Irgendwann meinte die Krankenschwester dann, ich müsste jetzt gehen. Also werfe ich Luna einen letzten Luftkuss zu und drücke ihre Hand, bevor ich ihr Krankenzimmer verlasse, die Schutzkleidung wieder bei der Schwester abgebe und dann Lia abholen fahre.
"Wie geht es Luna?", fragt Maria mich, als ich ankomme. "Sie ist schwach, aber ich konnte sie ein paar Mal zum Lächeln bringen. Ich soll euch lieb grüßen.", antworte ich. "Papá!" Meine kleine Maus kommt auf mich zugerannt. "Hallo, meine Kleine." Ich nehme sie auf den Arm und drücke ihr einen Kuss auf ihr Haar. "Mamá?", fragt sie. "Mamá ist nicht da, aber wie können morgen zu ihr." "Nein, jetzt!", ruft sie trotzig. "Tut mir leid, Prinzessin, wir können erst morgen zu Mamá. Aber wenn du willst, können wir noch Onkel Gastón, Tante Nina und Julio besuchen.", schlage ich vor. "Ja, Onkel Gasti!" Onkel Gasti, damit ziehe ich Gastón immer wieder auf. "Na gut, wir werden dann mal los machen." Ich umarme Maria und Francisco zum Abschied, bevor wir los fahren.
Ich parke das Auto in unserer Einfahrt und laufe mit Lia zu Gastón, Nina und dem kleinen Julio. Als ich klinge, öffnet Gastón mir die Tür. "Onkel Gasti!", ruft Lia begeistert. "Hallo ihr zwei, kommt rein!" Gastón und ich umarmen uns, Nina kommt auch. Simón, Ámbar und Mika sind zufällig auch gerade da. Lia rennt gleich zu Mika hin, während ich auch die anderen umarme. "Wie geht es Luna?", fragt Nina besorgt. "Sie ist schwach und sieht noch nicht wirklich besser aus. Hoffen wir mal, dass das noch wird.", antworte ich. Gastón klopft mir aufmunternd auf die Schulter. "Das wird alles schon, es brauch nur seine Zeit.", meint Simón. "Lasst uns ins Wohnzimmer gehen.", schlägt Nina vor. Dort setzen wir fünf uns auf die Couch, Mika und Lia spielen auf dem Boden miteinander, während Julio in seiner Wiege neben der Couch schläft. "Wie geht Lia damit um?", fragt Ámbar. "Sie ist noch zu jung, um das alles zu verstehen. Sie weiß nur, dass Luna nicht zuhause ist. Ich habe ihr versprochen, Luna morgen mit ihr zu besuchen, aber ich bin mir gar nicht sicher, ob Lia überhaupt zu Luna darf, wegen der hohen Ansteckungsgefahr jetzt." "Es ist wirklich ein Schock... Ich habe zwar gemerkt, dass es Luna nicht so gut geht, aber ich dachte, dass das alles mit der Entführung von Lia zusammen hängt.", sagt Nina. "Wie geht's Lia eigentlich? Das Ganze ist ja auch noch nicht so lange her.", interessiert sich Simón. "Ganz gut soweit. Man merkt es ihr ehrlich gesagt gar nicht an." "Wenn du willst, können wir auch mal auf Lia aufpassen, Maria möchte sicherlich auch mal etwas Ruhe haben.", bietet Gastón an. "Das wäre super, Lia ist gerne bei ihrem Onkel Gasti." Ich grinse Gastón an und er boxt mir gegen meinen Arm. "Nein, aber Lia ist wirklich gerne bei euch. Und bei Mika auch, seht ihr ja." Ich deute auf die beiden. Sie brabbeln sich gegenseitig voll und Mika zeigt Lia seine Spielsachen, die er mitgebracht hat. "Wenn Julio groß genug ist, sind sie schon zu dritt.", sagt Nina. "Und Yara ist ja auch noch da.", merkt Ámbar an. "Am Ende sind sie alle so gut befreundet wie wir, das wäre doch schön." Ich stimme Ámbar nickend zu. "Wollt ihr noch mit uns zu Abend essen?" "Gerne Nina, wenn es keine Umstände macht.", antworte ich. "Nein, nein, alles gut!" "Wir bleiben dann auch gerne, oder, Bonita?" Simón legt einen Arm um Ámbar, welche zustimmend nickt.
Beim Abendessen unterhalten wir uns weiter, Lia sitzt auf meinem Schoß und isst artig, da es Nudeln gibt konnten die Kids auch mitessen. "Du hast uns noch nicht erzählt, wie du von der Leukämie erfahren hast, Matteo. Ich nehme mal an, Luna hat dir von selber nichts erzählt?", merkt Nina an. "Du liegst richtig, Nina. Ich hatte gemerkt, dass es ihr total schlecht geht und dann ihre Sachen durchsucht, nach irgendeinem Hinweis. Der Hinweis war dann ein Befundbericht, Luna kam in dem Moment, als ich ihn gelesen habe, ins Zimmer und ist weinend zusammengesackt. Ich habe ihr eigentlich verboten, beim Finale der WM anzutreten, aber als das dann mit Jazmín passiert ist, hat sie sich doch durchgesetzt und ist dann geskatet. Nach dem Auftritt ging es ihr aber extrem schlecht, deswegen ist sie dann ja auch umgefallen.", erzähle ich. "Das habe ich auch gemerkt.", sagt Ámbar. ""An was ist eigentlich ihr leiblicher Vater gestorben?", interessiert sich Ámbar. "Autounfall, an ihrem Geburtstag. Deshalb hat Maria sie auch zur Adoption freigegeben." "Es ist krass, wie viel Leid Luna durchmachen muss. Beziehungsweise ihr, du leidest ja auch sehr mit.", meint Nina. "Oh ja, ich leide mit. Luna so zu sehen zerbricht mir mein Herz. Und Lia ist noch so klein, zwar zu klein um das Ganze zu verstehen und mitzubekommen, aber groß genug um zu sehen, dass es Luna schlecht geht." "Was Lia?", fragt Lia und guckt zu mir. "Nichts, Maus, alles gut." Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange. "Lia müde." "Ja, bist du müde? Dann lass uns gehen." Meine kleine Tochter nickt. "Na gut, dann gehen wir mal. Danke für das Essen, Nina." "Wir kommen auch gleich mit, Mika scheint auch schon müde zu sein." Ámbar guckt ihren Sohn an, der gerade gähnt. Nina und Gastón bringen uns noch zur Tür, dort umarmen wir uns zum Abschied und Ámbar, Simón und Mika gehen noch die letzten Meter zusammen, bevor auch wir uns trennen. Wir umarmen uns auch noch einmal und wünschen uns eine gute Nacht.
Zuhause wickele ich Lia schnell und ziehe ihr ihren Schlafanzug an, bevor ich sie dann in ihr Bettchen lege. "Gute Nacht, Prinzessin." Ich gebe ihr einen letzten Kuss und decke sie zu, meiner Maus fallen sofort müde die Augen zu.
Ich mache mich selber schon mal bettfertig, gehe also duschen und ziehe mich um, ehe ich dann im Bett liege und auf den leeren Platz neben mir starre. Ob Luna jetzt wohl wieder schläft? Zu gerne würde ich sie jetzt in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles wieder gut wird. Zu gerne würde ich ihr sagen, wie sehr ich sie liebe und ihr einen Kuss geben. Ach, es ist alles so verdammt schrecklich. Auch wenn die Transplantation heute war, kann man sich noch nicht zu 100% sicher sein, das alles gut wird...
Kein sonderlich spektakuläres Kapitel, aber bald wird's wieder ganz spannend... Denn, wie Matteo sagt, man kann sich nicht sicher sein, das bei Luna wirklich alles gut wird... Seid gespannt!
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Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?
Fiksi PenggemarEin weiteres Jahr ist vergangen, Luna und Matteos Hochzeit steht kurz bevor, doch nach der Hochzeit hält ihr Eheglück nicht lange: Schlag auf Schlag geschehen zwei schlimme Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hätten. Haben sie die nötige Kraft, u...