Kapitel 104. 4 Monate später

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... 4 Monate später.

Heute ist ein Tag vor meiner Entlassung.
Eigentlich sollte ich mich freuen darüber. Naja, wenn es so einfach wäre, mit dem Laufen würde ich mich wahrscheinlich einen Ast ab freuen. Leider klappt das noch nicht so gut. Ich bin seit 2 Monaten täglich am trainieren daran das es so funktioniert, wie ich es gerne hätte. Doch sieht die Realität leider etwas anders aus.
Also wird wohl der Rollstuhl für die Nächsten paar Monate mein bester Freund. Eine Last mehr, die ich nun auf meinen Schultern tragen muss. "Das schaffe ich auch!" dachte ich mir.
Und Statusupdate zu mir und Daniel... ich bin wieder Single. Bricht mir das Herz aber wahrscheinlich ist es einfach besser so.

Ich kann zwar ein paar Schritte ohne den blöden Rollstuhl laufen aber Alex oder besser gesagt Dr. Sanders, denn da spricht eindeutig sein Arztbewusstsein raus: "Du solltest bist du sicherer bist, erstmal im Rollstuhl bleiben!"
Ja, eindeutig Dr. Sanders. Dachte ich.
Hart für mich.
Und wie es mit der Schule weiter geht werde ich wohl von Oma erfahren...

Antonie meinte letzte Woche noch zu mir: "Wir schmeißen eine Party, wenn du wieder da bist!"
Ich wollte es ihm ausreden... seit dem ich das mit dem Rollstuhl weiß, möchte ich einfach keine Party! Habe es Dan erzählt und er hat mit Antonie wohl geredet. Danach habe ich nämlich nichts mehr von irgendeiner Party gehört.

Innerlich schmerzt es sehr, dass ich zurzeit nicht laufen kann. Zuhause kann ich niemandem helfen, wie lange wird es wohl dauern bis ich durch drehe.

Dan hat von Alex einwenig Medizinunterricht bekommen, wie man Spritzen setzt und Blutdruck misst und noch so anders Zeug. Er hat von Alex schon die Rezepte bekommen und die schon in der Apotheke abgeben, die Bestellen wohl den Rest. Da überlasse ich Alex und Dan den Überblick.

Paul kommt auch noch immer nach seiner Arbeit dazu. Die drei kennen sich schon lange. Und haben beschlossen dieses Treffen nun ein zuführen. Sie lachen und haben einfach nur spaß mit einander. Ich höre meist nur zu.

Meine Panikattacken, nicht weniger geworden aber zurzeit auch nicht mehr! Kein Plan. Dan hat dort den Überblick. Es fühlt sich komisch an. Wie es wohl sein wir wenn ich wieder auf dem Gestüt bin. Ich schluckte tief, das wird nicht leicht für mich. Angst habe ich auch einwenig. Antonie hatte schon gesagt, wenn irgendwer blöde Kommentare macht oder mich auslacht, der kriegt eine reingehauen von ihm.

"MILA!" hörte ich Alex sagen, der mich zurück in die Gegenwart holte.
"Tut mir leid habe einwenig geträumt!" sagte ich.
"So ist das also..?" fragte er mich und lächelte mich an.
"Gleich ist nochmal Visite! Ich möchte das du klar dabei bist! Verstanden Mila?" fragte er.
Ich nickte nur.
Ehere ich mich versah kamen circa 15 Assistenzärzte rein und stellten sich im Kreis auf. Alex gab einem meine Akte und meinte: "Erzähl uns was du weißt."
"Korrigiert mich wenn ich was falsches mache!" sagte er vorsichtig.
Ich legte meinen Kopf auf Dans Schulter ab, er flüsterte mir zu: "Ich bin hier, keine Panik!" Und er hielt meine linke Hand.
Die Blicke der Assistenzärzte durch bohrten mich förmlich.
Derjenige mit meiner Akte in der Hand fing an zusprechen: "Mila Weiß, 17 Jahre wurde vor 5 Monaten wegen eines Reitunfalls eingeliefert. Sie hat eine Wirbelsäulenfraktur und Schulterluxation (Schulter ausgekugelt). Sie war circa zwei Wochen nicht ansprechbar. Wurde mit starken Medikamenten behandelt. Vor einigen Monaten hat Sie wieder angefangen ihr Laufen zu trainieren... und wird morgen entlassen!" Alex nickte ihm zu.
Mir stiegen die Tränen in die Augen, die Alex weg wischte.
Jeder starrte mich gefühlt an.
Der Junge gab Alex die Akte wieder zurück.
"Ihr könnt gehen!" sagte er.
Sie nickten verließen den Raum.
"Alles gut, Mila?" fragte Alex.
"Hmm. Ja." murmelte ich.
Er nickte.
"Es fällt ihr jetzt schon schwer, ob es morgen noch schlimmer wird, wer weiß das schon." meinte Dan.
Alex nickte.
"Ich komme später wieder ok." meinte Alex.
Dan und ich nickten.
Er ging raus.

"Was denkst du momentan?" fragte Dan mich.
"Du hast mich durchschaut als du das eben Alex gesagt hast! Du hast Recht damit, ich weis nicht wie es für mich sein wird wieder auf dem Hof zusein." antwortete ich.
"Wir kriegen, das schon hin!" meinte Dan.
"Was ist wenn nicht?" fragte ich.
"Dann hole ich wieder Alex." sagte er und versuchte mich zu beruhigen.
"Ich habe einfach Angst!" meinte ich.
"Klar kann ich verstehen!" antwortete er.
"Ok, wir kriegen das hin!" meinte ich. Dan nickte mir nur zu.
Ich schlief einwenig wieder ein.

Hörte wie einige Stunden später Paul rein kam und kurz danach Alex dazukam.
"Sie ist eingenickt!" flüsterte Dan.
"Ja, das wird sich wohl ab morgen ändern." meinte Alex.
Ich wurde langsam wieder wach.
"Na, Schlafmütze?" fragte Alex.
"Hey ich habe euch reden gehört." sagte ich.
Paul nickte mir zu.
"Willst du heute noch einwenig laufen oder eher nicht?" fragte Alex mich.
"Würde schon obwohl ich heute nicht so eine Lust habe!" antwortete ich.
"Wenn du nicht übst wirst du immer im Rollstuhl bleiben! Das weißt du!?" fragte Dr. Sanders mich.
"Deswegen würde ich ja auch trainieren wollen!" sagte ich.
"Ok. Ich hole dir einen Rollstuhl und dann gehts los!" antwortete Alex mir.
"Mila ich stehe schon mal auf und ziehe mir meine Schuhe an." meinte Dan und löste sich von mir.
Alex schob den Rollstuhl rein. "Na dann, will ich mal sehen wie du das alleine hinkriegst. Vielleicht hilft dir ja Dan!?" meinte Alex.
Ich nickte.
Setzte mich mithilfe meiner Hände aufrecht hin. Danach schwang ich mich mit meinen Beinen aus dem Bett und holte den Rollstuhl seitlich an mein Bett ran und drückte die bremse. "Dan kannst du bitte auf der rechten Seite die Bremse benutzen??" fragte ich. Er nickte und zog sie an. Dann versuchte ich vorsichtig mich aus dem Bett rutschen zulassen und ging kleine schritte zum Rollstuhl. Das war schon ein kleiner Sieg für mich. Setzte mich rein. Stellte meine Füße auf die Platten und rollte mich fort, bis zum Trainingsraum. Wo schon alles vorbereitet war.
Dan zog beide Bremsen an und packte mit unter die Arme und hob mich raus.
"Stellst du dich an die Stangen?" fragte Dan. Ich nickte und ging langsam mit Aufsicht dort rüber. Hielt mich fest.
"Geh mal bitte einpaar Schritte, vielleicht sind es schon mehr als gestern." meinte Alex.
Ich ging einpaar Schritte aber es waren nicht mehr als gestern. Ich sackte zusammen, meine Beine trugen mich einfach nicht, die klappten wieder weg. Alex half mir mich für einen Moment hinzulegen.
"Alles gut?" fragte er.
"Diese blöden Beine!" schrie ich und mir stiegen wieder tränen auf.
Plötzlich klopfe irgendwer.
"Herein!" sagte Alex.
"Ähm, tut mir leid das ich störe aber ich sollte ihnen diese Akte hier bringen mit neuen Ergebnissen!" sagte irgendein Assistenzarzt.
Er kam zu und gab Alex die Akte und schaute mich mitleidet an.
"Ok danke, Sie können wieder gehen!!" meinte Alex.
Er ging zügig aus dem Raum.
"Ich weis wie schlimm, das für dich war." sagte Alex. Ich nickte leicht.
Dan und Paul trösten mich einwenig, dann trug mich Dan zurück in den Rollstuhl. Meine Füße rutschten immer wieder von den Platten.
"Ich hasse das!" murmelte ich.
Alex hockte sich vor mir hin und meinte: "Das wird besser!" Und nahm meine Hand.
"Ich will nicht daran denken wenn es nicht besser wird!" meinte ich.
Paul versuchte mich abzulenken, meinte zu mir: "Morgen bist du wieder Zuhause und Dan ist bei dir!" Ich nickte.
"Dan passt gut auf dich auf!" sagte Alex. Ich nickte nur.
"Und immer wenn was ist, egal was... ruft Dan mich an!" meinte Alex.
Ich nickte und war zumindest einwenig erleichtert.

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Moin :)
Gefühlt wird dieses Buch mein längstes was ich bis jetzt geschrieben habe 😅 damit meine ich so 200-220 Kapitel 🤣 weil ich echt noch einiges Hier reinbringen möchte... und es nicht auf 2 Bücher aufteilen möchte.
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Reintheoretisch hätte ich einen zwei Teiler gemacht, würde ich nach dem Unfall aufhören sagen wir so, nach dem Kapitel von Dr. Sanders (Alex).

Tue ich nicht!

Also habt viel Spaß beim lesen 🥰 Hoffe euch gefällt es bis jetzt!?❤️❤️

Pferd im RückenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt