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"Du kannst das, das ist gar nicht schwer... überhaupt nicht seltsam... er wird dich nicht für verrü... oh doch wird er ahhh..." murmelte ich vor mich hin, als ich mich auf den Weg zu Jin machte. Natürlich machten sie es mir nicht leichter, ließen mich Jin nicht ein bisschen meiden, statt dessen hatten sie mich auserkoren, dass ich heute mit Jin Fische fangen musst... dabei hatte ich keine Ahnung, wie das funktionierte, ich war mit Joonie für die Netzte verantwortlich. Die gehässigen Lacher und das kichern, der Maknaes spürte ich immer noch hinter mir, als ich Jin immer näher kam, der gerade die selbstgebaute Angelausrüstung fertig machte, um damit zum See zu gehen... und ich dachte, die drei würden mich lieben... Verräter. Mal schauen, wie lange ich mit ihm reden konnte, ohne ihn ansprechen zu müssen... 

"Ähm... Jimin schickt mich, ich soll dir heute beim angeln helfen... aber ich werde dir sicher nichts nützen, ich kann das nicht." versuchte ich mich gleich selbst schlecht zu reden, vielleicht würde er mich dann nicht mitnehmen.

"Ah, schön. Kein Problem, ich zeig dir, wie es geht." zerstörte er mit seiner Antwort meine letzte Hoffnung und wuschelte mir aufmunternd die Haare, ehe er auch schon los lief. Namjoon, der gerade am Frachtraum stand, hielt mir eine Wasserflasche hin.

"Hier, du hast seit heute morgen nichts getrunken und die Sonne scheint stark und heiß heute." meinte er, ehe er selbst eine öffnete und daraus trank. Dankend nahm ich die Flasche und drehte mich zu Jin, der schon fast außer Sicht war. Jetzt musste ich ihn rufen...

"J-... Daddy... warte auf mich" schrie ich ihm nach und wurde von einem Wasserschwall getroffen, weil Namjoon das soeben getrunkene Wasser im hohen Bogen geschockt ausspuckte und mich dann entsetzt ansah, doch konnte ich mich nicht mehr damit beschäftigen, da ich Jin hinterherrannte, der nun stehen geblieben war und mich mit hochgezogener Augenbraue musterte.

"Was hast du gerade gerufen?" wollte er neugierig wissen, schien es zum Glück nicht richtig verstanden zu haben.

"Nur, das du auf mich warten sollst." meinte ich so unschuldig wie möglich und er drehte sich mit gerunzelter Stirn um, um mit mir weiter zu laufen. An meinem Bein liefen ein paar Tropfen herunter und meine Hose war etwas nass, aber zum Glück war es nicht viel und am See würde ich mit Sicherheit mehr Wasser abkriegen. Am See angekommen, stellte Jin die Sachen ab und holte die beiden improvisierten Angeln aus dem Eimer, in die er sie gestellt hatte. Lächelnd überreichte er mir eine. er holte eine Krabbe, die er mit Jimin aus dem nassen Sand am Strand gepult hatte und befestigte sie an einem Nagel, der an der Schnur hing, Haken hatten wir leider keine gehabt, aber das Konstrukt erfüllte seinen Zweck. Er stellte sich nah hinter mich und führte meinen Arm nach hinten und dann mit Schwung nach vorne, so das der Köder ein paar Meter entfernt ins Wasser ploppte.

"So funktioniert das... leider haben wir nichts zum aufrollen, darum musst du die Schnur manuell raus ziehen, wenn du merkst, dass sie sich heftiger bewegt." erklärte er, entfernte sich aber nicht von mir. Ich schluckte... jetzt oder nie... da musste ich sowieso durch.

"Danke, Daddy." sagte ich schnell, ehe ich meine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen presste. Sachte drehte er mich zu sich und betrachtete mich aufmerksam.

"Hab ich mich vorhin also doch nicht verhört... Babygirl..." meinte er erfreut schmunzelnd. Ich will nicht lügen, als er mich so ansprach, machte mein Herz einen kleinen Hüpfer. 

"Hast du einen Daddykink?" fragte er und ich schüttelte verwirrt den Kopf.

"Was ist das? Noch nie von sowas gehört..." wollte ich dann wissen und er betrachtete mich skeptisch.

"Und wieso nennst du mich dann so?" abwartend sah er mich an und ich lächelte wieder unschuldig, ich durfte ihm nicht verraten, dass die Maknaes mich zwangen.

"Mir war halt danach..." meinte ich Schulterzuckend und wand mich wieder dem Wasser zu.

"Du darfst mich natürlich nennen, wie du willst... aber das hat Auswirkungen." schmunzelnd nahm er die andere Angel und ließ den Köder mit einer eleganten Bewegung im Wasser verschwinden. Still saßen wir nebeneinander, bis bei mir anscheinend was angebissen hatte und ich die Schnur schnell aus dem Wasser zog. Jin half mir und gemeinsam zogen wir einen Fisch heraus, der bestimmt drei Leute satt machen konnte.

"Sieh mal, Daddy.. was ein großes Ding..." rief ich begeistert, hüpfte vor Freude auf und ab und umarmte ihn dann. Gequält lächelte er, als Yoongis Stimme hinter uns ertönte.

"Thats what she said..." meinte er grinsend, ehe er Jin fragend ansah.

"Hast du ihr das beigebracht?" wollte er vom Ältesten wissen, der nur ahnungslos die Arme hob.

"Kein Schimmer, woher sie das hat, aber ich beschwer mich sicher nicht." 

Lost (BTS Edition)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt