36|nützlich sein

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Kichernd kroch ich unter die graue Bettdecke und schloss meine Augen. Ich war aber nicht abgeschminkt. Konnte sein Problem werden. Ich kicherte leise bei dem Gedanken daran, dass meine Schminke auf seinem Kopfkissen verschmieren würde.

~

Lewis weckte mich durch das Aufreißen der Tür und dem Fluchen. Ich wälzte mich kurz und öffnete ein Auge. Er griff nach meinem Telefon, welches vibrieren ich erst jetzt bemerkte.
Mein Kopf dröhnte und ich verzog kurz mein Gesicht.

„Was?", fauchte er hinein,„He alter beruhig dich! Ich bin Lewis du Arsch. Wieso rufst du so oft an um zwei Uhr morgens?" Ich drehte mich von ihm weg und versuchte weiterzuschlafen. Genervt drückte ich sein zweites Kopfkissen gegen mein Gesicht. Konnte er denn nicht woanders telefonieren? Weshalb kam er bitte in dieses Zimmer?

Er schnaubte genervt auf und ich spürte das Bett etwas sinken. Lewis rüttelte mich am Arm und ich legte mich auf den Rücken und schlug ihm unabsichtlich das Kissen ins Gesicht. Er schnaubte erneut.

„Kenan holt dich ab.", gab er mir Bescheid. Ich grinste mit geschlossenen Augen. Kenan kam? Wie toll!

„Super!", quiekte ich und legte mich wieder auf die Seite,„Sagte mir nochmal Bescheid, wenn er da ist?" Er rüttelte wieder an meinem Arm.

„Seren. Kenan. kommt. hierhin.", wiederholte er. Genervt verdrehte ich die Augen hinter geschlossenen Lidern. Das hatte ich doch verstanden! Was ein Idiot.

„Ja-ha! Gute Nacht Lu!", nuschelte ich und kuschelte mich weiter ein. Er seufzte und er stand vom Bett auf.

„Der wird mich köpfen..", murmelte er. Ich drehte mich auf die andere Seite und starrte seinen Rücken an.

„Lu?", flüsterte ich und er drehte sich wieder zu mir,„Kannst du bitte bei mir schlafen? Ich kann nicht alleine." Er lachte auf und schüttelte den Kopf.

„Du willst, dass er mich umbringt oder?", fragte er belustigt. Wer würde ihn denn umbringen? Hatte Lewis etwa Probleme? Ich sah ihn mit großen Augen an.
Was hatte er bloß getan?

„Stehst du auf?", fragte er woraufhin ich als Antwort die Augen schloss. Er seufzte und verließ wieder das Zimmer. Ich schlief wieder ein, auch wenn mich die Übelkeit davon aufhielt.

Kenan

Wütend hämmerte ich gegen die Tür von Lewis Wohnung. Es dauerte ganze zwei Minuten bis er die Tür öffnete. Ich trat an ihm vorbei und er warf die Arme in die Luft.

„Komm du auch ruhig rein!", rief er mir hinterher. Ich sah mich in der kleinen Wohnung um und erkannte sie nirgendwo.

„Wo ist sie?", fauchte ich. Er deutete auf das Schlafzimmer.

„Was bist du überhaupt so pissig? Ich habe sie nicht einmal angefasst!", rief er mir hinterher. Ich riss die Tür auf und Seren lag seelenruhig in seinem Bett, mit seiner Kleidung.
Es war zwar nur Lewis, aber ich spannte alles an, denn dieser Anblick gefiel mir gar nicht, dass Seren die Sachen eines anderen trug und in seinem Bett schlief.

Die ganze Nacht lang hatte ich versucht sie zu erreichen um mich für mein Verhalten zu entschuldigen. Ich war einfach so aufgewühlt wegen Ella und Seren hatte mich einfach nicht mit ihr gehen lassen.
Ich wollte auf keinen Fall so zu ihr sein, vor allem nicht in der jetzigen Situation!

Während ich mich noch bemühte ruhig zu bleiben kniete ich mich vor sie und rüttelte leicht an ihrem Arm. Sie verzog ihr Gesicht und streckte sich.

„Seren. Steh auf ich fahre dich nachhause.", flüsterte ich. Lewis stand in der Tür, das spielte sich durch das Fenster.
Seren öffnete ihre Augen und sah mich verwirrt an. Langsam streckte sie ihre Hand aus und legte diese auf meine Wange. Schlagartig wurde mir warm.

