9

3.1K 148 16
                                    

"Oh... ohhhhh. Das hab ich nun versemmelt..." er wirkte niedergeschlagen.

"Noch ist ja nicht alles verloren, wir haben ja noch das Funkgerät, da müssen wir nur noch herausfinden, wie man da das automatische Notsignal einschaltet." beruhigte ich ihn dann.  Wir konnten noch hoffen, dass die Blackbox nicht allzu weit weggetrieben wurde und so wenigstens unsere ungefähre Position preis gab, andererseits könnte das auch die Retter in die Irre führen, sie könnten glauben, wir wären ins offene Meer gestürzt und hätten nicht überlebt. Wir konnten eigentlich nur hoffen.

"Wichtig ist, dass wir das Flugzeug sichern, es gut befestigen, vielleicht versuchen es irgendwie zu schieben, oder mit mehr Sand zur Strandseite standfest zu machen. Momentan steht es weit genug vom Wasser weg und sollte nicht Gefahr laufen, auch davon gespült zu werden, aber wir haben keine Ahnung, was bei einem Sturm passiert und der Jet ist wichtig für uns, nicht nur, dass er uns ein Dach über dem Kopf und eine gewisse Sicherheit bietet, er ist auch gut sichtbar, falls sie uns suchen und wir sollten immer in der Nähe bleiben." erklärte ich und er nickte.

"Könnten wir das mit der Blackbox vielleicht für uns behalten?" fragte er peinlich berührt, während er sich nervös am Kopf kratzte.

"Solange niemand danach fragt, erwähnen wir sie einfach nicht." versprach ich schmunzelnd, da er wie ein reuevoller, kleiner Junge aussah, der hoffte, dass er nicht ausgescholten werden würde.

"Danke, Mina." meinte er erleichtert lächelnd.

"Y/N..." ich wollte nicht hier fest sitzen und mit dem falschen Namen angesprochen werden, dann verlor meine Schwester hiernach halt ihren Job, aber ich wollte nciht für, keine Ahnung wie lange, vorgeben, jemand anderes zu sein.

"Aber auf der Uniform steht Lee Mina..." sagte er verwirrt und ich seufzte.

"Die Uniform gehört meiner Schwester, ich vertrete sie nur... sie hatte ihren Flug verpasst und mich gebeten, damit sie nicht gefeuert würde." erzählte ich und er sah etwas sprachlos aus.

"Also, du sitzt jetzt hier, nur weil du deiner Schwester helfen wolltest? Du bist nicht mal Stewardess?" fragte er neugierig und ich nickte.

"Eigentlich bin ich Medizinstudentin." gab ich zu und er begann zu grinsen.

"Das ist ja noch besser, falls wer krank wird oder sich verletzt. Aber wieso kennst du dich so gut aus, was wir hier machen müssen?" wollte er dann wissen.

"Ich bin besessen von der Serie Mayday und außerdem erzählt mir Mina immer sehr viel über ihren Job. Dann hat sie mir noch einen Crashkurs gegeben. Den Rest sagt mir einfach mein gesunder Menschenverstand." erklärte ich und er schmunzelte.

"Jedenfalls scheinst du sehr schlau zu sein, du denkst an so viel Sachen, da käme ich nicht mal drauf." lobte er mich.

"Danke, aber das muss ich ja auch sein, wenn ich Ärztin werden will, man wird zum Studium ja nur mit Bestnoten zugelassen." während ich redete, hörte ich plötzlich seinen Magen knurren und mir fiel wieder das Essen ein, dass ich in der Sonne erhitzte.

"Setz dich schonmal zu Hobi, ich bringe euch was zu essen." schlug ich ihm vor und er schüttelte den Kopf.

"Du bist jetzt nicht mehr zum arbeiten hier... wir sind alle gleich, also helfe ich dir beim Essen verteilen." meinte er und sein fester Blick ließ keinen Widerspruch zu... beschweren würde ich mich sicher nicht, also nickte ich nur lächelnd. Jungkook joggte zum Flugzeug und brachte einen der niedrigen Kaffeetische zum Strand, stellte ihn einfach vor Hobi ab und stellte dann alle Aluschalen darauf, während ich das Besteck und Getränke für alle holte und dann nachsah, wo die anderen waren. Jimin und Taehyung waren mittlerweile ebenfalls aufgewacht und umarmten sich, während sie leise miteinander redeten, Jin stand daneben und streichelte beiden beruhigend über den Rücken.

"Wir haben am Strand was zu Essen vorbereitet. Kommt ihr?" informierte ich sie und sah Jin nicken.

"Ich hol Yoongi und Namjoon, die können sicher eine Pause vertragen." meinte er und ging raus. Jimin ließ Taehyung los, der mich nun neugierig beäugte. Dann wurde ich plötzlich in eine feste Umarmung gezogen.

"Ich danke dir so sehr..." meinte Jimin.

"... dafür, dass du nicht eine Sekunde los gelassen hast." fuhr er dann fort und mir wurde warm ums Herz.

"Doch nicht dafür... du hast mir ja genauso geholfen, damit ich weniger Angst hatte..." über Jimins Schulter hinweg, sah ich wie Taehyungs Blick sich förmlich in meine Augen bohrte... wahrscheinlich überlegte er, worüber wir sprachen.


Lost (BTS Edition)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt