#132 Action in der Besenkammer

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*ein paar Tage später*

Seitdem der Unfall mit Gastón und Nico vor ein paar Tagen passiert ist, sind wir alle etwas angespannt, was das Training angeht. Ich glaube, wir haben alle jetzt ein bisschen Angst, dass sowas nochmal passieren könnte. Aber Unfälle gehören wohl oder übel zu einem Sport dazu... Vor allem bei so einem wie dem Skaten. Jetzt passen wir aber auf, dass sowas nicht nochmal passiert. Nur mit der Angst geschehen Unfälle, das sagt Tamara immer.

Das Training ist doch ganz schön hart für mich und strengt mich mehr an, als gedacht. Ich muss wahrscheinlich erst wieder richtig in den Rhythmus herein finden und meine Ausdauer wieder herstellen.

Bei mir muss aber auch alles perfekt sein, mein Perfektionismus war nie ausgeprägter. Wenn mir im Training ein Schritt nicht gelingt, bleibe ich danach noch auf der Bahn und übe, bis er mir perfekt gelingt. Manchmal dauert es echt noch Stunden, Matteo probiert dann zwar immer, mich davon überzeugen, am nächsten Tag weiter zu üben und nach Hause zu gehen, aber erst, wenn der Schritt sitzt, verlasse ich die Bahn. Da gibt es für mich kein wenn und aber.


"Luna, bleib heute nicht wieder so lange nach dem Training auf der Bahn, ja? Du überanstrengst dich sonst nur.", meint Matteo zu mir, als wir gerade erst am Morgen das Roller betreten und uns sofort unsere Skates anziehen gehen.

"Matteo, du kennst mich. Du kennst mich besser, als jeder andere. Und genau deshalb solltest du wissen, dass ich mittlerweile weiß, wann ich an meiner Grenze angekommen bin. Also mach dir keine Sorgen, ja? Das Thema hatten wir doch jetzt schon oft genug.", erwidere ich darauf.

Matteo seufzt und nickt. "Du hast ja recht, sorry. Na komm, fahren wir auf die Bahn?"

Ich nicke, gebe ihm vorher erstmal einen Kuss.

"Jetzt können wir auf die Bahn.", schmunzele ich, er erwidert dieses Schmunzeln und zieht mich dann an der Hand mit auf die Bahn. 


Das Training heute verläuft eigentlich ganz gut, jedenfalls für die anderen.

Ich bin selber überhaupt nicht zufrieden mit mir. Ich weiß nicht, ob es Tamara und Juliana nicht auffällt, dass ich einige Fehler mache, denn sie verbessern mich kaum.

Ich merke allerdings, wenn mir ein Schritt nicht gelingt. Ich werde wirklich noch viel üben müssen, um wieder auf dem Niveau der anderen zu sein.

Das werde ich auch, heute, morgen, übermorgen, bis zum River Live Festival. Nur Übung macht den Meister. Und diese Übung brauche ich wirklich. 


Während die anderen dann Mittagspause machen, bleibe ich heute auch auf der Bahn und trainiere weiter. Ich fühle mich gerade nicht so, als würde ich eine Pause brauchen, nein, im Gegenteil, ich bin voller Energie, die ausgepowert werden muss.

Allerdings kommt nach ein paar Minuten Matteo wieder auf die Bahn, ohne seine Skates, also will er wohl kaum mit mir weiter trainieren.

"Luna! Komm, mach doch mal Pause!", ruft er mir von der Bande zu und seufzend fahre ich zu ihm.

"Brauche ich nicht, wirklich. Meine Batterien sind voll aufgeladen.", erwidere ich und Matteo schüttelt nur schmunzelnd den Kopf.

"Deine Batterien sind doch immer auf 100% geladen, Lieferfee. Aber trotzdem, komm und mach eine kleine Pause. Trink was, iss was.", meint er und ich stöhne kurz auf.

"Du lässt auch echt nicht locker, oder?"

"Ich will nur, dass es dir gut geht."

"Mir geht es gut, Matteo."

Lutteo - Alles perfekt, oder doch nicht?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt