#31 Das Achtelfinale

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Lesenacht 19/10/19 - 8|10

*eineinhalb Wochen später*

Heute steigt schon das Achtelfinale gegen Brasilien! Unsere Choreografie ist mega gut und sehr anspruchsvoll, was wiederum heißt, dass wir durchaus Chancen auf den Sieg, und somit den Einzug ins Viertelfinale haben!

Luna streitet immer noch ab, dass es ihr nicht gut geht. Aber ich, und auch die anderen, sind ja nicht blind! Ich habe mehrmals mitbekommen, wie Tamara und Juliana, die anderen Teammitglieder, und auch die, die nicht skaten, sie darauf angesprochen haben. Ich will mal sehen, wie es ihr nach unserem heutigen Auftritt geht. Wenn es ihr schlecht geht, fahre ich sie einfach ins Krankenhaus und wir lassen das abklären!

Das Achtelfinale findet heute auf einer anderen Bahn in Buenos Aires statt. Es ist das erste von den acht Achtelfinals. Es beginnt um fünfzehn Uhr. Morgen findet dann ein anderes Achtelfinale im Roller statt, so wie übermorgen und am Dienstag auch. Das heißt, an diesen Tagen können wir nicht mit Juliana und Tamara trainieren, da sie hier die Stellung, zusammen mit Nico und Pedro, halten müssen, und auf die Bahn können wir sowieso nicht, weshalb wir im Park trainieren werden, sollten wir heute überhaupt weiter kommen. Das mussten wir letztens, als zwei Vorrunden hier noch stattgefunden haben, auch schon machen, und, was soll ich sagen, es hat prima geklappt.


Als ich unten Frühstück gemacht habe, gehe ich Luna wecken. Im Schlafzimmer finde ich sie aber nicht auf. "Luna?" "I-im Bad!", kommt es leise zurück. Oh je, das klingt schon mal gar nicht gut. Ich eile ins Bad, wo Luna auf dem Boden der Dusche sitzt, auf ihrer Hand ist Blut. "Oh Gott, was ist los?" Ich kniee mich besorgt vor sie. "N-nur Nasenbluten.", antwortet sie stotternd. "Du kannst mir nicht erzählen, dass du hier auf dem Boden in der Dusche sitzt, nur, weil du Nasenbluten hast." Skeptisch schaue ich sie an. "Vielleicht ist mir auch ein bisschen schwindelig...", murmelt sie. Ich lege meine Hand auf ihre nackte, linke Brust. "Dein Herz rast schon wieder. Ich bringe dich jetzt erstmal ins Bett.", sage ich, hole erstmal ein Taschentuch, was sie sich dann vor die Nase hält, lege ein Handtuch um sie und helfe ihr beim Aufstehen. Sie wickelt sich das Handtuch um ihren Körper und ich stütze sie bis zum Bett. "Brauchst du irgendetwas? Hast du Hunger?", frage ich. "Nein, alles gut...", murmelt sie. "Du bleibst jetzt erstmal schön liegen und ruhst dich aus. Ich frühstücke unten, wenn was ist, ja?" Luna nickt. "Und wehe dir, du stehst auf!" "Ja, Herr Doktor..." Ein freches Grinsen schleicht sich auf ihre Lippen. "Darf ich mir wenigstens was anziehen?" "Ich mag dich auch so, ganz nackt, wie Gott dich geschaffen hat." Jetzt bin ich derjenige, der grinst. "Haha.", brummt sie. "Außerdem müssen wir eh bald los ins Roller. Und Lia muss noch zu Maria und Francisco gebracht werden." "Ob du heute skatest, werden wir noch sehen." "Natürlich werde ich skaten!", ruft sie und lässt sich dann auf ihr Kissen fallen, während sie sich den Kopf hält. "Soll ich dir erstmal ein Glas Wasser bringen?", frage ich. "J-ja, bitte...", antwortet Luna.

Ich hole ihr das Glas Wasser von unten und stelle das Glas auf Nachttisch an ihrer Bettseite ab. "So, wir müssen eigentlich in einer Stunde los. Wenn es dir in einer halben Stunde immer noch schlecht geht, sage ich Tamara und Juliana, dass Jazmín kurzfristig einspringen muss." "Mir geht's schon besser!", sagt sie. "Netter Versuch, Luna, ich sehe doch, dass es dir noch nicht besser geht. Und merk dir gleich, wenn es dir heute Abend immer noch schlecht geht, fahre ich dich ins Krankenhaus." "Wird nicht nötig sein!" "Werden wir dann sehen." "Und Matteo: Ich werde skaten, komme was wolle!" "Luna." Ich verdrehe meine Augen und setze mich zu ihr aufs Bett. "Deine Gesundheit geht vor, verstehe das doch. Du schießt dir selber doch nur ein Eigentor, wenn du skatest, während es dir schlecht geht." Ich streiche ihr ein paar Haarsträhnen hinters Ohr. "Mir geht's aber gut!" "Sicher?" "Naja... Ich ruhe mich eine halbe Stunde aus und mache mich dann fertig, okay?" Ich seufze. "Na schön.", gebe ich nach. "Aber wenn es dir schlecht geht, ruf mich, ja?" Luna nickt und ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange.

Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt