„Ich liebe dich.", flüsterte er und küsste mich auf die Haare,„Bitte vergiss das nicht." Ich löste mich aus seiner Umarmung und nahm den Türknauf wieder zur Hand. „Ich liebe dich auch." Mit gesenktem Kopf drehte ich mich nun um und verließ seine Wohnung.
Im Aufzug starrte ich die silbernen Stahltüren an, ohne auch nur einen einzigen Gedanken zu haben.
Sowie den ganzen Abend lang. Es herrschte Totenstille in meinem Kopf.~
Selbst meine Eltern fragten mich ob alles in Ordnung sei. Darauf antwortete ich gar nicht und verbrachte den ganzen Tag in meinem Bett bis meine Mutter mich herauszog und dazu verdonnerte mit ihr im Wohnzimmer zu sitzen. Ich sprach auch dort kein Wort sondern starrte nur den Fernseher an.
Nach einer Weile schaltete meine Mutter es auch ein.Eine Reality-Show lief, die meine Mutter und ich normalerweise fiebrig verfolgten, aber nun verflog mir jegliche Lust daran. Ich sah zu meiner Mutter, die sich darüber aufregte, wie dämlich die Frau sein konnte, weil sie die falschen Girlanden zur Party besorgt hatte.
„Mama?", brachte ich kratzig heraus und räusperte mich. Sofort sah sie zu mir und rückte näher. „Ja mein Schatz?" Ich schluckte und streckte die Arme nach ihr aus. Sofort zog sie mich an sich und ich legte den Kopf auf ihrer Brust ab.
Beruhigend strich sie über meine Haare.„Was ist los Seren?", fragte sie ganz leise und mein Körper bebte. Ihre Stimme war wie ein Hammer, der den Damm brach, den ich seit gestern zurückhielt.
Ich fing an zu weinen und vergrub mein Gesicht in ihrem Oberteil. Sie sagte nichts mehr, tröstete mich nur und rührte sich nicht von der Stelle, solange ich ihr Oberteil vollweinte. Es war erbärmlich, dass ich nun so weinte. Es brachte mich nicht weiter.
Jetzt hier zu weinen ließ mich nur noch mehr in dem Sumpf versinken, in den ich getreten war.„Ich kann nicht mehr.", quengelte ich schluchzend und zerrte an ihrem Oberteil. Sie drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz und strich nochmals drüber. „Dann lass es los, wenn es dir nicht gut tut." Ich weinte stärker. „Aber ich liebe ihn. Ich kann nicht ohne ihn sein."
Sie sagte nichts mehr dazu.
Wir saßen die restliche Zeit in einer Umarmung bis meine Augenlider zufielen.
Als ich aufwachte war ich zugedeckt auf dem Sofa, alleine. Ich streckte mich und sah umher. Auf dem Couchtisch lag ein Zettel, nach dem ich mich streckte und es las.»Ich bin mit Kayla bei deinem Bruder. Wenn was ist ruf mich an. Papa kommt auch hierher. -Mama«
Ich war ganz alleine zuhause.
Das einzige was mir einfiel war wieder schlafen. Ich fühlte mich unglaublich kaputt, dabei hatte ich, mein Blick fiel auf die Uhr, neben dem Fernseher, vier Stunden geschlafen und am Abend noch ein wenig. Es hatte gedauert bis ich eingeschlafen war.
Ich kuschelte mich in die Wolldecke und starrte auf die gegenüberliegende Couch.Ungewollt sprangen die Gedanken übereinander.
Kenan hatte unglaublich viele Frauen vor mir in seinem Leben gehabt. Bestimmt mehr als er selbst dachte.
Erst gab es Alissa, mit der er versehentlich geschlafen hatte und die noch immer hoffte ihn für sich zu gewinnen.
Dann Enisa, die ich mochte und ihre Freundin sein wollte, aber seien wir doch ehrlich. Wer könnte schon mit einer Frau befreundet sein, wenn man genau wusste, dass sie mit ihrem Freund intim war?
Jetzt kam noch Luna, mit ihrem Sohn, der eventuell von Kenan sein konnte, weil er auch mit ihr geschlafen hatte. Verdammt wie oft sollte ich mich noch damit rumschlagen?
Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Er hatte es nicht verdient, dass ich vor ihm nicht einmal einen anderen Mann geküsst hatte. Er hatte es nicht verdient zu wissen, dass er für alles was ich in sexueller Hinsicht hatte und haben werde der erste sein würde.
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ALL I NEED
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft] 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] HIER 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] *SEHR SEHR schlau erstmal die ersten beiden Teile zu lesen...