*Lunas Sicht*
Matteo ist wirklich bis zum Ende der Besuchszeit bei mir geblieben, was so etwa gegen 20 Uhr ist. Wir haben entweder einfach nur geredet und gelacht, oder einen Film auf dem Fernseher in meinem Krankenzimmer geguckt. Es hat sich fast so angefühlt, als hätten wir uns einen gemütlichen Tag zu zweit zu Hause gemacht. Aber halt auch nur fast, denn da war diese klitzekleine Kleinigkeit, dass wir in einem Krankenhaus sind, in meinem Krankenzimmer, in dem ich die nächsten Wochen, wenn nicht Monate, verbringen werde, und zusammen in meinem Krankenbett lagen.
Ich seufze und lasse mich niedergeschlagen auf mein Kopfkissen sinken. Matteo ist weg, ich bin alleine. Es ist totenstill in meinem Zimmer, man könnte eine Nadel fallen hören. Wenn sie mich hier doch wenigstens in ein Zimmer mit jemand anderem gesteckt hätten! Aber nein, ich bekomme ein ödes Einzelzimmer!
Plötzlich klingelt mein Handy. Erst erschrecke ich mich etwas, weil es ja so still ist hier, aber nachdem ich mich schnell wieder gefangen habe, nehme ich mir mein Handy und blicke auf den Bildschirm, Ámbar ruft mich an.
"Hey Ámbar.", melde ich mich, nachdem ich rangegangen bin. "Luna! Wie geht's dir?", fragt sie sofort und klingt verdammt besorgt. Irgendetwas in mir sagt mir, dass Matteo im Roller allen die Wahrheit erzählt hat... Gut, was hätte er auch sonst tun sollen, nachdem wahrscheinlich alle mitbekommen haben, dass ich ohnmächtig geworden bin? Bei meinem Glück hat irgendein Paparazzo auch davon Wind bekommen und es steht alles schon im Internet...
"Naja, den Umständen entsprechend.", antworte ich. "Mensch, du weißt gar nicht, was für Sorgen wir alle uns hier um dich machen! Warum hast du uns nicht gesagt? Und die viel wichtigere Frage ist: Bist du völlig von deinem gesunden Menschenstand verlassen worden? Warum bist du beim Finale angetreten?!", ballert sie direkt alles raus. "Ich wollte euch keine unnötigen Sorgen bereiten... Und ich konnte euch doch nicht hängen lassen! Immerhin musste Jazmín nur wegen mir einspringen und hat sich auch noch verletzt! Das Mindeste, was ich hätte für euch tun können, war, für Jazmín einzuspringen, damit ihr nicht disqualifiziert werdet...", erkläre ich. "Du hast für uns dein Leben aufs Spiel gesetzt! Und Matteo gleich mit! Ich dachte echt, der kippt gleich mit dir um..." Ich schlucke fest und kaue auf meiner Unterlippe herum, so wie immer, wenn ich nicht weiß, was ich sagen soll. "Gut, anderes Thema... Simón und ich würden morgen gerne mal zu dir kommen, ginge das?", fragt sie. "Klar, ich würd mich freuen, wenn ihr kommen würdet.", antworte ich. "Super! Ich muss jetzt aber auch Schluss machen, denn den Geräuschen bei uns im Haus nach zu urteilen, hat Simón Probleme damit, Mika ins Bett zu kriegen. Also, bis morgen!" "Bis morgen." Danach lege ich auf und packe mein Handy wieder zur Seite.
Mit ein paar Tränen in den Augen atme ich den Duft von Matteos Pulli ein, welchen ich gerade trage. Er riecht eins zu eins wie mein Snob und gibt mir so irgendwie das Gefühl, dass er bei mir ist.
Ich vermisse ihn gerade mehr als sonst...
Matteo und ich waren schon öfter über die Nacht getrennt, manchmal auch über mehrere Nächte, was ja auch nichts schlimmes ist für mich... Aber gerade will ich einfach rund um die Uhr bei ihm sein, seine Nähe spüren und wissen, dass er da ist. Vielleicht wollte ich genau deshalb, dass er mir einige seiner Pullover mitbringt... Um wenigstens etwas von ihm hier zu haben. Als er mich gestern fragte, was er mir noch mitbringen solle, waren die Pullis mein erster Gedanke. Und ich glaube, Matteo findet das auch toll... Immerhin meinte er heute zu mir, ich würde in seinem Pulli süß aussehen. Auch wenn ich das nicht denke, aber... Bekanntlich sind ja Matteos Komplimente und meine Selbstzweifel so eine Sache...
Wieder klingelt mein Handy und als ich sehe, wer anruft, breitet sich ein großes Lächeln auf meinen Lippen aus: Auf dem Display steht "Snob", mit einer Erdbeere und einem Herzen dahinter.
"Hey, Lieferfee.", begrüßt er mich, als ich den Anruf angenommen habe. "Mein Snob... Schön, dass du anrufst.", sage ich. "Du klingt so traurig, mein Schatz... Was ist denn los?" Krass, dass er mich wirklich so unglaublich gut kennt und nach nur einem Satz weiß, dass ich gerade traurig bin...
Ich seufze und probiere, meine Tränen zurückzuhalten. "Irgendwie vermisse ich dich...", murmele ich und bin mir fast zu 100% sicher, dass er jetzt grinst, wie er es immer macht. "Und jetzt grins ja nicht so blöd.", brumme ich noch hinter her. "Was, woher weißt du..." "Ich kenne dich doch.", unterbreche ich ihn. "Okay, also... Ich hör ja schon auf. Und glaub mir, ich vermisse dich auch. Ich würde am liebsten rund um die Uhr bei dir sein, aber da müssen wir jetzt durch... Wir schaffen das, also sei bitte nicht traurig, ja? Sonst komme ich am Ende noch in den Knast, weil ich die Leute im Krankenhaus verprügelt habe, weil ich außerhalb der Besuchszeiten gekommen bin, um dich zu trösten. Glaub mir, so weit würde ich für dich gehen!" Ich muss etwas schmunzeln. "Ich beruhige mich gleich wieder, versprochen.", sage ich. "Sicher? Ich könnte die auch alle umboxen und dann zu dir kommen, wäre kein Problem.", scherzt er, oder zu mindestens hoffe ich, dass er nur scherzt. "Sicher, mein Schatz. Gut, anderes Thema... Schläft Lia schon?" "Ja, ich habe sie gerade ins Bett gebracht.", antwortet Matteo. "Und was machst du jetzt noch so?" "Weiß nicht, wahrscheinlich lasse ich die Kleine alleine zuhause, gehe in irgendeinen Club und krall mir die nächstbeste. Du?" "Matteo!", rufe ich empört. "Chill Schatz, ich scherze doch nur. Du weißt doch, ich könnte dich niemals betrügen. Und die Kleine würde ich erst recht nicht alleine zuhause lassen. Also fahr deine Krallen wieder ein, Tiger." "Wenn du jetzt bei mir wärst, würde ich dir eine scheuern.", brumme ich. "Du würdest deinen Snob schlagen?!", fragt er gespielt empört. "Ja, wenn der Snob mir zu sehr auf die Nerven geht, lege ich ihn übers Knie und versohle seinen sexy Hintern.", antworte ich und Matteo prustet am anderen Ende der Leitung los. "So-so, ich habe also einen sexy Hintern. Dann kann ich nur sagen, danke für das Kompliment! Deiner ist aber auch nicht schlecht. Ich hätte jetzt große Lust, so einiges mit deinem Hintern anzustellen." Jetzt bin ich diejenige, die losprustet. "Mir reicht es jetzt mit dir, ich gehe jetzt schlafen, du Perversling.", sage ich, immer noch lachend. "Gut, dann bis morgen, Lieferfee." Matteo lacht auch immer noch. "Bis morgen, Snob. Ich liebe dich, dich und deinen sexy Hintern." "Dieser sexy Hintern hier und ich lieben dich und deinen sexy Hintern auch." "Du Spinner.", sage ich noch, bevor ich auflege, mein Handy wieder zur Seite packe und das Licht ausschalte, um zu schlafen...
Whoops, macht Lutteo hier etwa Dirtytalk? xD Haha, ich hatte plötzlich die Idee für diese Stelle und musste sie unbedingt mit einbauen!
Ja, jetzt ist es wieder nicht ganz so spannend, aber ich wollte ein Kapitel schreiben, wo ich Lunas Gefühlslage beschreibe. Spätestens übernächstes Kapitel wird es wieder etwas spannender ;)
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Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?
FanfictionEin weiteres Jahr ist vergangen, Luna und Matteos Hochzeit steht kurz bevor, doch nach der Hochzeit hält ihr Eheglück nicht lange: Schlag auf Schlag geschehen zwei schlimme Dinge, mit denen sie niemals gerechnet hätten. Haben sie die nötige Kraft, u...