#9 Strandtag

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"Wie fühlt es sich so an, verheiratet zu sein, Senora Balsano?", fragt Delfi mich schmunzelnd. Matteo ist zu den anderen Jungs ins Wasser gegangen und ich habe mich zu den Mädels gelegt, um mich zu sonnen. Lia und Mika spielen weiter neben uns im Sand, zusammen mit Lilys Kindern.

"Kaum anders als vorher. Ich bin glücklich, dass war ich aber vorher auch schon. Es fühlt sich nur komisch an, dass die Hochzeit schon wieder vorbei ist. Fast ein Jahr Planung und es ist einfach schon vorbei.", antworte ich. "Und wie sieht's mit der Kinderplanung aus? Wann kriegt Lia ein Geschwisterchen?", fragt Jim, auch schmunzelnd. "Beziehungsweise, habt ihr gestern verhütet?", fragt Yam und ich laufe rot an. "Ja, haben wir. Erstmal ist kein weiteres Baby geplant, aber irgendwann sicherlich schon.", antworte ich. "Und ihr? Was geht mit euren Männern so?", frage ich. "Also bei mir und Ramiro ist erstmal kein Kind geplant. Ich weiß gar nicht, ob er überhaupt eins will.", antwortet Yam und seufzt. "Warum sollte er keins wollen?", will Ámbar wissen. "Keine Ahnung, ist einfach so ein Gefühl. Ich würde schon gerne Kinder wollen." "Sprich doch einfach mal mit ihm darüber.", sage ich. "Hm, werde ich wohl mal machen." Yam schaut etwas bedrückt zu Boden. "Nico und ich haben erst letztens drüber gesprochen und sind uns einig, dass wir erstmal noch ein paar Jahre warten wollen. Wir stehen beide gerade an der Spitze unserer Karriere, ein Kind wäre gerade sehr unpassend. Aber wenn's doch soweit kommen sollte, dass ich schwanger werde, dann ist es halt so.", sagt Jim. "Pedro und ich haben erst gerade Yara bekommen, ein zweites Kind steht noch gar nicht zur Debatte, wir haben genug mit Yara, er mit der Band und seinem Job ins Roller, ich mit Fab&Chic und dem Rollerteam zu tun. Ich überlege, ob ich zum nächsten Wettbewerb wieder einsteige, wann auch immer der stattfinden wird.", sagt Delfi. "Hey, super! Ich denke mal, dass bald ein neuer Wettbewerb anstehen wird, das Finale vom Skatepokal war ja schon vor drei Wochen.", sage ich. Wir haben, wie letztes Jahr, wieder am Skatepokal teilgenommen, diesmal mit Jim, Yam, Ramiro, Simón, Ámbar, Matteo und mir. Delfi konnte ja nicht mit uns teilnehmen, weil sie schwanger war. Und dieses Jahr haben wir sogar gewonnen!

"Und bei dir, Ámbar? Steht bei euch ein zweites Kind an?", fragt Jim. "Ach, wir lassen uns damit Zeit. Wir sind super im Stress wegen der Hochzeit, da haben wir gerade gar keine Zeit, über ein zweites Kind zu reden. Aber es wird auf jeden Fall irgendwann kommen.", antwortet sie. "Ich kann es nicht glauben, dass mein Mädchen in nicht mal mehr drei Wochen ein Jahr alt wird.", sage ich. "Ich kann es auch nicht glauben, dass Mika schon über ein Jahr alt ist.", sagt Ámbar. "Und ich kann es auch nicht glauben, dass ich schon Mutter bin." Delfi gibt Yara einen Kuss auf die Wange. "Noch weniger kann ich es glauben, dass sich unsere WG auflöst.", sage ich. Gastón und Nina sind schon vor ein paar Wochen ausgezogen, und Matteo, Lia und ich ziehen Ende des Monats auch aus. Denn, wir haben uns ein Haus gekauft! Das war ein großer Schritt und uns fällt es keines Falls leicht, die WG zu verlassen, aber wir werden uns ja weiterhin jeden Tag im Roller sehen.

Das Haus ist schon fast komplett fertig, es fehlen nur noch einige Möbel. Ein paar Sachen aus der WG müssen auch noch rüber gebracht werden. Lias Zimmer ist noch komplett leer, da Matteo es  ihr genauso aufbauen wird, wie im alten Haus. Ich kann es gar nicht mehr abwarten, unser Haus zu sehen, wenn es fertig ist!

Ámbar und Simón werden nach ihrer Hochzeit damit anfangen, ihr Haus umzubauen. Heißt, Simón kriegt einen Extraproberaum, wo er und die Band dann proben können, ein Gästezimmer bleibt und zwei Zimmer bleiben erstmal frei, dass werden dann wahrscheinlich künftig Babyzimmer. Der Rest bleibt so, wie er gerade ist.


Ich blicke zum Meer, wo sich die Jungs gerade eine Wasserschlacht liefern. "Wollen wir, wenn die Jungs wieder da sind, auch ins Wasser? Dann können sie auf die Kids aufpassen.", fragt Ámbar. "Ja, gute Idee! Ich könnte eine Abkühlung gebrauchen, in Cancún ist es immer so warm zu dieser Zeit.", sage ich. Da Buenos Aires auf der anderen Erdhalbkugel liegt, ist dort gerade Winter, aber es ist nicht so wirklich kalt und Schnee fällt auch keiner. "Wartet, ich glaube, das kommen sie schon!" Yam zeigt auf die Jungs, die tatsächlich gerade aus dem Meer zu uns kommen. "Na?" Matteo setzt sich neben mich aufs Strandtuch. "Jungs, passt ihr auf die Kids auf? Wir gehen ins Wasser.", frage ich sie. "Na klar.", antwortet Pedro und nimmt Delfi Yara ab. Simón kriegt von Mika eine Schaufel in die Hand gedrückt, heißt, er soll mit den Kleinen im Sand spielen. "Papá auch!" Lia drückt Matteo ebenfalls eine Schaufel in die Hand. "Na gut, wir gehen dann mal!" Ich drücke Matteo einen Kuss auf die Wange und die Mädels und ich laufen zusammen ins Wasser. Es ist herrlich warm.

Natürlich können wir es nicht lassen, eine Wasserschlacht zu veranstalten. Zum Glück habe ich den Knutschfleck vorhin mit wasserfester Abdeckcreme abgedeckt, sonst wäre er jetzt schon lange sichtbar geworden und die anderen hätten ihn bemerkt. "Fahrt ihr eigentlich in die Flitterwochen?", will Delfi wissen, als wir eine kurze Pause von der Wasserschlacht machen. "Noch ist nichts geplant, aber ich denke mal schon.", antworte ich. "Obwohl es mir sicherlich schwer fallen wird, Lia für eine längere Zeit nicht zu sehen und nicht bei mir zu haben." Wir waren zwar auf meinem Junggesellinnenabschied ohne Lia, das waren aber nur fünf Tage und die Flitterwochen sind dann sicherlich etwas länger als nur fünf Tage.

Als wir dann irgendwann wieder aus dem Wasser kommen und zurück zu unserem Platz gehen, bietet sich uns ein, zum Schreien komischer, Anblick: Alle fünf Jungs sind von oben bis unten mit Sand bedeckt, sogar ihre Haare sind voller Sand. "Was habt ihr denn hier gemacht?", pruste ich. "Nicht witzig, Lieferfee, nicht witzig.", knurrt Matteo. "Deine Tochter und dein Sohn, Ámbar, waren der Meinung, sie müssen aus uns lebendige Sandskulpturen machen. Wie soll ich denn nur jemals den ganzen Sand wieder aus meinen Haaren bekommen?!", ruft Ramiro. "Du solltest deiner Tochter mal Manieren beibringen, Senora Balsano." "Ach, meine Tochter? So, so." Ich gehe hinter und drücke Lia einen Kuss auf die Wange. "Das habt ihr gut gemacht.", lobe ich sie grinsend. "Du solltest deinem Sohn auch mal Manieren beibringen, Bonita.", knurrt Simón. "Ich sehe das wie Luna.", sagt Ámbar und nimmt Mika auf den Arm. "Das habt ihr gut gemacht!" Mika und Lia grinsen beide vor sich hin, während wir Mädels in schallendes Gelächter verfallen. "Nicht lustig!", rufen die Jungs gleichzeitig sauer, aber wir lachen einfach weiter.


So, wir haben einiges über die Zukunftspläne und die Familienplanung von unseren Pärchen erfahren... Und Lutteo zieht also bald um! Da kommen ja einige Veränderungen auf uns zu, und vielleicht auch nicht nur gute...^^

Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt