35|super duper dolle lieb

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„Es gibt eben Dinge, die brauchst du nicht wissen. Jetzt hör doch endlich auf und lass mich, mich um sie kümmern.", zischte er und ging mit ihr weg. Ich funkelte ihnen böse hinterher und verschränkte die Arme vor der Brust. Was dachte er sich dabei bitte?

~

Genervt warf ich meine Tasche auf das Sofa und ließ ich daneben nieder. Lewis folgte mir und warf die Arme in die Luft.

„Komm doch rein.", witzelte er und ging in die kleine Küchennische,„Willst du was trinken?" Ich schüttelte den Kopf und stützte ihn an meinen Händen ab.
Lewis trat von der kleinen Theke hervor und setzte sich gegenüber von mir in den Sessel. Er warf die Wasserflasche zu mir herüber, doch ich fing sie nicht auf, stattdessen knallte sie gegen meinen Kopf.

„Aua!", fauchte ich und hielt mir den Haaransatz. Er hielt sein Lachen zurück, doch allein durch sein Gesichtsausdruck war klar, wie amüsiert er davon war. Ich griff nach der Wasserflasche und donnerte sie auf den Couchtisch vor mich.

„Arsch..", knurrte ich und seufzte verbittert auf. Er lehnte sich zurück.

„Also Miss? Welchen Anlass hat denn Ihr Besuch?", fragte er und legte die Hände hinter den Kopf. Ich presste meine Hände gegen mein Gesicht ehe ich aufsprang und wütend umherging.

„Kenan ist bescheuert! Ich verstehe das nicht! Ich verstehe ihn nicht! Was passiert da drinnen hinter seinem hübschen Gesichtchen?", regte ich mich auf. Lewis seufzte.

„Also das übliche Thema?", fragte er und ich starrte ihn wütend an,„Wieso-ist-Kenan-so-ein-Arsch?" Ich ballte Fäuste und fauchte genervt auf.

„Aber nein! Er ist in einem Moment ganz schön nett und süß, aber dann zeigt er einfach wieder, dass ich ihn aus meinem Leben streichen sollte!", erzählte ich und setzte mich wieder,„Weißt du was heute passiert ist?" Ich fing an ihm die Situation zu schildern, da spielte er schockierte Gesichtsausdrücke vor, doch nahm mich einfach nicht ernst.
Wieso kam ich bloß hierher?

„Dann habe ich ihn den ganzen Tag böse angeguckt, wenn er irgendwo in der Nähe war und weißt du was er dann getan hat? Die Augen verdreht!", kam ich zum Ende,„Er verdreht die Augen, wenn ich ihn ansehe! Kannst du das glauben? Lewis!" Lewis zuckte zusammen und blinzelte einige Male. Schlief er gerade fast ein?

„Ja das heißt dann wohl, dass er genervt von dir ist.", meinte Lewis und ich applaudierte ihm zu dieser Erkenntnis,„Außerdem ist es doch egal was er tut. Früher oder später wirst du ihm sowieso verzeihen." Ich zog meine Augenbrauen zusammen.

„Was?", fauchte ich,„Wieso?" Er lehnte sich vor und fuhr durch seine dunkelblonden Haare.
Das störte mich nun wirklich.
Wieso sollte ich ihm so oder so verzeihen, egal was er täte?

„Na, weil du bis jetzt alles verziehen hast.", meinte er und zuckte mit den Schultern,„Außerdem würdest du dich jetzt nicht über sein Verhalten beschweren, wenn du gar nicht vor hättest ihm nicht zu verzeihen. Würde es dir wirklich am Arsch vorbeigehen hättest du ihm nicht einmal in die Augen gesehen." Ich antwortete nicht darauf.

Erschöpft rieb ich mir die Schläfen und schloss die Augen.
Hatte Enes recht damit, dass ich in diesem.. was auch immer lebte? Sollte ich das lieber durchbrechen?
Aber eine Ehe war sicherlich nicht die Lösung! Dann noch mit einem Freund, der wirkliche Gefühle hatte.

„Hast du Bier?", fragte ich und öffnete meine Augen um sein breites Grinsen zu sehen. Er stand auf und ging zum Kühlschrank.

