Kapitel 2. ✔️

161 8 0
                                    

MILA – IM HIER UND JETZT

„MILA?" schrie jemand von unten wahrscheinlich meine Oma.

Daraufhin schmiss ich meine Schulsachen von meinem Schreibtisch neben mein Bett und den Kugelschreiber hinterher. Ich konnte nicht mehr... legte meine Hände vor mein Gesicht und fing an zu weinen und hyperventilieren.

Es wäre nicht typisch genug, wenn jetzt, genau jetzt in dem Moment nicht jemand klopfen würde. Wischte mir schnell die Tränen weg, beruhigte mich gekonnt einwenig...

„Kannst rein kommen!"

Antonie trat hinein und betrachtete mich von Kopf bis zu den Füßen, wahrscheinlich ob ich noch lebe.

„Oma, hat dich gerufen!"

„Hab es gehört. Danke!" sprach ich genervt.

„Und wieso hast du dich dann nicht schon längst auf den Weg nach unten gemacht? Und wieso liegen deine Schulsachen auf dem Boden?" Ich verdrehte meine Augen und darauf hin kam er näher zu mir, hob die Bücher auf und setzte sich auf das Ende von meinem Bett.

„Wieder die Gedanken von dem Unfall oder deine Eltern?"

„Vielleicht auch beides." jammerte ich. Daraufhin flossen die Tränen nur so über meine Wangen. Er hockte sich vor mich und strich mir mit seinen fingern die Tränen weg. –Ich war so sauer auf mich selbst, dass ich liebsten irgendwas kaputt gemacht hätte aber das hätte mir wiederum ärger mit Oma eingefangen. Sie weiß das ich Panikattacken habe manchmal. Ich habe schon so einiges gemacht dadurch. Nichts gutes zu mindest.

Antonie mied mich zu umarmen oder auch die Hand über meinen Rücken gleiten zulassen. Er weiß als als einzigster das ich dabei kaum Luft bekomme und ich meinst dabei ausraste oder die Wände hoch gehe.

"Komm lass uns nach unten gehen, es gibt Mittagessen." murmelte er und beruhigte mich auf eine Art, wie ER es nur kann. Also nickte ich nur.

"Schon wieder essen." grummelte es in mir.

Schleichend unten angekommen, fragte ich aus Höflichkeit: „Kann ich noch irgendwie helfen?"

„Du kannst dich setzten, du kannst dich selbst nicht so halten und du darfst gar nichts tragen!"

„Ich fühle ich jetzt schon alt." murmelte ich.

„Du hast viel durch gemacht, die letzten paar Monate, dass solltest du nicht unterschätzen Liebling!" sprach Oma.  Ich atmete durch und setzte mich auf den Stuhl wo Antonie mich an wies. Am Kopfende, weil mir niemand dort, die Ellenbogen in die Seite stechen könne und Ruth saß mir auf der andern Seite gegenüber. (Die Feriengäste kriegen im Nachbargebäude, essen.)

„Na! Wen sehe ich denn da?" stolzierte Erich an den Tisch. – Innerlich rollte ich mit meinen Augen, die auf dem Tisch klebten.

Antonie tat mir was zu essen drauf.

„Bitte nicht so viel. Bin noch satt vom Frühstück." Er schaute mir genau in die Augen, ich wusste er hatte mich beobachtet beim Frühstück und bin froh, dass er mich nicht darauf ansprach. Jetzt.

„Du musst etwas essen!" sagte er stattdessen. Er tat mir einfach etwas von Erbsen und Kartoffelbrei drauf und setzte sich dann wieder auf seinen Platz.

Ich hatte einen Kloß im Hals pickte die Erben auf die Gabel auf und zog sie durch den Kartoffelbrei. Erich beobachtete mich in der Zeit, er sein essen aß mit seinen Blicken, die ich auf mir spürte. Schenkte ihm dennoch kein meiner Blicke.

„Was hast du heute so gemacht, Spatz? Konntest du etwas lernen?" fragte Sie mit diesem Unterton, obwohl sie mich Eins-A durchschaut hatte. Sie wusste das ich probleme damit habe mich auf meine Aufgaben zu konzentrieren, dass hatte ich aber auch schon vor dem Unfall.

Pferd im RückenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt