Luna sitzt im Schlafzimmer auf dem Bett und guckt verwundert zu mir. "Wo warst du? Das Training ist doch schon lange vorbei... I-ich hab mir Sorgen gemacht!" Ich lächle sie entschuldigend an. "Tut mir leid, ich bin nochmal weg und du hast geschlafen, ich wollte dich nicht wecken.", sage ich. "S-sind die Blumen für mich?", fragt sie. "Natürlich, für wen denn sonst?", antworte ich und beginne langsam, zu grinsen. "A-aber du sollst mir nichts schenken!" Mein Grinsen wird noch breiter. "Die Blumen sind gar nicht von mir." "V-von wem denn dann?" "Von einer Person, die dich sehr liebt und vermisst hat." "A-aber..." Luna kommt gar nicht dazu, zu Ende zu sprechen, denn ich nehme den Blumenstrauß zur Seite. "Mamá!"
"Nein... Das ist jetzt nicht wahr...", murmelt sie und bricht in Tränen aus. Ich gebe ihr Lia in den Arm. "Lia!" Luna drückt unsere Tochter fest an sich. "E-es tut mir so leid... D-das war alles meine Schuld! V-verzeih mir, meine M-maus..." Ich setze mich neben Luna aufs Bett und lege meine Hand auf ihre Schulter. "Schatz, es war nicht deine Schuld.", sage ich. "Mamá, icht weinen!" Lia wischt ihr mit ihrem kleinen Händchen die Tränen aus dem Gesicht. Luna lächelt ein wenig. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist, meine Kleine...", murmelt Luna und dann nehme ich meine beiden Schätze in den Arm. "Nie wieder werden wir getrennt, nie wieder...", sage ich. "Sei dir da mal nicht so sicher...", nuschelt Luna gegen meine Brust. "Na hör mal! Es wird alles gut, versprochen!" Ich drücke ihr und Lia jeweils einen Kuss aufs Haar. Ich hoffe, dass ich damit Recht habe und wirklich alles gut wird...
Eine ziemlich lange Zeit sitzen wir einfach nur auf dem Bett und kuscheln. Endlich ist unsere Familie wieder vollständig... Es war so schlimm, jeden Tag um sein kleines Baby zu bangen... Unwissend, wie es ihr geht und ob sie überhaupt noch lebt... Aber jetzt ist das alles endlich vorbei. Lia ist zurück und Emilia bekommt ihre gerechte Strafe.
Doch irgendwann löst sich Luna plötzlich von uns und springt vom Bett, sie rennt in Richtung Bad. Ich nehme Lia auf den Arm und laufe ihr hinterher. "Luna, was hast du?" Aber sie antwortet nicht, stattdessen sehe ich im Bad, wie sie über der Toilettenschüssel hängt und sich übergibt. Ich knie mich hinter sie und halte ihre Haare zurück. "Mamá?", fragt Lia und sieht irgendwie besorgt zu Luna. Süß, dass sie sich Sorgen macht, anscheinend versteht sie schon, dass das nicht gut ist, was gerade mit Luna passiert. "Mamá ist bloß übel, Mäuschen, das geht gleich wieder.", sage ich. Lia guckt mich irgendwie skeptisch an, klammert sich dann aber an mein Bein.
"Geht's wieder, Schatz?", frage ich Luna. "I-ich denke schon...", murmelt sie und steht langsam auf. "Sind das Nebenwirkungen der Chemotherapie?" Sie nickt. "Deshalb hast du letztens also auch schon gebrochen...", schlussfolgere ich und blicke Luna an. "J-ja..." Sie blickt zu Boden. "Hey, was hast du?" Ich hebe ihr Kinn mit meinem Zeigefinger an, damit ich sie ansehen kann, in ihren Augen glitzern Tränen. "I-ich... I-ich fühle mich so s-schlecht, weil ich d-dir nichts davon erzählt habe..." Eine einzelne Träne läuft ihre Wange herunter, ich küsse sie weg. "Shh, alles gut, vergiss das alles einfach. Das wichtigste ist, dass ich es jetzt weiß und dir bei allem helfen werde.", sage ich und nehme sie dann in den Arm. "Lia hoch!", kommt es von unten. Wir beide blicken gleichzeitig herab, Lia hat sich von meinem Bein gelöst und streckt die Arme in die Höhe. Lächelnd nehme ich sie hoch und streiche ihr ein paar ihrer Löckchen hinters Ohr. "Sie ist viel gewachsen, in dieser Zeit.", stellt Luna fest. "Und ihre Haare sind auch länger geworden." "Du bist wunderschön, mein Wirbelwind. Ist ja auch klar, ich meine, sieh dir deinen Papá an. Bei so einer Schönheit als Vater kannst du ja nur wunderschön sein." Ich grinse und Luna schlägt mir spielerisch auf den Arm. "Du sollst nicht so ein Snob vor der Kleinen sein!", lacht sie. "Es ist nur die Wahrheit!", verteidige ich mich, ebenfalls lachend. "Aber... Sie hat die wunderschönste Mamá auf der Welt, also könnte es sein, dass du auch etwas dazu beigetragen hast, dass sie jetzt so schön ist." Luna errötet schlagartig und dadurch, dass sie ja eigentlich so blass, erkennt man das nun ziemlich gut. "Du sollst nicht vor ihr lügen...", murmelt sie und ich seufze. "Du sollst nicht immer so schlecht von dir denken, Prinzessin. Du bist wunderschön, zweifle nicht so viel an dir selbst! Und außerdem müsstest du doch mittlerweile, nach über drei Jahren Beziehung, wissen, dass ich mit allem Recht habe, was ich sage." Ein kleines Schmunzeln schleicht sich auf Lunas Lippen. "Du bist so süß zu mir... Womit habe ich dich nochmal verdient?" "Nur die Beste verdient den Besten auf der Welt." Ich streiche über Lunas Wange. "Ich liebe dich, obwohl du so ein Snob bist.", sagt sie. "Und dieser Snob liebt dich noch viel mehr, meine kleine Lieferfee." Ich drücke ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen.
"Lia auch!", kommt es von unserer Tochter. Luna und ich lächeln uns an und dann gebe erst ich, und dann Luna ihr einen Kuss. "Ich liebe euch beide...", murmelt meine Ehefrau und ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe euch auch... für immer und ewig."
Am Abend liegen wir zusammen im Bett, Lia auf meinem Bauch, sie schläft. Meinen einen Arm habe ich um sie gelegt, den anderen um Luna. "Matteo?", fragt sie leise, um Lia nicht aufzuwecken. "Ja, Schatz?", antworte ich ebenso leise. "War... War es jetzt wirklich Emilia, die Lia entführt hatte?" Ich nicke und auf Lunas Körper breitet sich eine Gänsehaut aus. "Keine Sorge, sie wird definitiv hinter Gitter kommen. Ich wäre vorhin beinahe auf sie losgegangen, hätte mich der Polizist nicht festgehalten." "Und... Lia ist gesund?" "Ja, ihr geht es gut, wir waren vorhin im Krankenhaus und sie wurde untersucht, alles im grünen Bereich. Emilia hat sich überraschenderweise anscheinend gut um sie gekümmert." Luna kuschelt sich an mich. "Ich bin so froh, dass sie wieder da ist..." "Glaub mir, ich auch... Mein kleiner Wirbelwind hat mir so gefehlt." Vorsichtig streiche ich mit meiner Hand über ihr Köpfchen. "Übrigens... Maria und Francisco haben uns drei morgen zu sich eingeladen, zum Abendessen. Ich glaube, morgen sollten wir ihnen sagen, dass du Leukämie hast..." Luna nickt langsam. "Du hast Recht..." An ihrer Stimme erkenne ich, dass Luna den Tränen nahe ist. "Wann willst du es eigentlich unseren Freunden sagen?", frage ich. "Erst nach dem Finale... Sie sollen sich nicht so viele Gedanken um mich machen, was sie aber definitiv machen würden, wenn wir es ihnen jetzt sagen... Sie sollen sich voll und ganz auf das Skaten konzentrieren..." Ich nicke langsam. "Okay, wenn du es so machen willst, wird es so gemacht..." Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange.
"Wir könnten jetzt so glücklich sein, wenn ich nicht krank wäre...", murmelt Luna und die ersten Tränen laufen über ihre Wangen. "Shh Schatz, nicht weinen, ich ertrage es nicht, dich weinen zu sehen." Mit meinem Daumen streiche ich die Tränen weg. "Du wirst schnell wieder gesund, versprochen." "Ich hab A-angst, dass ich es nicht schaffe..." "Hey, wir Balsanos sind Kämpfer. Und du bist die größte Kämpferin von allen. Du schaffst das schon, auch wenn es seine Zeit brauchen wird." Luna schmunzelt ein wenig. "Ich bin für dich also eine Balsano?", fragt sie. "Natürlich, du bist meine Ehefrau und trägst diesen Namen. Wer ihn nicht verdient hat, trägt ihn nicht. Du bist meine Lieblings-Balsano." Luna drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Du bist auch mein Lieblings-Balsano.", sagt sie. "Sehr gut." Ich lächle und blicke zu Lia. "Wollen wir schlafen?" Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Luna nickt. Ich schalte die Nachttischlampe aus und lege Lia vorsichtig in die Mitte von Luna und mir.
"Gute Nacht, Lieferfee. Träum was schönes, am besten von mir."
"Du bist so ein Snob, Matteo."
"Ich weiß."
"Na gut, dann gute Nacht, Snob. Und träum du gefälligst auch von mir!"
Ach, wenn Luna doch bloß nicht krank wäre, könnten sie jetzt so schön glücklich sein und ihr, quasi neu gewonnenes, Familienglück genießen... Aber nein, da kommt die böse Sabrina mit noch mehr Drama um die Ecke... :/
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Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?
FanfictionEin weiteres Jahr ist vergangen, Luna und Matteos Hochzeit steht kurz bevor, doch nach der Hochzeit hält ihr Eheglück nicht lange: Schlag auf Schlag geschehen zwei schlimme Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hätten. Haben sie die nötige Kraft, u...