„Ich bitte dich!", gab er empört von sich und brachte mir eine Flasche.
Schweigend trank ich und gewöhnte mich mit der Zeit immer mehr an den bitteren Geschmack. Lewis erzählte mir von seinen Plänen über mehr Tätowierungen während ich immer mehr trank und ihm zuhörte.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und ich hatte mehr als nur ein Bier. Lewis jedoch, ganz vornehmlich bloß ein. Oder sogar zwei.
Aber im Gegensatz zu mir saß er aufrichtig in seinem Sessel während ich schon halb auf dem Sofa lag. Draußen war es schon dunkel und ich hatte keine Ahnung wie spät es denn war.

„Weißte was mir auffällt?", lallte ich und hickste,„Du bist gar nicht krank du Penner!" Ich hickste erneut und grinste. Er lachte über mein Verhalten.
Ich legte mich hin und legte die Beine übereinander, dabei klopfte ich auf das Sofa.

„Spielen wir Therapeut.", schlug ich vor, doch er schüttelte belustigt den Kopf,„Doch spielen wir! Keine Widerrede junger Mann! Ich bin älter du musst auf mich hören." Er verdrehte die Augen, denn Lewis hasste es, wenn ich ihn daran erinnerte, dass ich älter war.
Ich grinste über diesen Gedanken und legte mir den Arm vor die Stirn.

„Hörst du dieses Pochen?", fragte ich und schloss meine Augen um das Pochen in meinem Kopf deutlicher zu hören,„Ich jedenfalls nischt! Komm lass tanzen." Ich sprang auf, viel zu schnell und stolperte einige Schritte und fiel zurück auf die Couch.
Ein Schwindelgefühl überrumpelte mich und ich blinzelte einige Male.

„Wow..", flüsterte ich und schluckte die Übelkeit hinunter. Lewis stand auf und kam auf mich zu.

„Ich denke das reicht dann für dich.", sagte er und nahm meine Hand,„Ich sollte mir merken, dass ab vier Bier bei dir Feierabend ist." Ich lachte ohne Grund los und legte den Arm um seine Schulter.

„Weißte was Lu?", fragte ich und schnipste ihm an die Nase, woraufhin er wütend schnaubte,„Ich mag dich super duper dolle sehr. Du bist mein bester Freund und.. das ist toll, weil du mein bester Freund dann bist. Ja." Er lachte leise und schleppte mich in das kleine Schlafzimmer.

„Ich mag dich auch super duper dolle sehr du Verrückte.", erwiderte er und setzte mich auf das Bett,„Ich gebe dir einfach was von mir. Penn du in meinem Bett ich bleib auf der Couch." Ich nickte mit geschlossenen Augen und einem breiten Lächeln.
Lewis warf mir ein Shirt und kurze Shorts zu, nahm mein Telefon.
Er tippte kurz darauf herum und legte es auf den Nachttisch.

„So.. Deine Eltern denken jetzt du pennst bei Lara. Zieh dich um. Ich habe kein Abschminkzeug, aber.. ja. Damit musst du jetzt auskommen.", kümmerte er sich weiterhin um mich. Ich nickte wieder und streckte mich.
Lewis war wirklich toll. War ich doch froh, diesen unempfänglichen Mann bei mir zu haben, der mich auch oft genug auf die Palme brachte.

„Lewis?", rief ich und er blieb in der Tür stehen,„Denkst du ich sollte heiraten?" Er blickte perplex drein.

„Ich denke du solltest erstmal schlafen.", antwortete er und ich nickte. Erstmal schlafen wäre logischer. Schließlich saß ich schon auf dem Bett. Er verließ das Zimmer und ich schlüpfte achtlos in seine Kleidung.
Durch das Oberteil nahm ich den Geruch von Zigaretten war und streckte angewidert meine Zunge raus, doch es war teils schön, denn es mischte sich mit Lewis Eigenduft.

Kichernd kroch ich unter die graue Bettdecke und schloss meine Augen. Ich war aber nicht abgeschminkt. Konnte sein Problem werden. Ich kicherte leise bei dem Gedanken daran, dass meine Schminke auf seinem Kopfkissen verschmieren würde.

Seren ist nun a little betrunken
Denkt ihr diese Worte von Lewis beeinträchtigen Serens Gedanken über Enes Worte? Wow. 😂🤦🏻‍♀️ Die Worte der Leute über die Worte der anderen. Ach keine Ahnung 😂
4/6

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