10|Ratschläge unter Brüdern

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Verschwitzt setzte ich mich auf und atmete tief durch. Was sollte dieser Scheiß? Nur ein Traum?

~

Erschöpft strich ich meine Haare aus der Stirn und sah auf mein Telefon. 4:06Uhr.
Was war das nur für ein Traum?
Ich sah mich in meinem Zimmer um und starrte auf die drei Koffer, neben der Tür. Mein Herz hämmerte gegen meine Brust und ich zog meine Beine an meinen Körper um meine Ellbogen darauf abzusetzen.

Das stimmte alles nicht.
Wieso musste ich das nur träumen ehe ich sie sah. Das machte mich nur unsicherer.

Ich legte mich wieder hin und versuchte wieder einzuschlafen, doch wälzte mich eine halbe Stunde lang einfach nur herum.
Die Gedanken an Seren ohne mich, ließen mich nicht schlafen.
Genervt schlug ich die Decke weg und verließ mein Zimmer. Ohne anzuklopfen ging ich in das Zimmer nebenan, Korays Zimmer.
Ich ging auf sein Bett zu und klopfte ihm leicht gegen den Rücken, weil er auf dem Bauch schlief. Er murrte, doch rührte sich kein Stück.

„Steh auf.", befahl ich ihm mit verschlafener Stimme. Er seufzte und zeigte mir den Mittelfinger. Ich schlug seine Hand wieder runter und drehte ihn auf den Rücken.
Koray gähnte und streckte sich. Auch er trug kein Oberteil. Der Unterschied war, dass ich noch wenigstens eine Jogginghose trug, aber er bloß seine Boxershorts, bei diesem Wetter aber kaum unverständlich.
Mir war viel zu warm.

„Wie spät ist es?", murmelte er und rieb sich die Augen ehe er blinzele zu mir sah. Ich blieb an seinem Bett stehen und sah meinen jüngeren Bruder an.

„Halb fünf.", antwortete ich. Sofort zog er das Kissen neben sich hoch und warf es auf mich.

„Du Wichser..", knurrte er und legte die Arme um das Kissen unter seinem Kopf,„Was willst du um halb fünf von mir?" Ich seufzte und warf sein Kissen wieder neben ihn.

„Reden.", antwortete ich und er lachte kurz,„Ich meine das ernst du Hund! Jetzt sei so freundlich und hör auf zu schlafen."

„Leck mich.", murmelte er und ich konnte es nicht fassen, dass er noch frecher wurde.
Ich hatte keine Geduld und auch keine Lust mehr, also drehte ich einfach um und ging auf seine Tür zu. Sobald ich den Türgriff erreichte murrte er wieder leise.

„Du willst reden, aber gehst jetzt wieder?", hörte ich ihn sprechen und drehte mich zu ihm um,„Wie lange wird das dauern? Nur um zu wissen, ob ich noch schlafen kann." Ich zuckte mit den Schultern und er gähnte.

Langsam rappelte er sich auf und griff nach Klamotten, die over seinem roten Sessel hingen. Während er sich anzog ging auch ich in mein Zimmer und griff nach einem Shirt.
Wir beide gingen in die Küche und ich machte uns Kaffee.
Sobald ich uns zwei Tassen hinstellte runzelte er die Stirn.

„Du auch? Du hasst doch Kaffee.", erinnerte er mich und nahm die schwarze Tasse,„Bei dir ist in einem Jahr wohl auch so einiges passiert." Ich zuckte erneut mit den Schultern und nahm die andere.

„In Dallas haben die mir nur das gegeben. Ist ganz okay.", meinte ich und er musterte mich skeptisch. Ich nahm einen Schluck von der Brühe und setzte mich auf den Barhocker. Koray sah in seinen Kaffee und versuchte immer noch wach zu werden, indem er mehrmals zuckte und wie ein Verrückter blinzelte.

„Also.. Was ist los, dass du mich um viertel vor fünf in die Küche rufst.", fing er an und sah zu mir. Ich sah in meinen Kaffee und seufzte. Eigentlich mochte ich es immer noch nicht, doch es war Gewohnheit geworden es zu mir zu nehmen.

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