Ohne weiter darüber nachzudenken trug ich sie hoch und zog mit dem Ellbogen die Zimmertür auf. Lewis schlief noch nicht, weshalb ich ihm dazu verdonnerte die Tür aufzumachen, damit ich sie raustragen konnte.
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„Kenan!", flüsterte Lewis noch bevor ich mit der schlafenden Seren auf dem Arm ging,„Pass lieber auf wie du dich verhältst. Sie achtet auf jede Geste von dir. Bloß ein Augenrollen von dir kann schon das Aus bedeuten mein Freund." Ich verdrehte daraufhin wieder die Augen und ertappte mich selbst dabei.
„Gute Nacht Lewis.", brummte ich und verließ das Studentenwohnheim. Seren schlief noch, doch ich wusste, dass sie mich hören könnte, wenn ich mit ihr sprechen würde.
Ich trug sie in mein Auto und schnallte sie an. Schnell joggte ich zur anderen Seite und setzte mich in das Auto.
Bevor ich losfuhr starrte ich bloß vor mich auf die Straße.
Ich konnte sie doch nicht nachhause fahren. Wie sollte ich denn? Sie würden denken ich hätte Seren abgefüllt und ich hatte keine Ahnung was Seren ihnen erzählt hatte.„Wieso trinkst du überhaupt?", flüsterte ich ohne auf eine Antwort zu warten. Ich legte meinen Kopf auf das Lenkrad und schüttelte ihn.
Plötzlich schluchzte sie neben mir. Ich sah sofort zu ihr und die Tränen liefen nur so über ihre geröteten Wangen.„Wieso weinst du?", fragte ich und wusch ihre Tränen weg. Sie drehte den Kopf von mir und öffnete nun ihre Augen.
„Du bist gemein.", weinte sie und sah mir kurz in die Augen ehe sie wieder auf ihren Schoß sah und ihre Augen halboffen waren,„Willst du mich verletzen? Ist das deine Beschäftigung? Du bist einfach gemein Kenan." Ich vermisste es von ihr Keni genannt zu werden, wenn sie betrunken war, aber das hier gefiel mir nicht.
Und damals hatte ich mich noch über Keni aufgeregt.„Nein das ist nicht meine Beschäftigung.", flüsterte ich und sah auf ihre Hände, die sich um ihre Latzhose krallten. Sie war angespannt. Ich wollte ihre Hand halten, aber das würde ihr bestimmt nicht gefallen.
„Wieso bist du dann so? Ich kann das nicht. Ich bin nicht dafür gemacht dein Spielzeug zu sein. Ich bin auch nur ein Mensch mit Gefühlen.", wimmerte sie und legte ihren Kopf zurück,„Geh raus. Du tust mir weh und das will ich nicht. Geh aus meinem Auto." Ich seufzte und sah bedrückt auf die Mittelkonsole.
„Ich fahre dich nachhause, dann verlasse ich schon dein Auto.", flüsterte ich und startete den Motor,„Auch wenn ich nicht will." Sie weinte weiter und es war schrecklich die ganze Fahrt lang ihr Weinen mit anzuhören ohne sie trösten zu können.
Sie weinte wegen mir und ich konnte sie nicht in den Arm nehmen, auch wenn ich nichts sehnlicher wollte als das.Die Autofahrt verging ruhig, bis auf ihr Weinen war nichts zu hören. Ich bog die Straße ein und atmete tief durch.
„Ich.. Ich will dich immer noch Kenan.", sagte sie plötzlich. Abrupt hielt ich mitten auf der Straße an. Wir beide kippten ein Stück vor. Sofort sah ich zu ihr, doch ihre Augen waren wieder geschlossen und ihr Kopf an die Fensterscheibe gelehnt.
„Was hast du gesagt?", fragte ich. Sie schluckte und presste ihren Kopf mehr an das Fenster.
„Du bist ein verdammtes Arschloch und verletzt mich, aber ich kann es irgendwie nicht ändern. Ich will dich noch, obwohl ich sauer bin.", murmelte sie ganz leise. Ich schluckte und starrte sie an.
Ihre Augenlider flatterten.„Ich werde das hinkriegen.. irgendwie. Du wirst mir verzeihen.", redete ich ihr ein,„Es tut mir leid, aber es musste so sein. Es war besser so für dich." Sie antwortete nicht darauf und ich nahm mein Telefon zur Hand während ich die Straße weiter runterfuhr.
»Komm raus. -Kenan«
Baran müsste das noch bekommen. Vorsichtshalber rief ich ihn noch an, damit er die Nachricht sah. Nach dem zweiten Klingeln legte ich auf und parkte vor ihrem Haus.
Ich stieg aus und half Seren hinaus. Wieder nahm ich sie auf den Arm und zog das Tor auf, im selben Moment ging die Haustür auf.„Alter..", knurrte Baran schon und kam mit doppelt so schnellen Schritten wie meinen zu mir. Er nahm mir Seren aus dem Arm, die sich an seinen Hals schmiegte.
Er sah mich wütend an.„Bevor du dich aufregst.. Sie war bei Lewis und ist angetrunken. Ich habe sie nur hierher gefahren. Frag ihn doch.", erklärte ich und gab ihm ihre Tasche,„Gute Nacht." Ich drehte um und legte meine Hand nun um das kalte Tor, doch drehte mich nochmal um.
„Baran!", rief ich leise und er drehte sich ebenfalls wieder zu mir,„Wenn Seren fragt, dann sag ihr, dass du sie von dort abgeholt hast. Ich.. war heute Abend gar nicht da." Er nickte.
„Gerne.", brachte er spöttisch hervor und verschwand mit ihr im Haus.
Ich sah noch zur geschlossenen Haustür. Meine Brust zog sich zusammen und ich ballte Fäuste.
Ich hatte ihr so verdammt wehgetan. Das war mir von Anfang an klar, aber es musste so sein.Ich hätte niemals gedacht, dass ich fähig wäre zu lieben, aber ich tue es nun mal. Und es tut verdammt weh.
Seren klärt auf.🤪
Denkt ihr Kenan hat noch nh Story zu erzählen?
Nächstes Kapitel auf zum Rummel und das kommt dann morgen..
6/6
Gute Nacht! ❤️
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ALL I NEED
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft] 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] HIER 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] *SEHR SEHR schlau erstmal die ersten beiden Teile zu lesen...