12|„Keine Drohung.. eine kleine Vorwarnung."

4.4K 213 106
                                    

„Mir geht es gut. Besser als sonst je.", antwortete ich und sah immer noch gebunden hinaus,„Scheiße Erkan ich bin total glücklich! Das fühlt sich so toll an!" Fröhlich streckte ich meine Arme hoch und berührte die Decke des Autos. Laut lachte ich und er kniff mir grinsend in die Wange.

~

Lewis legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich näher an sich, um mich zu ersticken.
Konnte ich froh sein, dass er mein bester Freund war.
Ironie ließ grüßen.

Ich lachte auf und drückte mich aus seinen Armen. Erkan sah uns belustigt zu und nahm sein Seltglas in die Hand.

„Entschuldige dich!", lachte Lewis und ich war heilfroh, dass er doch kam.
In meinem ganzen Leben musste ich noch nie jemanden so sehr überzeugen um auf eine Feier zu kommen. Er war sogar eingeladen, aber wollte lieber im Wohnheim ein Bier trinken, Fernsehen und dann schlafen.
Toller Samstagabend.

„Eher sterbe ich.", kicherte ich und er hob eine Augenbraue,„Oh nein! Wag es nicht!" Doch ehe ich von ihm entkommen konnte zog er mich schon wieder an sich um mich in den Schwitzkasten zu nehmen. Schreckhaft krallte ich meine Fingernägel in seinen Arm.

„Bitte nicht! Meine Schminke! Bitte!", flehte ich schon und sofort ließ er mich los,„Du hast ein weißes Hemd, deswegen mein ich.." Er sah mich gespielt angewidert an und ich kicherte.

„Ih.. Seren ist nh Schminkfresse.", neckte er mich und Erkan lachte laut los. Spielerisch warf ich meine gewellten Haare zurück, die jedoch sofort wieder ihren Platz vorne annahmen und setzte eine künstliche Schnute auf.

„Zum Glück interessiert mich deine Meinung nicht.", warf ich ein und er spielte ein Lachen vor. Lewis lehnte sich vor um sich am Stehtisch anzulehnen und den Sektglas zur Hand zu nehmen.

„Deswegen war ich letztes Jahr im Sommer dein Berater für.. alles. Ah und diesen Frühling auch und war da nicht erst vor drei Wochen noch was?", erinnerte er mich an die unzähligen Momente, an denen mich sehr wohl seine Meinung interessierte. Ich formte einen Schmollmund und legte meine Hände um die Clutch, auf dem Tisch.

„Böser Kenneth.", murmelte ich und er grinste breit.

„Dämliche Bulut.", beleidigte er mich und ich riss entsetzt den Mund auf. Entsetzt ließ ich einen Lacher aus und er prustete laut los.
Zum Glück war die Musik laut genug um seinen Lacher zu ersticken, doch nicht laut genug, dass ich es nicht mehr hörte.

„Ihr seid alle beide dämlich.", warf Erkan ein und wir beide streckten ihm die Zunge raus,„Und kindlich." Er nahm grinsend einen Schluck seines Sektes.

„Tut uns leid alter Herr, aber wir amüsieren uns noch.", konterte Lewis und Erkan hob eine Augenbraue,„Jetzt psh lass uns Spaß haben und trinken sonst halte ich es hier nicht aus." Erkan schüttelte belustigt den Kopf und ich strahlte die beiden Männer an meinem Tisch an.
Hoffentlich ging es Enes gut.

Baran

Ich schloss die Tür hinter mir und drehte mich in den Raum, zu ihm. Zu Enes.

Er lehnte locker gegen die Wand und sah sich in dem Nebenraum um. Hier war nicht mehr als zwei Sofas und ein Couchtisch. Der Raum war auch nicht großartig groß.
Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß. Eigentlich würde ich gerne auf ihn einprügeln, einfach weil ich ihn nicht mochte, aber Seren würde mich schlachten, wenn ich ihm auch nur ein Haar krümmen würde.

„Lange ist es her Baran.", sprach er und ein Mundwinkel zuckte hoch. Er sah amüsiert aus. Ich hingegen war vollkommen angespannt. Ich nickte und setzte mich auf das Sofa.
Er blieb angelehnt an der gegenüberliegenden Wand.

„Du und Seren seid jetzt Freunde?", ging ich sofort auf das Thema ein und er nickte. Ich nickte erneut und sah auf meine geballten Fäuste. Scheiße ich durfte nicht wütend werden. Es würde mich sehr freuen, wenn Enes nicht Enes wäre und Seren glücklich machte. So könnte sie endlich von dem Wichser loskommen und friedlich leben.

Verdammt Kenan ich wusste von Anfang an, dass du meine Schwester verletzen würdest.

„Ich werde nicht lange drumherumreden.", sagte ich und sah wieder zu ihm auf. Er lehnte sich vor und grinste wieder, sah mich dabei herablassend an.
Fuck war das sein Ernst? Ich versuchte mich hier zusammenzureißen während er mich so hochnäsig beobachtete? Für Seren.. Sie würde mich köpfen.

„Gut. Ich möchte auch nicht lange drumherumreden. Seren wartet schließlich.", sagte er und ich könnte schwören, er sagte es nur um mich verrückt zu machen. Sein Mundwinkel zuckte kurz hoch, was mich dazu brachte aufzuspringen.
Wütend stellte ich mich vor ihn und krallte mit einer Hand den Kragen seines Hemdes.

„Verletzt du Seren, auf irgendeine Art und Weise, wirst du dir wünschen gar nicht erst wieder in ihr Leben eingetreten zu sein.", knurrte ich. Er runzelte die Stirn und entfernte langsam meine Hand von ihm.

„Ich werde sie nicht verletzen. Das war Kenans Ding und nicht mein.", sprach er kühl und jegliche Belustigung war verschwunden. Ich sah ihn verwundert an.
Ich trat von ihm zurück und er ging einige Schritte vor.

„Mir ist klar, dass du mich nicht magst. Ist mir ehrlich gesagt sogar egal.", erklärte er ganz offen und steckte die Hände in die Taschen der Anzugshose,„Aber ich werde Seren nicht verletzen. Seit Kenan sie verlassen hat, war ich für sie da. Seren ist mir wirklich wichtig und ich werde auf sie Acht geben, egal was passiert. Selbst, wenn du mich von ihr kriegen willst, werde ich Seren nicht alleine lassen." Unschlüssig sah ich an ihm herab.

Was fühlte er denn für sie?
Laut Seren waren sie Freunde und da war ich mir wirklich sehr sicher, dass sie auch bloß das fühlte, aber galt das selbe für ihn?
Ganz ehrlich, es beruhigte mich, diese Worte von ihm zu hören und auch, dass er eine Ahnung hatte, was sie durchstand. Aber er war immer noch ein Mann, der ganz offensichtlich keine Grenzen kannte und sich in der Nähe meiner Schwester begab.

„Solange Seren dich nicht loswerden will, sage ich nichts.", machte ich mir ein Bild und er nickte ernst, sogar dankend,„Aber wenn ich auch nur einen Schimmer von Tränen sehe, wars das mit dir." Ich ging wieder auf ihn zu und blieb vor ihm stehen.
Er hob seinen Kopf und sah mich, wieder, herablassend an. Ich schnaubte genervt aus und sein linker Mundwinkel stieg.

„Soll das etwa eine Drohung sein?", fragte er. Ich schüttelte nun belustigt den Kopf.

„Nein keine Drohung.", stellte ich klar und strich ihm über sein Hemd,„Eine kleine Vorwarnung." Sein Mundwinkel sank sofort und ein bestürzter Ausdruck machte sich breit. Ich grinste nun und ging auf die Tür zu.

Die Tür riss ich weit auf und verließ das Zimmer, um mich wieder in den Saal zu begeben.
Hoffentlich würde es Seren nun besser gehen.

Kurz und knackig haha
Nächstes Kapitel wieder mit 2 Sichten.. Wessen wohl? 😏👀
Was fühlt Enes denn für Seren?
Ich habe überlegt an Weihnachten, über den Tag mehrere Kapitel hochzuladen. Wie viele weiß ich nicht genau, aber ab und zu einfach, wenn ich sie geschrieben habe. Habe sowieso nicht wirklich was vor 😂

ALL I NEEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt