Hier saß ich nun.
Mit Übelkeit und Kenan gemeinsam in einem Riesenrad, kurz davor eine Panikattacke zu bekommen, denn es wirkte für mich viel höher als es überhaupt war.~
Zwei Minuten später konzentrierte ich mich wieder auf meinen Atem und sah auf meinen Schoß. Wann drehte es sich weiter?
Ich hielt das nicht mehr aus. Dass Kenan gegenüber von mir saß konnte ich nicht einmal wahrnehmen durch diese kleine Tanzveranstaltung in meinem Magen.
Das würde nicht gut enden, wenn ich weiterhin hier blieb. Sollte ich springen? Ja super. Das wärs jetzt noch.„Hätte ich gewusst, dass dich meine Gesellschaft wirklich so sehr stört wäre ich einfach unten geblieben.", sagte er, viel eher zu sich selbst, doch laut genug, dass ich alles hörte. Ich sah zu ihm auf und er hob langsam den Kopf an, merkte wohl, dass ich es gehört hatte.
„Also ich meine.. Es scheint dich wohl sehr zu stören und dir ist absehbar, dass du dich unwohl fühlst.", erklärte er, doch das machte es auch nicht gerade besser.
Ich atmete tief durch.„Du bist mir gerade scheißegal. Mir ist einfach schlecht.", keifte ich ungewollt los und er zog seine Augenbrauen zusammen. Ich öffnete meinen Mund um mich zu verbessern, doch beließ es dennoch.
Es gab keinen Grund das zu verbessern. Angestrengt starrte ich auf die Stange in der Mitte.„Ich bin nicht dafür gemacht dein Spielzeug zu sein. Ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen."
Verwirrt sah ich vor mich. Hatte ich das gesagt? Wann? Ich sah wieder zu Kenan, der konzentriert hinaussah und seinen Kiefer anspannte.
„Ich will dich immer noch Kenan."
Entsetzt starrte ich ihn nun mit riesigen Augen an und schlug mir die Hand vor den Mund als hätte ich die Wörter laut ausgesprochen.
Er sah zu mir und schien verwirrter als davor.„Musst du dich übergeben?", fragte er und ich nickte, doch schüttelte anschließend den Kopf. Hatte ich das etwa gesagt? Baran erzählte, dass ich mich bei Lewis betrunken hatte, aber auch, dass er mich abholte.
Wie kam dann Kenan mit ins Spiel?„Äh.. Ich habe keine Ahnung wie ich dir helfen kann.", gestand er teils nervös. Zum Glück fing das Riesenrad wieder an sich zu bewegen. Augenblicklich starrte ich hinunter und erkannte alle unten, am warten.
Es dauerte wieder fünf Minuten, weil es erneut stehen blieb.
Mein Magen verkrampfte sich und ich fühlte mich wirklich so als müsste ich mich übergeben.Sobald wir unten waren sprang ich förmlich hinaus und zerrte Lewis von jedem weg.
Hatte ich das tatsächlich zu Kenan gesagt? Ich hoffte nicht, denn das wäre mir sowas von peinlich und ich hätte somit den ersten Schritt getan oder nicht? Er hätte nichts von sich aus getan außer mich vorher am Tag angemeckert zu haben.„War Kenan gestern da?", fragte ich leise, dass uns niemals hörte. Er öffnete den Mund, doch keine Worte kamen. Kenan war da. Verdammt! Mist! Wie erbärmlich das bestimmt war, dass ich ihm betrunken noch sagte, dass ich ihn wollte.
Hoffentlich hatte ich nicht auch noch geweint oder sonst einen dämlichen Mist getan.„Ich gehe nachhause.", entschloss ich mich und wollte gehen, aber er zog mich an der Hand zurück,„Lewis nein. Das ist total erbärmlich! Wieso hast du mir das nicht gesagt?"
„Du hast nicht gefragt!", verteidigte er sich,„Und du gehst jetzt nicht. Wir bleiben nicht mehr lange." Ich fuhr mir durch mein Haar und atmete nochmal tief durch wegen der Übelkeit.
Es wäre wirklich besser, wenn ich gehen würde. Auch, damit ich mich nicht einfach mitten auf den Weg übergab.
DU LIEST GERADE
ALL I NEED
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft] 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] HIER 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] *SEHR SEHR schlau erstmal die ersten beiden Teile zu lesen...