*eine Woche später*
*Matteos Sicht*
"Bis morgen, mein Schatz.", verabschiede ich mich von Luna und lächle sie etwas an, bin dabei schon halb aus der Tür raus. Sie nickt mir nur zu und dann gehe ich...
Seit über einer Woche ist Luna jetzt schon im Krankenhaus und seit einigen Tagen geht es ihr schlechter als vorher. Sie muss neben den Chemos noch viele weitere Medikamente einnehmen, die aber alle kaum bis gar nicht helfen und einige Nebenwirkungen mit sich bringen. Mehr Haare fallen ihr aus, zwar nicht so viele, dass man es bereits bemerkt, aber trotzdem... Ihr ist oft übel und sie übergibt sich, hat absolut keinen Appetit und zu den Nebenwirkungen kommen noch die ganzen Symptome wie Nasenbluten und Herzrasen, welche auch immer öfter auftreten... Ihre Psyche geht auch wieder in die Richtung, wie sie vor einigen Wochen noch war: Kein Lächeln mehr auf ihren Lippen, ihre Stimme zittert oft beim Reden, wobei sie überhaupt nur noch wenig redet... Und wenn sie redet, dann über den Tod. Es geht langsam wirklich auf die Depressionen zu... Das ist so schlimm mit anzusehen! Ich nehme Lia nicht mal mehr mit zu Luna, weil ich nicht will, dass sie ihre Mutter in so einem Zustand sieht...
Ich verlasse das Krankenhaus und mache mich auf den Weg nach Hause. Lia übernachtet heute bei Maria und Francisco, also muss ich nicht erst noch den Umweg zu ihnen machen und sie abholen, sondern kann gleich nach Hause fahren. Ich bin unglaublich müde, denn die letzten Nächte hatte ich kaum Schlaf, so hoffe ich, dass ich wenigstens heute Nacht ein wenig Schlaf bekommen werde...
Als ich dann nach Hause komme, liegt ein Brief in unserem Briefkasten. Als ich den Absender sehe, will ich am liebsten einen Freudenschrei rauslassen!
Der Brief ist von der Organisation für Stammzellspenden!
Ich beeile mich, die Tür zu öffnen und ins Haus zu kommen. Als ich meine Schuhe aushabe, setze ich mich ins Wohnzimmer und öffne, zugegeben mit zitternden Händen, den Brief. Innerlich bete ich schon dafür, dass genau das drinnen steht, was ich mir erhoffe...
Sehr geehrter Senor Balsano,
wir haben Ihre Speichelprobe getestet und jemanden gefunden, dem Sie Ihre Stammzellen spenden können! Erstmal freut es uns natürlich, dass Sie sich dafür bereit erklären, ein Menschenleben zu retten!
Eigentlich darf man erst nach zwei Jahren erfahren, wer Spender und Empfänger ist, aber da es bei Ihnen ein besonderer Fall ist, dürfen Sie es schon jetzt erfahren!
Sie werden Ihrer Frau Luna Balsano Ihre Stammzellen spenden!
Der Brief ist noch nicht zu Ende, aber ab diesem Satz höre ich auf, zu lesen.
"Ja, ja verdammt!", lasse ich einen lauten Freudenschrei raus. Der Brief fällt mir aus der Hand und ich springe vom Sofa auf. "Ja! Luna, du wirst leben, hörst du? Du wirst leben!" Natürlich hört sie mich nicht, aber sie wird leben! Ich werde meiner Frau das Leben retten!
Am liebsten will ich sie sofort anrufen und ihr diese großartige Neuigkeit erzählen, aber ich glaube, ich überrasche sie morgen damit. Obwohl es natürlich sein könnte, dass sie es schon weiß, bis ich wieder bei ihr bin. Aber alles ganz egal, Hauptsache ist, dass sie bald wieder gesund wird!
Glücklich lege ich mich dann später schlafen. Über eine Nachricht habe ich Luna gerade noch eine gute Nacht gewünscht, sie hat nur mit einem Herzen und einem schlafenden Emoji geantwortet.
Ich bin wirklich so glücklich, wie seit Monaten nicht mehr. Als ob es wirklich funktioniert hat! Es war nur ein spontaner Gedanke, mich als Spender regestieren zu lassen, als ich dieses Plakat im Krankenhaus gesehen habe! Niemals hätte ich gedacht, dass ausgerechnet ich der passende Spender für Luna bin! Das ist wirklich so unglaublich... Ich bin schon so gespannt darauf, wie Luna reagieren wird!
*nächster Morgen*
Nach einem kurzen Abstecher beim Blumenladen mache ich mich am frühen Vormittag auf den Weg ins Krankenhaus. Das Lächeln kriege ich wirklich kaum mehr aus meinem Gesicht, Luna wird wahrscheinlich komplett verwundert über meine gute Laune sein. Ich weiß schon genau, wie ich ihr davon erzählen werde...
Auf dem Flur von Lunas Station kommt mir dann ihr Arzt, Dr. Munoz, entgegen. "Senor Balsano! Könnte ich Sie für einen Augenblick sprechen?", fragt er und ich nicke. "Aber natürlich.", sage ich und vermute schon, worüber er mit mir sprechen will.
Er bittet mich in sein Sprechzimmer, dort setzen wir uns an seinen Schreibtisch. "Ich habe soeben die Neuigkeit vom Labor erhalten, dass Sie der passende Spender für Ihre Frau sind! Das ist wirklich eine fantastische Neuigkeit.", sagt er zu mir und ich nicke lächelnd. "Die Spende würde in einer Woche stattfinden, um zehn Uhr am Morgen, hier auf der Station, dauern wird dies etwa sechs Stunden. Normalerweise müssen Sie nicht noch über Nacht hier bleiben, aber das werde ich dann entscheiden, je nachdem, wie es Ihnen nach der Spende geht. Vor der Spende müssten Sie in dieser Woche noch dreimal täglich bestimmte Medikamente einnehmen, die den Gehalt der Stammzellen in ihrem Blut erhöhen. Ich würde Ihnen diese gleich mitgeben.", erklärt er mir alles und ich nicke wieder. "Ihre Frau weiß noch nichts davon, ich nehme an, Sie wollen es ihr gleich sagen?" "Ja, das werde ich gleich machen." "Gut, dann will ich Sie nicht länger aufhalten. Hier sind die Medikamente. Bitte denken Sie unbedingt daran, sie dreimal täglich einzunehmen!" Er reicht mir eine Packung Tabletten, die ich in meine Jackentasche stecke. Dann mache ich mich auf den Weg zu Lunas Zimmer.
Ich klopfe an ihrer Tür und trete dann ein. "Hallo, mein Schatz. Wie geht's dir?", begrüße ich sie und strahle meine Frau an. "Steck dir deine gute Laune sonst wo hin.", knurrt sie gleich. "Oh Schatz, glaub mir, du wirst gleich noch bessere Laune haben, als ich.", sage ich und schließe die Tür hinter mir. "Damit das passiert, muss schon ein Wunder geschehen." Als ich mich zu ihr ans Bett setze, dreht sie sich von mir weg. "Also erstmal habe ich dir Blumen mitgebracht." Ich gehe ums Bett herum und halte ihr die Blumen vors Gesicht. "Gefallen sie dir?" "Hm.", macht sie nur. "Danke..." Ich lege den Strauß auf ihrem Nachttisch ab und setze mich aufs Bett. "Du solltest mir übrigens auf ewig dankbar sein." Verwirrt blickt sie zu mir. "Bin ich doch schon." Ich fange an, zu grinsen. "Luna, ich hab verdammt gute Neuigkeiten für dich." "Okay... erzähl.", fordert sie mich auf.
"Dein Stammzellspender sitzt vor dir."
Es hat also wirklich geklappt, Matteo ist Lunas Spender! Dann kann es ja jetzt nur noch bergauf gehen... Oder werden doch noch Hindernisse kommen, was denkt ihr?
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Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?
FanfictionEin weiteres Jahr ist vergangen, Luna und Matteos Hochzeit steht kurz bevor, doch nach der Hochzeit hält ihr Eheglück nicht lange: Schlag auf Schlag geschehen zwei schlimme Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hätten. Haben sie die nötige Kraft, u...