Kapitel 153. Genau hier sind meine Grenzen

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"MMMIIIILLLAA?" schreit ein Mädchen durch den Stall. "Ist sie hier? Ruth möchte Sie sehen in der Reithalle."
Ich lehnte den Kopf irgendwo an und da war sie die Drohung, das man mich auf Trab hält die nächsten paar Wochen oder Monate. Antonie kam zu mir und zuckte mit den Schultern.
"Du musst leider..." sagte er.
Also nickte ich leicht und sprang auf als meine Füße den Boden berührten und verzog mein Gesicht vor schmerzen. Kriegte ich nur noch mehr mitfühlende Blicke, die mir nicht halfen.
"Ich komme später vorbei, wenn die Beiden hier Zeit für sich brauchen." flüsterte Leo.
"Wirklich, dass musst du nicht... ich habe genügend Aufpasser. Aber danke."
Sah im Augenwinkel als ich ging zwar langsam aber Antonie zuckte mit den Schultern und Leo, wollte einfach nur nett sein ich weis aber ich brauche das im Moment nicht. Ich ging mit dem Mädchen mit, sie sah aus wie eine Reiterin klassisches Outfit fürs Reiten.

"Was denkst du möchte Ruth von mir?" fragte ich sie um mir ein Bild zu machen.
"Sieh es dir selbst an." – Na schöne scheiße, dass hilft mir nicht.
Als wir in der Halle an kamen.
"Mila, geht auf die Tribüne und setz dich ich habe für dich eine Aufgabe." meinte Ruth.
Ich nickte stumm und setzte mich auf einen Stuhl, legte mir ein Kissen drunter aber es brachte mir nicht, es tat wieder weh, setzte mich mit den Rücken aufrecht gegen die Rücken lehne aber das zog auch.
"Mila?" ging mir Omas Stimme durch den Kopf und durch die Halle.
"Ja!?" versuchte ich es.
"Du hast nicht aufgepasst? Also Bianka, kannst du deinen Ritt bitte nochmal wiederholen, weil meine Enkelin nicht auf gepasst hat." Ihre Stimme war schroff.
"Klar." meinte Sie locker im Gegenteil von ihr und nickte.
Bianka ritt über die Kavalettiz und galoppierte einen Zirkel. Wobei mir das schlackern der Zügel auffiel. Bei dem Anblick wie das Pferd sich fühlen würde, bei dem Gefühl wie das Gebiss sich in dem Maul das Pferdes anfühlen müsse, verzog ich das Gesicht.
"Deine Zügel sind entweder zu lang oder sie rutschen dir beim reiten aus der Hand." meinte ich.
Der Blick von meiner Oma spielte ping pong zwischen mir und Bianka.
"Ok." sagte sie klein Laut. – Ich weiß nicht was meine Oma ihr schon gesagt hatte... und was sie dazu veranlagt hatte mich dazu zu holen. Ob Sie Ruth nicht zu gehört hatte oder anderes.
"Kann ich auf stehen und mir ein Kissen holen?"
"Nein, du bleibst hier... und du hast bereits ein Kissen unter deinem Hintern." sagte Sie, weil Sie dachte ich will mich rausreden und hier verschwinden.
"Aber...", versuchte ich es doch Sie ließ mich nicht zu Wort kommen. – Ja sie war eindeutig noch sauer vom letzten Mal.
Also schaute ich verstohlen, das Kissen auf drei Stühlen weiter verstohlen an. Und ich wäre zu dreihundert Prozent zu langsam um mir das Kissen schnell zu holen, bei den Schmerzen die sich jetzt an bahnten gab es kein entkommen nur die reinste Folter kam jetzt in Frage, besonders wenn ich Ruth an sah und ich es mir versuchte nicht an merken zu lassen.

Ich schaute mir einige Reitstunden an und aufs Mittag essen hatte ich keinen Hunger mehr, was bei uns ausfiel. Ausnahmsweise. Daher vermisste mich keiner. Ruth hatte Mittags noch eine Reitstunde rein verlegt und ich musste ihr Kommentare abgeben, dazu was gut und was ich schlecht fand.

Am späten Nachmittag konnte ich meine Wut gegen über ihr nicht mehr verleugnen. Ich hatte starke schmerzen, die ich nicht beschreiben konnte, es grenzte an Wunder, dass mein Körper das aushielt. Und nicht von selbst schlapp macht. Ich war am Ende. Alles staute sich in mir.
Die Schmerzen, die ich verdrängte. Einen Kampf den ich gegen meinen Körper führe, Kälteschweiß auf meiner Stirn meine Hände die zittern vielleicht auch durch die Kälte da meine Füße in meinen Boots Eisklumpen.
Warte eigentlich nur ab, dass die Tür dahinten geöffnet wird und irgendwer rein kommt und mich sieht. Das er irgendwas sieht. Aber nichts, die Kinder von den Reitstunden ignorierten mich so gut es geht und da keine Eltern da sind sehen sie das auch nicht. –Den ist das wahrscheinlich zu kalt, die warten lieber im Auto mit Heizung. Hätte jetzt auch gerne eine Heizung die mich wärmt...
"MILA??" dringt langsam die Stimme von Ruth in mein Gedächtnis und weckt mich, aus meinen Gedanken. "Erde an Mila Weiß!"
Ich schaue Sie nur an.
"MILA... mal im Ernst du bist nicht hier um dich zu entspannen. Also..."
"Das weiß ich auch und das hast du sehr deutlich gesagt..." breche ich ab.
"Also... lernst du draus und gibst mir eine Antwort auf meine Frage?"
"Was war die Frage?" beiße ich mir in die Wange.
"Aber mal ehrlich, wie weit kann man weg driften, wenn Du direkt vor mir sitzt?"
"Weit." Alle Kinder auf den Pferden kichern, was mich zum schmunzeln bringt. Dafür das meine Beine in meinen Jeans durch die Kälte nicht nur Taub sondern auch Eiskalt sind, so dass es es schmerzt.
"Schluss jetzt." sagte Sie zu der letzten Reitgruppe.
"Wie erbärmlich. Du hast es drauf."
"Ich?", frage ich entsetzt.
"Ja, ich gebe dir eine Chance und du setzt alles in den Sand..." sagt Sie vor den ganzen Kindern.
"Weißt du vielleicht ist es erbärmlich, hoffentlich weißt du wie viel Mühe mich das kostet hier so ruhig zu sitzen. Ich wünschte doch sehr, dass Erich es geschafft hätte. Und ich wäre einfach nicht so eine Last für Alle und Antonie würde sich dann keine großen Vorwürfe machen, was ihn an geht." sagte ich spitz, ohne um den heißen Brei drumherum zu reden.
"Wie kannst du es wagen?" Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und starrte mich verbittert an.
"Ich kann und ich habe es gerade getan, ich sitze hier und versuchte es wirklich mich auf diese ganzen Reitstunden zu konzentrieren aber ich weiß nicht ob es bei dir auch angekommen ist, dass ich extrem starke Schmerzen habe und zu deinem Grundwissen das du weißt, dass ich haarscharf einer Querschnittslähmung entgangen bin. Aber es ist dir egal du willst lieber, das ich hier sitze statt mir ein Kissen hole..." Ich starrte auf meine Finger, die so kalt waren, dass sie mir eigentlich abfallen müssten.
Sie schnaubt abfällig und schickte die Reitgruppe raus.
"Ich weiß, das ganz genau und das weißt du auch, ich und Antonie waren fast täglich bei dir! Ich habe die Röntgenbilder von deinem Rücken gesehen und deinen Arzt gefragt, ob es operabel ist oder nicht."
Ich schaue sie ganz normal an, sehe wie Sie mit dem Kiefer mahlt.
"Du kannst mich allem quälen was du möchtest... du lässt mich für Stunden hier auf dem Stuhl verharren, das sind keine deiner vorher gesehenen Qualen, dass nennt sich Folter." presse ich hervor, der schmerz in mir macht alles mit mir. Ich war nicht ich selber, geschweige das ich damit so denken konnte.
Als ich weg schaute, ging Ruth ohne ein weiteres Wort, Sie war genauso stinksauer wie ich es war. Und dennoch riss ich mich zusammen nicht hier rum zu weinen, weil es alles schwer auf meinen Schultern lastet.

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Hey 👋 lang ist es her.. tut mir leid.

Habe euch ein neues Cover hochgeladen hoffentlich erkennt ihr das Buch wieder. 😅😅

Lade das hier und noch ein Kapitel hoch. 😉

Liebe Grüße an euch alle 🥰

Pferd im RückenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt