Kapitel 60. Fynn zum ersten Mal reiten

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„Wie hast du es geplant?" fragte Antonie mich.
„Das wir das in der Halle machen, vielleicht." meinte ich. Er nickte.
Ich holte Fynn mit seinem Halfter aus der Box und führte ihn in die Halle.
Antonie und Leo, der auch schon da war, hatten Sättel geholt um zu Testen welcher passt.
„So kann los gehen!" Sagte Antonie.
Ich hing Fynn den Strick um den Hals und beschäftigte ihn einwenig.
„Wir müssen schauen ob er auch Angst hat, wenn du nicht dort stehst!" Meinte Antonie.
Ich trat ein schritt weg. Fynn wurde nervös, wahrscheinlich weil er nicht wusste wie er das jetzt einordnen sollte. Antonie sagte: „Mila komm wieder zu ihm!" Ich ging zu Fynn der an meinem T-Shirt um knabberte.
Erst Satteldecke und dann Sattel, ließ sich alles drauf legen und zumachen. Danach die Trense auch da war er komplett ruhig.
„Ok ich denke wir sind hier fertig!" sagte ich.
Leo fragte: „Wie sieht es mit Gerten aus?"
Ich schaute Antonie an und meinte: „ Die mag er nicht!" Antonie war geschockt. „Wie?? ... Warum??" fragte er verwirrt.
„Vor einigen Tagen hab ich es raus gefunden!" meinte ich und ließ den kritischen Teil aus. Leo schaute mich an.
Antonie nickte nur.

„Du kannst mit Fynn machen was auch immer du vor hast." meinte Antonie.
Ich nickte. Führte Fynn in den Stall. Leo stand plötzlich da und schaute mich fragend an.
Ich fragte schon: „Was gibts?"
„Du musst mir erzählen was wirklich passiert ist als Fynn Angst hatte vor der Gerte!" sagte er streng. Ich antwortete: „Eigentlich nichts! Wie genannt!"
Leo ließ nicht locker, packte mich am Arm. Und sagte: „Ich weis das da etwas war!! Ich kann auch gerne Dan oder Antonie dazu holen... Antonie würde alleine schon Dan holen! Reicht dir das??"
Ich nickte und antwortete: „Ok. Aber lass mich bitte los!" Er ließ seine Hand von mir.
„Er hat nach mir ausgetreten aber nicht getroffen, habe mich in Sicherheit gebracht! Mehr war da nicht." sagte ich anschließend. Er nickte.
„Sag ihm das Bitte nicht!? Wenn will ich das selbst tun!" meinte ich. Leo nickte und ging aus dem Stall.

Ich kümmerte mich um Fynn, er schnupperte an mir herum. Zog ihm den Halsring an und zusätzlich noch eine gebissloses Trense in einer Art Halfter. Dann lief Antonie durch den Stall und ich fragte ihn: "Welchen Sattel soll ich ambesten nehmen? So einen Fellsattel oder was?"
"Du kannst auch ohne Sattel reiten aber dein Rücken zu liebe würde ich dir eher den Fellsattel!" antwortete er. Ich nickte und er ging in die Sattelkammer und holte den Sattel und legte Fynn den Sattel auf den Rücken, machte die Steigbügel ab. Klopfte mir auf die Schulter und meinte: "Du schaffst das?"
"Kannst du mir noch auf Fynn helfen gleich oder ihn zumindest festhalten?" fragte ich ihn.
"Klar, ich habe versprochen auf dich aufpassen!" sagte Antonie.
"Gefühlt passt jeder der in meiner Nähe ist auf!" meinte ich.
Antonie nickte.

Wir gingen mit Fynn aus dem Stall raus. Zu dem Hocker am Reitplatz. Oma warf mir vom reitplatz einen ernsten besorgten Blick zu... den ich ignorierte ausnahmsweise. Antonie half mir auf Fynn und meinte: "Wenn ihr in 3 Std nicht zurück seit kommen wir dich suchen ok!"
Ich nickte nur und ritt mit Fynn durch den Torbogen raus ins Grüne.

-Fynn musste sich an mich gewöhnen und ich mich an Fynn. Umstellung für uns Beide.-

Sein Schritt war echt gemütlich und im Trab genauso, er schnaubte mehrmals ab. Irgendwie genoß er es an der frischen Luft zusein.

In der Nähe war ein kleiner See zu dem wir ritten. Fynn war nervös, ich stieg ab und führte ihn in den See, als ich Hüfttief in dem See stand und noch einwenig weiter rein ging. Stellte ich mir innerlich die Frage: „Kann ich überhaupt schwimmen mit dem kaputten Rücken?" Fynn warf ein Blick auf mich. Ich versuchte das mir nicht anmerken zulassen. Er schnaubte durchs Wasser und versuchte näher an meine Seite zu kommen. Als er eigentlich neben mir schwamm zog ich mich hoch auf seinen Rücken. Ich streichelte ihm über den Hals. Ich lächelte über beide Backen. Als wir aus dem See kamen alles tropfte. Und in meinen Stiefeln war gefühlt der ganze See drin.
Sah das meine Reithose bis oben zum Bund nass war, sogar mein Shirt war etwas nass.

Ritt mit Fynn etwas durch die Gegend bis ich mich dazu entschied zu Großvater zureiten, er war garnicht da... sah ihn nirgendwo. Ging mit Fynn auf seine Koppel und stieg ab. Legte mich  in die Sonne. Schloss kurz meine Augen als plötzlich mein Opa über mir stand. Ich erschrak mich einwenig.
„Hey!" sagte ich.
„Was macht ihr auf meiner Koppel?" fragte er mich.
„Ich sonn mich um Fynn kaut frisches Gras!" meinte ich.
„Das ist also Fynn?" fragte er. Ich nickte.
"Ich habe deine Methode genutzt... um sein vertrauen zu kriegen!" meinte ich.
"Ja aber die hast du doch schon längst von ihm!!" Und schaute sich Fynn dabei an.
"Denkst du echt?" fragte ich.
"Siehst du das nicht, er passt voll auf dich auf! Und ist nervös wenn du nicht da bist." antwortete mein Grandpa.
"Doch schon..!" meinte ich.
"Siehst du.. du brauchst kein Vertrauen denn, das hast du bereits!" sagte er.
Ich nickte und schaute in den Himmel.
Grandpa ging um uns herum.

"Er hat ziemlich abgebaut." meinte er plötzlich.
Ich schaute hoch.
"Ja, ich weis muss mit ihm einwenig Trainieren. Will ja beim Turnier mitmachen können." antwortete ich ruhig.
"Das ist klar!" sagte er und schüttelte mit seinem Kopf.
"Warum schüttelst du mit deinem Kopf?" fragte ich.
"Du hast deine Wirbelsäule gebrochen und fragst mich warum ich mit dem Kopf schüttel!? Normalerweise würde dir jeder Sagen, dass du dich ausruhen solltest, aber du dir selbst wohl nicht..." meinte er.
"Ja, ich weiß. Laila redet kein bisschen mehr mit mir und glaubt sie kann mich schlagen im Turnier wenn ich nicht antreten würde!" sagte ich.
"Du musst niemanden Beweisen das du es drauf hast!! Besonders nicht Laila... Du musst es für dich und Fynn wollen!" antwortete er mir.
Er hatte ja so recht.
"Kannst du mir helfen, ihn wieder fit zu kriegen??" fragte ich.
"Du kennst die ganzen Methoden, du brauchst mich nicht!" sagte er und half mir beim aufstehen.
"Hoffe das du und Oma euch bald wieder versteht!" meinte ich.
"Ach, mal sehen...!" sagte er.
„Du solltest zurück reiten wie ich deine Oma kenne gibt es gleich schon Mittag essen!" sagte Grandpa.
Ich nickte nur. Ging zu dem Fels auf der Wiese und kletterte auf den Rücken von Fynn. Und wir ritten zurück.

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Produktiv in letzter Zeit ;)

Pferd im RückenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt