Kapitel 108. Nach einer Lüge kommt die Nächste.

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Ich wachte so gegen 11 Uhr auf. Ich war alleine, wusste nicht ob ich auf stehen durfte.
Mein Rollstuhl stand links neben meinem Bett.
"Na gut... dann halt mit Rollstuhl." dachte ich mir.
Ich zog die Decke weg, bewegte meine Zehen und atmete auf.
Habe immer wieder angst, dass ich aufwache und denke es wäre ein blöder Traum gewesen. Ein sogenannter selbst Test, dass ich nicht doch Querschnittsgelähmt bin.–
Ich schwinge meine Beine aus dem Bett und guckte wie ich das am besten machen sollte.
Ich versuchte mit an den Armlehnen fest zuhalten und mich in ihn zusetzen.
Ohne irgendwie krach zumachen saß ich drin.

Fuhr ins Wohnzimmer, wo ein Dan mich verwirrt anstarrt.
"Alles gut bei dir, Dan?" fragte ich ihn.
"Ja, ich dachte nur eher das du heute liegen bleibst und den ganzen Tag streikst dich zu bewegen." sagte er und hörte auf zu starren.
Ich rollte mich zu ihm, er machte irgendwelchen Papierkram: "Was ist das?" fragte ich.
"Och eure Oma hat mir das geben, dass ich mich drum kümmere was dein Onkel früher gemacht hatte zu mindest bis..." brach er ab und brachte den Satz nicht zu ende.
"Bis was?" fragte ich verwirrt.
"Alles gut, vergiss es!" antwortete er mir mysteriös.
Ich schaute ihn mit zu gekniepten Augen an. "Er verheimlicht mir was, aber was?" dachte ich nur.
Ich ließ es dabei, fürs erste.

Ich ging an den Kühlschrank und holte mir einen Erdbeerjogurt raus und nahm mir einen Löffel. Fuhr wieder zurück.
Dan laß immer noch seine Blätter, was da wohl draufsteht... wofür Oma bezahlt hat oder wie viel sie bekommen hat von den Feriengästen. Ich warf einmal kurz einen blick drauf und da stand nur: "Hiermit nehmen wir Mila Weiß auf!"
Er merkte das ich heimlich drauf geguckt hatte und tat die Blätter auf einen Haufen zusammen.
In mir drehten sich Gedanken um diesen einen Satz... Was soll das heißen, aufgenommen... für was? Eine Studie? Oder Heim? Was genau?–
Dan brachte die Blätter weg von mir.
Ich schaute ihn fragend an.
"Nein, Mila!" sagte er und stand auf der Treppe.
"Warum? Was verheimlichst du mir?" fragte ich enttäuscht.
"Wage es nicht mich nach der Antwort zu fragen!! Ich werde dir keine darauf geben Mila!" sagte er stur.
"Ok." sagte ich zickig.

Antonie kam rein und er war von Oben bis unten Nass.
"Was hat dich denn erwischt?" fragte ich.
"Eine Dusche von Oben." sagte er und zitterte vor der Kälte.
Er ging nach oben zum Duschen.

"Dan bitte" flehte ich ihn an und weinte dabei leicht.
Er schüttelte mit seinem Kopf.
"Ist es was schlimmes?" fing ich an zu fragen.
Er schwieg.
Mir lief eine Träne, die Wange runter.
Ich war innerlich gebrochen, es war schlimm für mich.

Als Oma durch die Eingangstür kommt und versucht mich zu beruhigen, nickt Dan ihr zu.
"WAS VERHEIMLICHT IHR MIR, BEIDE!?" schrie ich so laut, das Antonie aus der Dusche mit einem Handtuch kam.
"WAS IST ES. HÄ?" schrie ich.
"Mila." sagte Oma mit ruhiger stimme.
"Du wirst wieder zur schule gehen..." brach Sie ab und beendete den Satz nicht.
"Auf meine alte Schule... wow toll, damit mich jeder Auslacht." fragte ich.
"Nein auf eine Schule, wo noch mehr Kinder oder Jugendliche mit Verletzungen sind." sagte sie wieder ruhig.
Antonie ging sich durch sein Gesicht, sah ihm sofort an, dass er es die ganze Zeit gewusst hatte...
Ich weinte. "Und seit wann steht dieser großartige Plan?" fragte ich empört.
"Schon eine Weil." meinte Sie.
"Und wann wolltet ihr es mir sagen?" schnaufte ich.
"In ein paar Wochen." meinte Oma.
"Echt." fragte ich.
"Wir wissen seit Ende der Sommerferien, dass du dorthin gehen wirst." meinte Sie.
"Ach seit drei Monaten und meine Meinung zählt ja nicht... lügen wir halt sie an oder besser wir vermeiden es darüber mit ihr zusprechen..." meinte ich stinksauer.
"UND DU ANTONIE, DU WUSSTEST ES DIE GANZE ZEIT UND HAST NICHTS GESAGT! DU HAST MICH IM DUNKEL ALLEIN GELASSEN UND MICH IM DUNKELN ZURÜCK GELASSEN, IST DAS DEIN ERNST. NEIN, IST DAS EUER ERNST!!?" schrie ich.
Dan kam auf mich zu.
Ich hatte ihm vertraut. Mehr als zuvor.–

Ich wollte einfach nur weg. Weit weg! Rollte mich zur Tür, griff Dan an den Rollstuhl und meinte: „Nein Mila, du bleibst hier!"
"Wenn du nicht los lässt, stehe ich halt auf!" meinte ich. Er ließ nicht los. Ich stand auf, öffnete die Haustür und stürmte raus.
Auf der Veranda war es so nass, dass es schon wieder glatt war. Versuchte vorsichtiger zusein, doch alles war schwerer als das. Legte mich natürlich auf die Fresse, so tollpatschig wie ich bin.

Mich fing jemand auf und wer hätte es besser sein können als... Alex.
"Gerade nochmal so! Madame." meinte er.
Während er mich hielt kippte ich komplett weg.

Dans Perspektive:
"Kannst Mila am besten in ihr Bett legen!" sagte ich.
"Dir auch einen schönen Mittag, Dan!" sagte Alex.

Ich hatte ihn direkt angerufen, als ich gemerkt hatte, das Mila das Formular von der neuen Schule gesehen hatte. Ich ließ die Leitung vom Gespräch mit Alex offen, so hat er jedes Wort mitgehört.–

Ich folge Alex ihn das Arbeitszimmer von ihrer Oma.
Alex regte sich auf und meinte laut: "Man kann euch ja nicht mal einen Tag alleine lassen." Ich verdrehte die Augen.
"Das habe ich gesehen, Dan!" meinte Alex.
Ich sagte dazu nichts.
"Ich wecke Mila auf und sediere sie, wenn sie ausrastet!" meinte er. Ich stand am Türrahmen.
Alex weckte Mila sehr vorsichtig aber sie hatte sich nicht beruhigt besonders nicht als Sie mich oder Antonie sah. Antonie sagte mehrmals, dass es ihm leid tut! ...
Er hatte sehr starke Schuldgefühle dem entsprechend.–

"Komm Antonie, lass uns ins Wohnzimmer gehen bis Alex zu uns kommt!" sagte ich.
Er nickte nur.
Wir gehen ins Wohnzimmer, er setze sich hin. Ich holte was zu trinken, gab ihm das und setzte mich ihm gegenüber.
"Warum heute?" fragte er mich.
"Ich hatte die Sachen für eure Oma gemacht und Sie hat mich beobachtet." meinte ich.
"Ich hatte kein Plan, dass sie so reagiert!" sagte ich anschließend.
"Das weiß man bei ihr nie." antwortet Antonie, der an seinem Becher Orangensaft nippte.
"Du weißt, dass du immer mit mir reden kannst!" sagte ich.
Antonie nickte.
Eher er etwas sagen konnte kam Alex und meinte: "Antonie, Mila möchte mit dir reden! Alleine!"
Er schniefte und stand auf ging in Richtung Arbeitszimmer.

Alex setzte sich zu mir und meinte: "Mano man."
"Schießlos, was ist los?" fragte ich ihn.
"Sie vertraut fast niemandem mehr... ich werde mich wieder für die nächsten Wochen bis hier wieder alles läuft einquartieren, denn ich glaube nicht das du das ohne Mich schaffst...!" sagt er.
"Ok also Vertrauen wiederherstellen." murmelte ich.
"Ja, Dan." kriegte ich von Alex die Antwort.
Er schien echt nicht begeistert und es schien so als hätte er nicht viel schlaf bekommen in letzter Zeit. Irgendwas war los.
"Du siehst ziemlich müde aus? Was ist los?" fragte ich.
"Echt, habe letzten Nächte 4 Stunden geschlafen..." sagte er.
"4 Stunden jede Nacht, dann wärst du ja noch fit!" meinte ich. Alex sah mich an und meinte: "Ne insgesamt!"
"Wie viele Nächte hast du nicht viel geschlafen??" fragte ich.
"Die letzten drei..." meinte er.
Ich schaute ihn ernst an.
"Du gehst jetzt in das Gästezimmer von dir, wo du vor Monaten warst und legst dich schlafen! Und wenn du ausgeschlafen hast redest du mit mir dadrüber." befahl ich ihm.
"Und was ist wenn ich nicht schlafen kann?" fragte Alex mich.
"Dann gebe ich dir Schlafmittel." sagte ich ernst.
"Ok. Doctor." sagte er, legte sein Handy und sein Pager auf den Wohnzimmertisch ab. Danach ging er hoch.
"Ich komme gleich gucken ob du wirklich schläfst." schrie ich ihm nach.
"Jaja mach du..." sagte Alex nur noch.
Er wusste, dass ich das wirklich tun würde.–
Ich nahm mir eine Zeitung von heute und blätterte herum.

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Moin :)
Dieses Buch hat fast 2k Views... Omg 🥰❤️😍🙈
Danke euch ❤️❤️❤️🥰🥰🥰
Das ist echt zu krass🥰🙈😍❤️🙈

Pferd im RückenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt