Kapitel 18. Bekanntschaft mit Dan Neugard

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Milas Perspektive:

Ich wurde langsam wach. Lag auf meinem Rücken. Bewegte mich langsam, meinen Kopf zuerst und dann meine Augenlider. Das Licht blendete mich erneut als ich die Augen öffnete. Blinzelte noch. Nahm neben mir jemanden wahr. Er oder Sie saßen neben mir, den ich langsam wahr nahm. Er saß auf einem Stuhl rechts von mir mit einem Kollegblock auf dem Schoß. Er war ungefähr Anfang Mitte dreißig, er war schlank hatte einpaar Muskeln zusehen an den Oberarmen. Es schien so, als ob er wissen würde was er tat. Ich schaute verwirrt durch den Raum.
Dieser Herr beobachtete mich schon eine Weile. Ich bemerkte das mir der Zugang gezogen worden war und ich nicht mehr an den Monitor angeschlossen war.
Im nächsten Moment kam er näher, mein Herz raste wie verrückt. Als würden Pferde auf der Koppel rennen und der Boden vibriert. Ich kroch mein Bett hoch. Plötzlich griff er nach meinem Handgelenk, legte mir das Handgelenk auf die Brust. Ich kniff meine Augen zu. Er tastete mit 2 Fingern an meinem Handgelenk meinen Puls. Als ich spingste griff er nach seinem Handy und schrieb eine Nachricht.
Kurz danach kam Dr. Sander angelaufen und fragte aus der Puste: „Was geht hier vor sich?"
Mir blieb die Spucke weg, bekam nichts aus mir raus. Er blickte ihn, dann schaute er mich septisch an. Und meinte streng: „Dan, du kannst Sie jetzt los lassen."
Dan nahm seine Finger von mir, was mich beruhigte und mich zum durchatmen brachte. Hatte dabei Tränen in meinen Augen... ich rutschte wieder runter in mein vorherige Position.

Dr. Sander sah mich an und wusste sofort was los war. Meine Panik.
Dan sagte: „Tut mir leid, dachte es wäre sonst etwas! Wurde zwar vorgewarnt aber nicht auf das!"
Ich nickte und antwortete: „Ist nicht ihre Schuld, Sie können dafür gar nichts! Ich bin das Problem... oder zu mindest das was mir letztens passiert ist." Dan nickte nur. Er schaute erstaunt, wahrscheinlich das ich es so sah und so ehrlich antwortete. Ich glaube Dan und Dr. Sander kannten sich! Irgendwie sah ich das.. eine Freundschaft steckte dahinter.
Dr. Sander sagte: „Kein schöner Anfang.. aber das ist der Therapeut, von dem ich dir eben noch erzählt hatte. Dan Neugard!"
Dan sagte: „Du kannst mich ruhig duzen."
Ich lächelte und meinte: „Ich bin Mila Weiß aber das weißt du bestimmt schon!" Er lachte und sagte: „Ja! Stimmt."
Dr. Sander fragte: „Kann ich euch alleine lassen? Ohne das hier alles in Flammen aufgeht?!"
Ich nickte aber fragte noch bevor er wieder ging: „Wo ist Antonie?"
Dr. Sander drehte sich zu mir und antwortete: „Er ist doch mit deiner Oma zurück zum Gestüt gefahren. Aber morgen seht ihr euch bestimmt... besonders wegen dem Verhör bei der Polizei!"
Dan schaute mich und seinen Kumpel abwechselnd an. Er war verwirrt.
Dr. Sander nutze diese Zeit um zu flüchten und sagte noch: „Wir sehen uns nachher Mila!"

Dan ließ es nicht los und fragte: „Wieso Polizei? Hast du irgendwas verbrochen?"
Ich schüttelte leicht mit meinem Kopf und antwortete: „Nein ich nicht! Sondern mein Onkel."
Dan sagte: „Oh! Und ihr dürft beim Verhör dabei sein...?"
Ich antwortete: „Er schuldet der Polizei, mir und Antonie eine Erklärung!"
Dan fragte verwirrt: „Eine Erklärung wo für?"
Ich sagte: „Einfach alles, er hat mich verprügelt und mich auf dem Stallboden verbluten lassen!" Mir kamen die Tränen.
Dan nickte und streichelte mir über den rechten Oberarm.
Ich sagte: „Das mit dem laufen kann ich knicken... bis Morgen!"
Dan meinte ruhiger als ich: „Ich möchte das heute mit Dir üben! Es wird eine Krankenschwester dabei sein. Alexander meinte, dass ihr euch vom letzten Mal schon einigermaßen gut kennt."
Laufen war mit das schwierigste, wo drüber ich jetzt nachdenken konnte. Dachte er würde mich verarschen wollen!!
Dan schaute mich an und sagte: „Du weißt schon, dass ich ernst meine!!"
Ich verdrehte meine Augen und fragte: „Was ist mit meinen Schmerzen in der Zeit?"
Dan sagte: „Wir gehen so weit bis zur Schmerzensgrenze! Ist abgesprochen mit deinem Doc."
Ich schaute ihn an und meinte: „Kann es versuchen, kann aber nichts versprechen!"
Dan nickte und sagte: „Mehr verlange ich nicht!"
Ich fragte: „Du und Dr. Sander seit Freunde?"
Er nickte mir zu und antwortete: „Ja, alte Schulfreunde... und haben unsere Freundschaft weiter geführt. Zum Glück." Ich nickte ihm zu.
Ich murmelte: „Wenn das nur so bei mir und Laila wäre."
Dan wurde darauf aufmerksam und harkte nach: „Laila, ist deine Schulfreundin... Streit? Meinungsverschiedenheiten? Probleme?"
Ich nickte und antwortete: „Ja, Sie hat mir vor einigen Tagen klar gemacht das wir durch mein Unfall nichts mehr gemeinsam hätten. Und sie hängt mit der Feindin Marie rum, versteht es aber nicht. Laila hat mich auf 180 gebracht... ich kann ihr nicht mehr verzeihen!"
Dan sagte: „Ja, verstehe ich. Man kann doch noch befreundet sein auch wenn man nicht mehr das selbe macht. Diese Menschen sind blind, besonders vor der richtigen Welt. Wer ist Eigentlich Antonie?"
Ich schmunzelte vor mir her und antwortete: „Mein Cousin! Geht auch in meine Klasse. Wir sind gleich alt."
Dan nickte und fragte: „Mehr ist da nicht?"
Ich nickte und sagte: „Mehr ist da absolut nicht außer das er für mich wie ein Bruder ist. Da wir zusammen aufgewachsen sind."
Dan sagte: „Das ist eine starke Verbindung. Finde ich gut! Laila kannst du Marie überlassen wenn sie es so will."
Nickte nur, antwortete gar nicht drauf.
Dan sagte: „Alexander kann dich gut leiden!"
Ich schaute ihn nur an und fragte: „Warum denkst du das?"
Dan schaute mich an und antwortete lächelnd: „Er ruft mich nur an, wenn ihm etwas wichtig ist, wenn es ihm etwas bedeutet!"
Ich meinte: „Bin nur eine normale Patientin."
Dan nickte und sagte: „Eine die ihr ganzes Leben noch vor sich hat. Mit einem jungen Alter. 17." Ich nickte nur und sagte: „Ja, habe ich und mache auch weiter."
Dan sagte: „Finde ich gut. Du bist ziemlich selbstbewusst und obwohl du große Angst hast redest du mit einem fremden Mann über deine Probleme. Muss nichts schlechtes sein. Aber an deinen anderen Stärken müssen wir Arbeiten. Wie zum Beispiel Mutig oder und Zuversicht und Zielstrebig und vielleicht etwas Gründlich, und ganz ganz wenig Risikobereit."
Ich konnte mir ein lachen nicht verkneifen, besonders nicht bei dem Letzen „Risikobreit". Es war letztes Jahr noch mein Sprichwort: „No Risk no fun!"
Naja... vielleicht war ich es schuld und es war zu viel von diesem Spruch.

Dan schnipste mit seinen Fingern rum. Ich schaute ihn nur an. Er fragte: „Alles gut!" Er war mitfühlend bei mir.  Ich nickt und meinte: „Ja, alles gut!"
Er sah mich nachdenklich an und fragte: „So sah das aber nicht aus! Was ist wirklich los?"
Dan ist neugierig, was mich auf die Palme brachte. Ich antwortete etwas gereizt: „Ok. Sie kaufen mir das echt nicht ab oder?"
Dan schaute mich besorgt an und meinte: „Jetzt wieder siezen? Ich möchte dir helfen! Das ist er einzige Weg um Dir zu helfen aber du musst es nur zulassen!!"
Ich drehte mit meinen Augen und meinte genervt: „Sie... DU... ach wie auch immer. Die Therapeuten sagen immer das Selbe! Doch helfen konnte mir bis lang niemand."
Dan fragte mich: „Warst du in einer Gruppentherapie?"
Ich antwortete: „Unterschiedlich, mit 6 Jahren."
Dan fragte: „Hast du damals auch die Schule geschwänzt?" Ich guckte ihn septisch an konnte ich ihm nun vertrauen oder nicht? Dan meinte: „Sehe mich als Freund nicht als Therapeuten!" Hä? Das funktionierte nicht... Sein Blick verschärfte sich. Und ich verdrehte meine Augen und meinte: „Ja in der Anfangsphase, ich war die Neue auf dem Land und sogar Antonie hat mich erst ignoriert. Weil die Leute aus der Schule immer ein Gesprächsthema hatten. Es war schwer. Sehr schwer! Ich war immer in der Box bei den Ponys."
Dann fragte er: „Wie hast du Antonie dazu bekommen, Dir zuhören?"
Ich lächelte etwas und meinte dabei: „Er wollte mit 8 Jahren reiten lernen. Und kam zu mir in die Einzelgruppe. Wir haben uns unterhalten. Damit fing es an. Und dann immer mehr bis zum jetzigen Zeitpunkt."
Dan nickte und lächelte.
Ich meinte noch: „War sehr verständlich, denn ich tauchte in seinem 6 Lebensjahr von ihm einfach so auf, als hätte jemand mit dem Finger geschnipst. Wir hatten uns früher nicht oft gesehen, ich war wie eine fremde für ihn in seinem Leben! Ach was weis ich schon... war zu jung und weis es nicht mehr genau!"
Dan fragte: „Wo warst du zu dem Zeitpunkt von dem Unfall?"
Das ist etwas was ich nicht so schnell vergaß. Ich antwortete ihm: „Es war abends. Glaube eine kalter Winternacht. Ich war Zuhause. Lag in meinem Bett und schlief, bis zwei Beamten sich über mich beugten und sagen, dass wir zu meiner Oma fahren. Ich wusste schon mit 6 Jahren das etwas nicht stimmt... sie brachten es mir in einer einfacheren Form bei. Sie sagten immer wieder, dass ich über längere Zeitraum Urlaub bei meiner Oma machen würde." Er nickte nur.
Ich meinte: „Möchte nicht mehr!!" Schaute ihn traurig an.
Er nickte und sagte: „Ist ok!"

Ich schloss kurz meine Augen. Es kullerten Tränen aus meinen Augen.

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