Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?

#47 Weiter oder raus?

*Lunas Sicht*

Unser Auftritt lief spitze und wir haben sogar Standing Ovations bekommen! Nur geht's mir jetzt noch schlechter als vorher. Ja, ich habe Matteo vorhin angelogen... Aber hätte ich ihm die Wahrheit gesagt, hätte er mir sofort verboten zu skaten, und das fünf Minuten vor dem Wettbewerb! So habe ich es jetzt hinter mich gebracht und kann mich dann später zuhause ausruhen.

"Das war ein sehr gelungener Auftritt, vielen Dank, Rollerteam! Nochmal eine großen Applaus  bitte!" Wieder wird applaudiert. "Ich bitte jetzt auch das andere Team wieder auf die Bahn, in Kürze gibt die Jury die Punkte und somit den Sieger, der ins Halbfinale einzieht, bekannt!" Das chinesische Team kommt ebenfalls auf die Bahn und stellt sich gegenüber von uns auf, dann gucken alle gespannt zum Bildschirm, auf dem gleich die Ergebnisse stehen werden.

Irgendwann spüre ich, wie Ámbar neben mir meine Hand nimmt und mich anlächelt, der Rest hält sich auch an den Händen. Mit einem klitzekleinem Lächeln, es ist auch wirklich nur klitzeklein, nehme ich Matteos Hand und drücke sie, er drückt mir einen Kuss aufs Haar. "Jeden Augenblick erscheinen die Ergebnisse auf dem Bildschirm, und dann wissen wir auch endlich, welches der beiden Teams ins Halbfinale der ersten Skate-WM einziehen wird!", sagt der Moderator und dann erscheinen die Ergebnisse auch schon...

"Nein, das glaube ich jetzt nicht...", murmele ich. "Wir sind im Halbfinale!", rufen wir dann alle gleichzeitig und Matteo küsst mich. "Habe ich es nicht gesagt?" Er grinst mich an. "Ja, hast du!", sage ich und dann umarme ich ihn. Kurz darauf kommen die anderen dazu und es entsteht eine große Gruppenumarmung, die Presse macht schon die ersten Fotos. Tamara, Juliana, Jazmín, Nico und Pedro kommen auch dazu und nun hüpfen wir alle auf und ab und rufen immer wieder "Jam&Roller!" "Wir haben es tatsächlich ins Halbfinale geschafft!", ruft Jim. Mein Blick fällt nochmal zum Bildschirm, um sicher zu gehen, dass wir uns nicht geirrt habe. Aber nein, das haben wir nicht! Dort steht es, das Rollerteam hat 28 Punkte, die Chinesen nur 27 Punkte! "Meinen herzlichen Glückwunsch an das Rollerteam zum Einzug ins Halbfinale! Noch einen großen Applaus für das Rollerteam, bitte!", sagt der Moderator und es wird wie wild applaudiert. "Wir haben es tatsächlich geschafft!", ruft Simón. "Halbfinale, wir kommen!", rufen wir dann alle gemeinsam.

Meine Freude währt nicht lange, da mich dann wieder dieser Schwindel erfasst. Außerdem bin ich erschöpft und meine Knochen schmerzen, mein ganzer Körper ist nassgeschwitzt, das alles nehme ich erst jetzt richtig wahr. Und dass ich schlecht Luft bekomme, macht das ganze nicht besser. An Lia muss ich auch wieder denken und demnach auch fast wieder heulen. "Was ist, feiern wir im Roller?", fragt Pedro. "Ja!", rufen alle, außer mir. Matteo sieht mich dann an, die Sorge steht ihm, mal wieder, ins Gesicht geschrieben. "Ehm, Leute... Tut uns leid, aber wir fahren doch lieber direkt nach Hause.", sagt er dann und die anderen sehen mich jetzt auch besorgt an. "Geht's dir gut, Luna?", fragt Simón. "Nein... Also, ja, doch... Schon, ich... Ich bin einfach nur erschöpft... und ja.", antworte ich. "Okay... Dann kommt gut nach Hause!" Wir werden nochmal von allen umarmt und dann machen wir uns auf den Weg nach Hause.

Zuhause schaffe ich es gerade noch so zur Couch, der Schwindel ist schon so stark, dass ich verschwommen sehe und beim Laufen hin und her schwanke. Ich lasse mich auf die Couch fallen und schließe die Augen. "Luna?", höre ich Matteos Stimme, aber es klingt so, als wäre sie sehr weit von mir entfernt. "Hey, was ist los?" Ich spüre, wie er meinen Kopf auf seinen Schoß legt und sanft immer wieder sanft über ihn streicht. "M-mir ist so s-schwindelig...", murmele ich. "U-und meine ganzen K-knochen schmerzen..." "Hm...", macht er nur und legt seine Hand auf meine Stirn. "Mensch, du schwitzt ja richtig... Aber Fieber hast du nicht.", sagt er und seine Hand wandert zu meiner linken Brust. "Dein Herz rast auch wieder... Soll ich dir einen Arzt rufen? Dann lassen wir das jetzt endlich im Krankenhaus abklären!" "N-nein...", sage ich. "G-geht sicherlich gleich wieder..." "Luna." Wieder streicht er mir über den Kopf. "Wie oft hattest du das jetzt schon? Das ist definitiv nicht mehr normal!" "O-okay, lass uns einen Deal machen... W-wenn es mir morgen früh nicht b-besser geht, f-fahren wir ins K-Krankenhaus." Ich höre Matteo seufzen. "Na gut. Ich hoffe nur, du weißt, was du tust!", sagt er. "Soll ich dich ins Bett bringen?", fragt er und ich nicke schwach. Schon nimmt er mich im Brautstyle hoch und trägt mich nach oben.

In unserem Schlafzimmer legt er mich auf unserem Bett ab und streicht mir ein paar, vom Schweiß nasse, Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Brauchst du noch irgendwas? Oder kann ich irgendetwas für dich tun?", fragt er. "K-kannst du mir ein Wasser bringen?" "Natürlich, bin gleich  wieder da.", antwortet er. Kurz darauf kommt er wieder und reicht mir das Wasserglas.  Ich setze mich auf und trinke einen Schluck, Matteo nimmt es mir dann wieder ab und stellt es auf den Nachttisch, ich lege mich wieder hin. "Willst du dich vielleicht umziehen? Ist sicherlich nicht so bequem, jetzt so einzuschlafen..." Ich nicke wieder nur schwach und stehe ganz langsam auf, streife mir schnell meine Kleidung vom Körper und Matteo hilft mir in meinen Schlafanzug, ehe ich dann wieder ins Bett falle. Matteo setzt sich neben mich und streicht mir über die Wange. "W-würdest du dich zu mir l-legen?", frage ich leise. "Na klar, für dich doch alles, Prinzessin.", antwortet Matteo und, soweit ich es erkennen kann, zieht er sich bis auf die Boxershorts aus und legt sich neben mich. Er zieht mich dich an sich heran und ich lege meine Hand auf seine warme Brust. Seine Nähe beruhigt mich unglaublich, es ist gut, zu wissen, dass er wirklich immer für mich da ist, egal, wie schlecht es mir geht. Das ist wirklich wahre Liebe, die er mir jeden Tag zeigt und gibt. "Probiere etwas zu schlafen, ja? Du brauchst die Ruhe jetzt.", sagt er und schon wieder nicke ich nur schwach, für mehr fühle ich mich wirklich zu schlecht. "Schlaf gut, ich liebe dich." Matteo drückt mir einen Kuss auf die Schläfe und ich drücke mich fest an ihn.

Ich verspreche euch, in ein paar Kapitel erfahrt ihr, was mit Luna los ist! Noch ein kleines bisschen müsst ihr euch gedulden...