Kapitel 154. Nicht Fair

20 2 0
                                    

Irgendwann ging die Tür auf, worauf ich eine halbe Ewigkeit gewartet hatte und Dan kam zu mir und stellte zwischen meine beiden Oberschenkel einen warmen Kaffeebecher, der bestimmt mit Tee gefüllt war.
Dan hingegen stellte sich unten an den Rand der Bande. Und schaute mich dann mit verschränkten Armen an.
"Was war das?", fragte er mich.
"Was?" fragte ich widerrum.
"Ruth kam vor einer halben Stunden mit hochrotem Kopf ins Haus."  Ich zuckte mit den Schultern ob es überhaupt bei ihm ankam, war eine Sache dich ich nicht einschätzen konnte.
Ich sah das Antonie im Türrahmen stand, ich schluckte bei dem Gedanken was ich Oma gesagt hatte. Er nickte mir zu.
"Sie wollte das ich ihr bei den Reitstunden zuschaue und ich ihren Schülern tipps oder das sagen, was mir gut oder schlecht gefallen hat." schaute ich Dan tief in die Augen. "Und ja wir hatten streit. Ich wollte die ganze Zeit aufstehen um mir ein weiteres Kissen unter meinen Hintern zu legen, weil ich schmerzen hatte. Du kannst dir nicht vorstellen, wie dankbar ich dir bin, dass der Kaffeebecher warm ist. Ich sitze hier seit stunden."
"Seit, dich eine Reitschülerin abgeholt hat?" fragte Antonie, der auf uns zu kam.
"Ja." Dan nickte.
"War Alex zwischendurch hier?"
"Nein. Ich habe ihn nicht gesehen."
"Mit mir hat er kurz geredet, dass er zum Notfall gerufen wurde und wieder los musste. Aber er hatte weder Ruth noch Mila finden können, deshalb stieß er auf mich." erklärte mein Cousin.
Dan nickte und dachte nach. Ich trank einen vorsichtigen Schluck vom Tee. Der meinen Körper langsam wieder auftauen ließ.
"Kannst du dich bewegen?" fragte Dan vorsichtig.
"Es gibt gleich Abendessen." meinte Dan.
"Klar, alles Bestens", schnauzte ich ihn unabsichtlich an "Aber ich glaube ich gehe einfach ins Bett ich habe wirklich keinen Hunger."
"Ist da noch was anders bei dir und Oma passiert? Etwas was ich wissen muss?", fragte Antonie.
"Keine Ahnung." –Mir fiel nichts besseres ein, das Lauffeuer war bereits in Brand gesetzt. Das was ich über Antonie gesagt hatte, kommt wohl oder übel bei ihm an. Irgendwann.
"Komm ich helfe dir." Drückte Dan meinen leeren Becher in die Hand, die er weiter an Antonie gab. Und ich stand langsam auf. Diese Schmerzen durchzogen mich wie ein Stromstoß, ich konnte Dan anmerken wie er es wahr nahm. Er behielt mich im Blick, dass ich nicht zusammen klappte. Sein rechter Arm umarmte mich leicht und ich nahm es an und umarmte ihn, stütze mich für einen Augenblick ab um den Schmerzen raum zugeben.
"Danke fürs spüren deiner Reizbarkeit." flüstert er mir ins Ohr. Antonie beobachtete alles von der Seite. Dann gingen wir langsam raus in die Nacht, ich zerdrückte mit hoher Wahrscheinlichkeit gerade Dans Hand aber es war ihm egal. Er akzeptierte es. Von Antonie fing ich mir immer wieder ernste Blicke ein. Seine Gedanken waren so laut, dass ich Sie wortwörtlich hören konnte.
"Verdammt, Mila. Wieso sagst du das nicht zu Ruth, warum müssen wir dich in diesem Zustand ins Haus bringen?" Und ließen einige Blicke auf mich los, verständlich. Aber schon eine Meisterleistung von meinem Körper nicht einfach draußen auf dem Hof zusammen zu brechen, da es schon stockfinster war.

Wir gingen die Treppen der Veranda hoch und ich war sehr langsam. Noch langsamer als sonst. Dan passte um so mehr auf mich auf.
"Antonie bleib du bei deiner Oma, ich bringe Mila hoch. Ruth müsste in der Küche sein." meinte Dan und Antonie nickte und ging in die Küche.
Im Flur war eine Tasche von David, also war er hier.
Dan wartete auf mich, das ich bereit war.
"Habe eben schon gemerkt, dass deine Finger kleine Eisschollen sind." Lächelte er mich an als ich sein Lächeln erwidern wollte, klappte es nicht besonders gut.
Wir gingen in mein Zimmer und Dan krallte sich mein Handy und schrieb Alex eine Nachricht, wahrscheinlich das es mir nicht so gut geht. Er nickte mir dann nur zu. – Jap, es war eindeutig das bescheid geben von meinen Schmerzen.
"Wir gehen erstmal schön warm duschen, damit du wieder auf taust." Ich nickte nur. Alleine wäre es jetzt viel zu gefährlich und das würde ich mir von Dan nicht anhören müssen.
"Und wenn es dir dann immer noch scheiße geht, kannst du im Bett bleiben. Ich werde mich dann gleich nach dem essen mit David abwechseln!"
"Ok.", murmelte ich, unterdrückt ein Zittern und ein Zähne klappern. –Ich war durch gefroren.

Pferd im RückenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt