eine Sitcom zu sehen und bei einem Glas Wein gemeinsam zu essen.
„Möchtest du noch einen Nachtisch? Allerdings Laktosefrei... kann man trotzdem gut essen... oder was anderes?" „Frag doch einfach ob ich noch was hier bleibe... und ein Eis nehm ich gern..." „Would you stay?" Zögerlich und deutlich von mir selber überrascht, nickte ich.
Nachdem Patrick einen Becher mit Wallnusseis und zwei Löffel geholt hatte, musste er zwangsläufig etwas näher auf der Couch zu mir rutschen, um das Eis essen zu können. Etwas verkrampft aßen wir dann gemeinsam aus dem Pott, beide darauf bedacht Abstand zu bewahren, bis er auf einmal leer war und Patrick alles wegräumte und wir einfach weiter schauten.
Leise Gitarren Klänge drangen dumpf in mein Ohr und schwerfällig öffnete ich meine Augen. Ich schien eingeschlafen zu sein, der Fernseher war aus und eine Decke lag über mir. ich stand auf und folgte der Musik, die aus dem Anbau kam. Um so näher ich kam, um so trauriger klang die Melodie, die mir so bekannt vor war. Sie berührte mich und zerriss mich zugleich, als ich den Song erkannte.Call me what you wanna
I'll be what you wanna
I've been here a thousand timesEh, eh
Fallin' for another
I don't even bother
I could do it all my lifeSo tell me if you wanna
'Cause I got this feelin'
I wanna hear you say it
'Cause I can't believe it
With every touch of you
It's like I've started dreamin'
Guess heaven's not that far awayAnd I'll be singin'
La-la-la-la, la-la-la-la
You're breakin' me
La-la-la-la, la-la-la-la
You're breakin' me
La-la-la-la, la-la-la-la
You're breakin' me
La-la-la-la, la-la-la-laI'm just right here dancin' around to the rhythm
The rhythm that you play when you're breakin' my heart
You know that I can't get you out of my system
Yeah, right from the start you play with my heartAnd I'll be singin'
La-la-la-la, la-la-la-la
You're breakin' me
La-la-la-la, la-la-la-la
You're breakin' me
La-la-la-la, la-la-la-laPlötzlich bemerkte er, das ich im Türrahmen stand und unterbrach sein Spiel. „Sorry, hab ich dich geweckt?" „Nein..., ja... nicht bewusst... Patrick... ich..." „Ja?" „Ich glaub ich geh jetzt besser..." „You could stay here..." „Um dir weiter weh zu tun? Dein Herz wieder brechen?" „Then mend my broken heart..."
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Kenmare... wo sich Zukunft mit Vergangenheit verbindet
FanfictionLilian ist Single, glücklicher Single und arbeitet in einer renommierten Spedition als Human Ressource Managerin. Ab und an verirrt sich mal ein Mann in ihr Leben, aber seit 18 Jahren hat sie nie wieder jemanden so nah an sich rangelassen wie ihn...