Geschockt riss ich die Augen auf und auch Namjoon saß einen Moment mit offenem Mund da, schien zu versuchen zu verarbeiten, was Jimin uns da gerade mitgeteilt hatte. Die Schockstarre fühlte sich wie eine Ewigkeit an, doch waren es nicht einmal zwei Sekunden, bis die Welt sich wieder drehte und Leben in uns kam. Namjoon erhob sich etwas zu schnell und ich griff reflexartig nach seinem Arm, da er wegen dem Schmerz in seinem Fuß, den er durch die unbedachte Bewegung ausgelöst hatte, leicht schwankte. Jimin kam dazu und bot Namjoon seinen Arm an, da er ihm besser helfen konnte, als ich, dann nahm Namjoon eine seiner provisorischen Krücken, die am Schrank lehnten und eilte humpelnd, schneller als ich ihm zugetraut hätte, aus dem Flugzeug. Auch die anderen hatten sich am Strand versammelt und ich sah Jin im Sand auf und ab hüpfen, während er seine Arme schwenkte und aus voller Lunge schrie.
"Yahhhh... hier sind wir... dreht gefälligst um."
In der ferne sah man tatsächlich ein Schiff, es war schwarz rot und sah nicht wie ein Kreuzfahrtschiff oder eine Yacht aus, eher war es ein großer Dampfer, wie die Forschungsschiffe, die Greenpeace hatten. Oder ich irrte mich komplett und es war ein japanischer Walfänger. Leider war das Schiff viel zu weit weg, sie würden uns so nie bemerken.
"Die Leuchtpistole... jedes Flugzeug hat eine, oder?" fragte Taehyung und ich nickte aufgeregt, woraufhin er und Jungkook gleichzeitig zum Flugzeug sprinteten.
"Im Cockpit an der Wand hängt eine und hinten, wo die Sicherheitssitze sind, da ist noch eine, neben dem Fenster..." rief ich ihnen hinterher. Beide kamen nur kurz darauf zurück und hielten eine der Leuchtpistolen in der Hand. Tae streckte seinen rechten Arm gerade in die Luft und schoss das Leuchtsignal ab.
"Und woher wissen wir, dass sie uns gesehen haben?" fragte Jimin und wir schauten dem Schiff ratlos nach, dass immer kleiner am Horizont wurde.
"Ein Schiff dieser Größe kann nicht einfach so umdrehen oder stehen bleiben... sie könnten wohl auch nicht nah genug an uns ran kommen, um uns zu retten, sie können höchstens irgendwo melden, dass hier wer Hilfe sucht." erklärte Namjoon und die meisten zogen enttäuschte Gesichter.
"Das heißt, wir können nur abwarten." schlussfolgerte Hobi.
"Und wir müssen hoffen, dass das kein illegaler Walfänger war, die würden dann nämlich gar nichts sagen, denn sie dürften gar nicht hier gewesen sein..." warf Yoongi ein.
"Also eigentlich... hätte ich ehrlich gesagt gar nichts dagegen, noch etwas länger hier zu bleiben... Ich finde es hier entspannender, als jeden Urlaub, den ich je hatte." gestand Jungkook und nach kurzem nachdenken, stimmten ihm die meisten zu. So schlecht hatten wir es hier gar nicht. Als das Schiff nicht mehr zusehen war, bereiteten wir das Frühstück vor. Es herrschte eine seltsame Stimmung, jeder war irgendwie in seinen eigenen Gedanken versunken, auch ich... ich malte mir mal wieder aus, was mit mir wäre, wenn wir jetzt tatsächlich gerettet werden würden. Ich konnte mich einfach nicht gegen diese negativen Gedanken wehren, die mir immer wieder sagten, dass mit dem Ende unseres Abenteuers hier, auch alle Kontakte zu den Jungs enden würden. Die Angst nahm nach und nach immer mehr Überhand und da ich die Jungs nicht beunruhigen wollte, machte ich mich alleine in den Wald auf, damit ich die mühevoll zurückgehaltenen Tränen endlich rauslassen konnte. Als ich weit genug weg war, setzte ich mich auf den Boden und lehnte mich an einen Baum, legte den Kopf auf die Knie, und weinte. Nach einer Weile spürte ich, wie sich jemand neben mich setzte, mich behutsam hochhob und auf seinem Schoß platzierte, ehe er meinen Kopf sanft an seine Schulter drückte und mich mit seinen Armen umschloss.
"Shhhhht, Kleine... niemand sollte alleine weinen... nicht, wenn hier so viele tröstende Umarmungen auf dich warten... wein dich ruhig aus, du darfst auch gerne schlafen, wenn du dich beruhigt hast... ich gehe nicht weg... ich halte dich, bis es dir besser geht." klang Jins weiche Stimme an mein Ohr und dankbar nahm ich diese Einladung an.
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Lost (BTS Edition)
Fanfiction"Nur einen Gefallen" hatte sie gesagt... "Der Flug wird bestimmt toll, da sind Promis dabei." versuchte sie mich zu überreden... "Komm schon, du kannst doch für ein paar Stunden Stewardess spielen, ich verliere sonst meinen Job..." jammerte meine Sc...