Auswege

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Leute! MOTUS ist draußen!! <

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Ich lief aus dem Haus, weg von allem.

Ich drehte mich kurz um und sah Taddl aus der Wohnung rennen

,,Jen, bleib stehen!" Rief er mir nach doch ich ging gerade aus

,,lasst mich doch alle in Ruhe!" Schrie ich und beschleunigte meine Schritte.

Ich bog um unser Nachbarhaus und warf einen Blick hinter mir.

Taddl war mir nicht mehr gefolgt.

Ich hielt meine Hände vor meinen Pullover, da es eiskalt war und der Wind mir um die Ohren sauste. Ich ging immer weiter, das Gesicht nass vor Tränen und Schweiß.

,,Ich hasse euch" murmelte ich vor mich hin, doch das tat ich nicht wirklich.

Ich hasste mich selbst, dafür dass ich nicht anstatt Emma gestorben war.

Ich musste sie bei mir haben, sie in den Arm nehmen, ihre Wärme spüren.

Sie würde die einzige sein, die mich aufheitern könnte.

Ich bog um die Ecke und sah vor mir den Friedhof. Laut atmend schob ich die Gittertür auf. Es war seelen ruhig und arschkalt. Ich kannte den Weg noch auswendig, obwohl ich so lange nicht mehr an ihren Grab war.

Stumm sank ich auf den Boden vor ihrem Kreuz, ich fuhr die Konturen ihres Namens nach.

,,wieso bist du nicht hier?" Fragte ich und laß nochmal das, was unter ihren Bild stand

,,die Ewigkeit ist nur ein kleiner Schein unserer Hoffnung" (hab ich grad erfunden, sorry)

Sie war so jung, so unschuldig. Ihr Bild lächelte mir entgegen und prompt fing ich an heftig zu schluchzen.

,,wieso musstest du gehen?!" Krächzte ich und legte den Kopf in meine Hände. Die Blumen an ihrem Grab waren schon verwelkt und ich zupfte langsam die Blüten einer Blume ab.

,,wir werden uns wiedersehen, große Schwester" flüsterte ich, küsste meine Finger und legte sie dann auf ihr Bild.

Zu gerne hätte ich gewusst was passiert wäre., wenn sie weiter gelebt hätte.

Sie hätte so vieles erreichen können.

Wäre ich dann überhaupt nach Köln gezogen?

Nein, ich hätte mir mit ihr ein Häuschen im Nirgendwo gekauft.

Ich sah mich um. Der Friedhof war grau und leer und die Blumen schon ausgetrocknet. Hier war nie jemand. Keiner, der seine Liebsten besuchen wollte.

Ich war auch lang nicht mehr hier, ich bedauerte es. Ich wollte nicht hierhin. Ich wollte weiterleben, ohne Jemandem davon zu erzählen. Und nun wussten es meine Freunde.

Ich wollte es keinem erzählen, aber es tat so gut. Es tat gut es auszusprechen, von ihr abzulassen. Aufzustehen und weiterzugehen.

Ich hörte ihr Lachen in meinem kopf und lächelte leicht in mich hinein. Dann sah ich zum Himmel und schloss die Augen.

,,auf Wiedersehen, Emma" murmelte ich und spürte einen kleinen Regentropfen auf meiner Nase. In wenigen Minuten fing es wild an zu regnen, doch ich blieb sitzen.

Es war für mich wie ein Zeichen.

Ihr Zeichen.

Dass sie auch um mich weinte, dass sie mich auch vermisste.

Meine Haare hingen mir nass ins Gesicht und mein Pullover tropfte. Ich stand mühsam auf. Es war noch hell und doch war ein grauer Nebel zu sehen.

Ich stapfte langsam aus dem Friedhof, zog das schwere Tor zu und machte mich auf dem Weg nach Hause.

Ich wollte ganz nach hause, nach Köln. In Taddl und Ardys Wohnung, wo es immer warm war, ich immer willkommen war.

Ich wusste nicht ob ich zu meinen Eltern zurück sollte, oder ob die Jungs überhaupt noch dort waren, da ich mein Handy in meinen Zimmer hab liegen lassen.

Vor der Tür trampelte ich auf den Fußabstreifer um den Regen abzuschütteln, wie ich es früher auch immer machte damit meine Eltern wussten dass ich zuhause war.

Ich streifte vorbei am Wohnzimmer in mein eigenes, altes,erinnerungsvolles Zimmer. Im Zimmer hockten Taddl und Ardy. Ardy saß aufm Boden und hielt ein altes Kuscheltier von mir in der Hand mit dem er rumspielte wie ein kleines Kind.

Während Taddl auf dem Bett saß und In sein Handy glotzte.

,,wo sind die anderen?" Fragte ich knapp und beide sahen geschockt auf

,,n Hotel suchen" antwortete Ardy

,,werden sie hier im Umfeld keines finden" sagte ich leise und ging an eine Ecke des Zimmer wo an der Wand Fotos und Zeichnungen von früher hingen. Von meinen Teenagerjahren, wobei ich bezweifelte je aus dem Teeniewahnsinn rauszukommen.

,,wieso seid ihr nicht mitgegangen?" Fragte ich sie schnippisch und würdigte sie keines Blickes

,,wir haben auf dich gewartet" sagte Ardy und ich drehte mich um, ich sah Taddl an, der aber immer noch in sein Handy glotzte.

,,ich ruf dann mal meine Cousine an" informierte ich Ardy und nahm langsam mein Handy das neben Taddl auf dem Nachtkästchen lag.

Wieso war er nun so komisch?

Weil ich ihn vorhin abgewiesen hab?

Weil er immer für mich da war und ich ihn anschrie?

Ich konnte es verstehen und trotzdem wollte ich nicht dass er so mit mir umging.

,,Tamy, bist du zuhause?"

,,Jennyyyyy!!!! Wie lang wir und nicht gesehen haben" piepste meine Cousine ins Handy

,,klar, bist du hier?" Fügte sie hinzu

,,ja, hast du Platz für.." Ich dachte kurz nach um die Personen zu zählen ,, 5 Jungs und mich?"

Sie kicherte ,,natürlich, immer doch" sagte sie dann glücklich und ich grinste

,,wir sind dann in ner halben Stunde hier"

,,aber Jenny, ein paar Freundinnen sind auch hier. Und auch Vera, nä"

Vera, die neue meines Ex'. Was machte sie denn hier?

,,wohnt die nicht in der gleichen Stadt wie Leo?"

,,sie wollte mich besuchen" sagte sie bedauernd und ich seufzte

,,naja, ich muss ja nicht mit ihr reden" meinte ich dann und nach einigen Minuten rief ich auch schon Felix an

,,Jaaa" begrüßte er mich mit vollem Mund und ich schüttelte lächelnd den Kopf

,,wo seid ihr?"

,,essen" sagte er mit vollem Mund

,,kommt hierher, wir können zu meiner Cousine"

,,och menno wir haben uns gerade gesetzt"

Ich erklärte ihm den Weg zu Tamy und machte mich währendessen mit Ardy und den schweigenden Taddl auf den Weg zu ihr.

Wenn das Glück auf deiner Seite steht • Taddl FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt