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Die nächsten Wochen vergingen damit, dass wir uns unseren jeweiligen Projekten widmeten, Nahrungsmittel ernteten, mehr Fisch gefangen wurde, damit wir ihn durch räuchern haltbar machen konnten und am See weiter gebaut wurde. Mittlerweile hatten Jungkook und Taehyung schon eine Hütte gebaut, die wir als Umkleide nutzten und direkt daran bauten sie einen weiteren, größeren Raum, den sie zum Tanztraining nutzten. Sie planten weitere Zimmer dran zu bauen, damit wir im Notfall Rückzugsorte hatten, falls mal irgendetwas mit dem Flugzeug passieren sollte. Doch selbst falls nicht, konnten wir Räume gebrauchen, die wir zum Beispiel als Esszimmer, überdachte Außenküchen und ein großes Wohnzimmer nutzen konnten, wenn die Regenzeit beginnen würde und wir nicht den ganzen Tag in dem engen Flugzeug sitzen wollten. Jungkook erwies sich sehr geschickt darin, Möbel zu bauen, so dauerte es nicht lange und er hatte Pläne gezeichnet, wie er Stühle, einen großen Esstisch, Sitzbänke, Hängemattenständer, Arbeitsflächen und Regale herstellen wollte, sobald die Zimmer fertig wären und ich war begeistert, wie geschickt er dabei war. Die Abende verbrachten wir mit Filme schauen und spielen, redeten und lachten viel und vor allem wuchsen wir näher zusammen, da es keine Heimlichkeiten mehr gab und jeder seine Zuneigung ohne Einschränkungen zeigen konnte. Das tollste daran, waren ganz sicher die Momente, wenn mich jemand einfach random hinter einen Baum, in eines der Zimmer oder sonst wohin zog, um mich zu küssen oder durch zu knuddeln, wobei ich nicht einmal mehr hinschauen musste, wer es war, denn ich sie mittlerweile an ihrer Art mich zu küssen, mich zu halten, oder auch nur an der Art, wie sie mich packten, ohne große Probleme außer einander halten konnte. Das wir von dem vorbei fahrenden Schiff Hilfe geschickt bekommen würden, glaubten wir nicht mehr, sonst wäre längst eine Rettungsmannschaft hier gewesen. So zogen die Tage dahin, in denen wir einfach nur glücklich waren und wir die Außenwelt mehr und mehr vergaßen, uns statt dessen unsere eigne kleine Welt erschufen, die uns momentan fast alles bot, was wir brauchten... gut uns fehlte allen Netflix, Reis und Ramen, aber das war verschmerzbar.

Gerade überprüfte ich die Pflanzen, die wir in unserem, mittlerweile schon ziemlich großen Garten angelegt hatten und pflückte eine Tomate, die rot und reif, aufgewärmt von der Sonne, unglaublich lecker duftete und biss herzhaft hinein. Die Geschmacksexplosion traf mich sofort, je wärmer es wurde, um so besser schmeckten sie. Während mir der Saft vom Kinn tropfte, schlossen sich von hinten starke Arme um mich und Namjoon legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab.

"Am liebsten würfe ich dir die Tomatenspur aus dem Gesicht lecken, das sieht beides so lecker aus." meinte er und ließ mich schmunzeln.

"Willst du auch mal reinbeißen?" fragte ich und hielt ihm die Tomate hin, doch er grinste nur.

"Gerne." sagte er und knabberte an meinem Ohrläppchen, woraufhin mir, trotz der Wärme, eine kleine Gänsehaut über die Haut strich. Seufzend, lehnte ich mich mehr gegen ihn und schloss die Augen.

"Eigentlich hab ich ja die Tomate gemeint, aber ich wehr mich auch sicher nicht..." ergab ich mich und erntete ein leises Lachen von ihm. 

"Die koste ich gleich, du bist wichtiger." meinte er, was meine Mundwinkel dazu veranlasste, sich zu erheben.  

"Hast du Wasser geholt? Wir sollten die Beete bewässern, die trocknen hier so schnell aus..." fragte ich und er nickte.

"Ja, Hobi holt auch gerade noch eine Ladung... Ich hab mir überlegt, wenn wir eine kleine Rinne hierher graben und mit dem Bach verbinden, dann können wir etwas Wasser hierher leiten und sparen uns die Schlepperei." schlug er vor und mir gefiel die Idee.

"Aber das gibt eine Riesen Matschpfütze am Strand..." gab ich zu bedenken.

"Deswegen sollten wir das vielleicht da hinten, ca 100m weiter weg machen, dann ist es nah genug bei uns, aber weit genug weg, um uns hier zu beeinträchtigen. " erklärte er seinen Plan. 

"Das klingt gut, dann fangen wir am besten morgen gleich an." gerade hatte ich fertig gesprochen, da kam Hobi mit dem restlichen Wasser.  Die Tomate hatten Namjoon und ich mittlerweile aufgegessen, doch deren Saft zierte immer noch mein Gesicht und Lippen leckend Kam Hobi auf mich zu, nur um mein Kinn abzuküssen, es dabei sauber zu lecken, ehe er mich dann fordern auf den Mund küsste.

"Joonie, kannst du das bewässern übernehmen?" fragte er den Jüngeren, als er sich von mir gelöst hatte. Dieser nickte, woraufhin Hobi mich schief grinsend ansah.

"Lauf!"

Lost (BTS Edition)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt