Ach, die Schauspielerei

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Zumindest sah die Wohnung jetzt nicht mehr aus als hätte sie den 2. Weltkrieg mit erlebt, sondern trug nun viele eingerahmte Bilder und Fotocollagen an den Wänden. Ich muss zugeben, es gefiel mir. Lag ja vielleicht auch daran, dass wir es selbst gestalten durften und ich meiner Fantasie so freien Lauf lassen konnte.

Mira stand quälend auf und ging in die Küche. ,,Jen! Komm mal!" Rief sie lautstark und ich zuckte kurz zusammen.

Ich raffte mich hoch und schleifte mich in die Küche. Mira stand vor dem leeren Kühlschrank. ,,Ich weiß, dass wir nichts zum Essen haben. Deswegen musst du mich aber auch nicht rufen" mekerte ich und drehte mich genervt um.

,, wir gehen morgen gleich einkaufen, klar?!" Rief sie mir noch zu, doch ich hatte mich schon in mein neues Bett gekuschelt und schlummerte ein. Nach so einem anstrengenden Tag hatte ich das auch verdient.

Geweckt wurde ich allerdings ziemlich unsanft. Und zwar nicht von der lieben Mira, sondern von der Baustelle,die sich gerade neben unserer Wohnung festlegte.

Nachdem wir uns einigermaßen fertig gemacht hatten, beschlossen wir Lebensmittel einkaufen zu gehen.

Der nächste Supermarkt war nur 10 Minuten entfernt, da wir mitten in der Stadt wohnten.

Sobald unser Kühlschrank befüllt war,verließen wir wieder das Haus um Köln zu erkundigen. Ich wollte schon immer mal hier her ziehen. Köln liegt mitten im Geschehen.

An der Domplatte setzten wir uns in die brennende Sonne. All die Leute um uns herum rannten hektisch in die Läden, andere wieder raus.

Manchmal wünschte ich mir so ein richtiges Chaos. So würde mein Leben zumindest nicht so langweilig verlaufen.

Schluss mit dem Rumgeheule.Eigentlich ist mein Leben nahezu perfekt. Mit ein paar Ausnahmen versteht sich.

Meine Eltern sind glücklich verheiratet und mein Bruder schon längst ausgezogen. Was mir irgendwie leid tat, denn ich ging mit ihm durch dick und dünn. Mit ihm hatte ich meinen ersten Youtube-Account. Aber als uns der Druck zu Kopfe stieg, machten wir eine Pause.

Unseren 30.000 Abonnenten ging es gehörig auf die Nerven und sie fingen an zu haten. Doch das legte sich nach der Zeit wieder, da sie einsehen mussten, dass haten keinen Sinn hatte und sie uns so auch nicht schneller vor die Kamera brachten.

Nun studiert mein Bruder in seinem jetztigen Wohnort Regieführung, was mich sehr stolz macht. Ich hatte daran gedacht, Schauspielkunst zu studieren, aber seit mir meine Tante, die Schauspielerin ist, erzählt hatte wie anstrengend und kostenpflichtig ein gutes Studium der Schauspielerei war, entschied ich mich um.

Durch meinen Youtube Account brachte ich mir selbst Improvisation bei und da ich in der Schule immer freiwillige Referate hielt, bin ich nun sehr sicher in Sachen 'Reden'. Naja, je nachdem um was es sich handelte.

Schließlich konnte man 'gut Reden' mit allem in Verbindung bringen.
Und es kam immer auf die Person an, mit der ich sprach.


Wenn das Glück auf deiner Seite steht • Taddl FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt