ALL I NEED

88|Veränderung

Dafina war Enisas Schwester?
Das Mädchen, das kaum sprach, doch zu viel verlangte? Na super. Jetzt verlangte sie nämlich meinen Freund.

~

Ungeduldig klingelte ich mehrmals. Alina war da, das wusste ich. Heute musste sie nicht zur Arbeit und ich hatte ihr vorher geschrieben, dass ich zu ihr kommen würde. Jedoch hatte sie diese Nachricht nicht gelesen.
Vielleicht war sie ja doch nicht zuhause.
In Sekundeneile klingelte ich und das Geräusch nervte selbst mich.

Die Tür wurde aufgerissen und Alina sah genervt zu mir, doch dies wandelte sich schnell in Überraschung um. Also hatte sie tatsächlich nicht die Nachricht gelesen.
Sie trug eine helle Jeans und ein Shirt, was ich mehr als nur merkwürdig fand, wenn man bedachte, dass es neun Uhr morgens war und sie zuhause saß.

„Du hast meine Nachricht nicht gelesen.", merkte ich an und trat an ihr vorbei ins Haus. Das letzte Mal war ich vor der Hochzeit in ihrem Haus und jetzt, nachdem sie hier auch lebten wirkte es viel gemütlicher.
Ich setzte mich auf die cremefarbene Couch und zog die Jacke aus.
Alina stellte sich in den Türrahmen.

„Willst du was trinken?", krächzte sie heraus und räusperte sich. Alina griff nach einer Strickjacke, welche über einem Sessel hing und zog sie sich über.

„Hol einfach irgendwas.", warf ich ein,„Außer Kaffee." Sie nickte und ging. Mein Telefon vibrierte und ich holte es hinaus.
Eine Nachricht von Kenan.

»Was machst du? Ich habe dich gar nicht in der Uni gesehen -Kenan«

»Ich bin bei Alina. Habe heute keine Stunden. -Seren«

»Unfair. Ich bin bis siebzehn Uhr hier. -Kenan«

»Das Leben ist nicht gerecht Aksoy. -Seren«

»Da hast du wohl recht. -Kenan«

»Es wäre aber trotzdem sehr schön, wenn du jetzt hier neben mir sitzen würdest. Dann könnte ich dich wieder auf meinen Schoß ziehen, aber dieses Mal küssen. -Kenan«

»Blöd gelaufen. :) -Seren«

»Dich fest an mich ziehen und dir sagen wie sehr ich dich liebe. -Kenan«

»Das würdest du mir sagen? -Seren«

»Natürlich. Ich würde dir sagen wie wichtig du mir bist und wie ich dich stundenlang küssen könnte. -Kenan«

Ich grinste, doch legte mein Telefon auf den Couchtisch. Alina kam mit zwei Gläsern Saft zurück und legte sie auf dem Tisch ab.
Sie ließ sich neben mich fallen und fuhr ihr Gesicht hoch und strich dabei ihre Haare zurück.

„Was gibts neues?", fragte sie und nahm ihren Saft zur Hand. Ich seufzte und strich meine Haare vom Zopf nach vorne um mit den Spitzen zu spielen.

„Nicht besonders viel. Ich habe eine neue Freundin kennengelernt und ihre Schwester steht auf meinen Freund.", erzählte ich, als wäre es keine große Sache, dass wieder jemand auf meinen Freund stand.
Sie legte ihr Glas zurück und runzelte die Stirn.

„Ist sie heiß?", fragte Alina und ich verzog kurz mein Gesicht. Dafina tauchte vor meinen Augen auf und ich musterte sie sehr kritisch.

„Von hässlich ist sie ganz weit entfernt.", murrte ich und Alina zog eine Plüschdecke über sich. Sie reichte noch eine weitere an mich, doch ich legte sie neben und nicht über mich.