„Kenan?", fragte sie verwundert und hob den Kopf an. Ich hielt ihre Hand fest und setzte sie auf.

„Ja Kenan. Zieh dich um, du kannst hier nicht bleiben.", wiederholte ich und Lewis ließ verächtlich die Luft aus. Ich sah über die Schulter zu ihm und erhob abwehrend die Hände.
Serens Kopf wankte umher und sie sah zu mir hoch.
Ich nahm ihre Kleidung von der Kommode und legte sie neben sie.

„Wir sind hier vorne.", gab ich ihr Bescheid und wollte mit Lewis gehen. Ich zog die Tür schon ein Stück zu, da flüsterte sie meinen Namen. Sofort sah ich zu ihr.
Ihre Augen waren noch geschlossen.

„Kannst du mir helfen?", nuschelte sie. Ich sah zu Lewis und dann zu ihr. Er hob wieder die Hände und verschwand auf der Couch.

„Ich penne einfach weiter. Zieh die Tür später einfach richtig zu.", meldete er sich von der Konversation ab und schlug die Decke über sich.
Ich seufzte und trat wieder in das dunkle Zimmer, welches bloß durch das Licht von außen bestrahlt wurde. Die Zimmertür drückte ich zu und kniete mich vor sie. Seren war noch im Halbschlaf und angetrunken.

„Bist du dir sicher? Wir beide sind nicht zusammen Seren.", machte ich ihr klar,„Soll ich dir wirklich beim Umziehen helfen?" Sie grinste kurz auf, doch nickte kurz.

„Sei einmal nützlich.", murmelte sie und warf ihre Beine aus dem Bett. Ich seufzte erneut und stand auf.

„Arme hoch.", befahl ich ihr. Langsam legte sie diese über den Kopf. Ich zog ihr sein Oberteil aus, was noch mehr als nur erleichterte.
Scharf zog ich die Luft ein, als ich Seren in ihrer schwarzen Spitzenunterwäsche sah.
Ich hatte sie schon öfters in Unterwäsche gesehen, aber das war alles so lange her.
Sie gähnte wieder und wollte sich nach hinten fallen lassen, doch ich hielt sie an der Schulter fest.

„Bleib ruhig sitzen.", flüsterte ich und nahm das gelbe Oberteil,„Arme wieder hoch." Sie gehorchte und ich zog ihr das kurze Teil an.
Sie würde niemals aufhören diese bauchfreien Dinger zu tragen. Ich hatte alles versucht, aber immer wieder bekam ich eine Standpauke, dass ich mich nicht in ihr Kleidung einmischen durfte.
Wie sehr ich es vermisste diese Standpauken zu bekommen.

„Kannst du aufstehen?", fragte ich leise und nahm ihre Hände. Sie nickte und stellte sich vor mich. Ich zog ihr die kurzen Shorts aus, die ihr bis zu den Knien reichten. Sie hob schwer ihre Füße an um aus den Shorts zu kommen. Ich griff nach der weißen Latzhose und zog ihr auch dieses kurze Teil an.
Ich musste mich wirklich beherrschen um keine schmutzigen Gedanken zu bekommen während ich sie anzog. Serens Körper war der Hammer und daran zu denken, dass sie ihn mir überlassen wollte machte mich wahnsinnig. Aber ich konnte ihr das nicht antun. Sie würde mich nun mehr hassen, wenn ich damals mit ihr geschlafen hätte.

Sie setzte sich wieder und ich zog ihr die weißen Sportschuhe an. All die Zeit behielt sie ihre Augen geschlossen und ich nahm noch ihren braunen Rucksack und schulterte es.

„Komm wir gehen.", flüsterte ich und beließ alles so chaotisch wie es war. Seren nickte und trappte zur Tür, fiel dabei fast hin.
Sofort hielt ich sie fest. Seren hielt sich die Hand auf die Stirn.
Ihr war bestimmt schlecht.

Ohne weiter darüber nachzudenken trug ich sie hoch und zog mit dem Ellbogen die Zimmertür auf. Lewis schlief noch nicht, weshalb ich ihm dazu verdonnerte die Tür aufzumachen, damit ich sie raustragen konnte.

Seren ist noch drunk
Kenan zieht sie um hehe
Denkt ihr das kann noch zu einem kleinen Gespräch führen?
5/6

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