Kapitel 117. Der Morgen vor der langen Fahrt

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Ich wachte auf, draußen war es bereits hell. Ein Vogel flog gegen mein Fenster, sofort war ich wach.
Wenig später stand Dan in meinem Zimmer.
"Ich dachte schon du wärst das mit dem Knall gewesen!?" sagte er verwundert.
"Das war ein blöder Vogel." antwortete ich ihm.
Er lachte.
"Lief das Gespräch mit dir und Paul gut?" fragte er als er zu mir kam.
"Du weist es doch schon!" meinte ich.
"Klar. Du hast nur das erzählt, was du Laila schon ins Gesicht erzählt hast. Ich bin stolz auf dich aber eher weniger das du bei jedem von uns abblockst!" meinte er.
Ich presste meine Lippen auf einander.

Dan setzte sich auf mein Bett und strich mir über die Wange.
"Dir wird die neue Schule gut gefallen!" meinte er.
"Wie lange müssen wir dorthin fahren?" fragte ich.
"Ungefähr vier Stunden." sagte er.
"Lange vier Stunden..." antwortete ich.
Dan lächelte mich an.
"Frühstücken? Ich habe deine ganzen Sachen gepackt!" sagte Dan.
Ich nickte.
Setzte mich langsam auf. "Du hast mir noch keine Medikamente gegeben?" fragte ich verwirrt.
"Nein. Heute leider nicht, die in der Schule will das die ersten Tage so." erklärte Dan.
"Toll, das wird ja klasse!" motzte ich.
"Tut mir leid!" antwortete Dan.
"Du kannst nichts dafür, wenn das die Regeln sind, dann ist das wohl so." sagte ich.
Dan legte mir ein T-Shirt raus, eine Hose und dazu noch Socken.
"Du wirst spaß haben." meinte ich.
"Warum?" fragte er mich.
"Vielleicht, weil ich danke das ich keine Medikamente bekommen habe tierische schmerzen haben? Und geschweige mich nicht vernünftig bewegen kann..." sprach ich ihn drauf an.
"Es wird nicht für immer sein nur für heute!" sagte Dan.
Ich nickte und versuchte mich umzuziehen.
Als ich endlich fertig war, was nicht allein mein Verdienst war, gingen wir nach unten.

Im Wohnzimmer auf der Couch saß Alex und er hatte wieder eine Telefonkonferenz.
Als er mich sah stand er auf und meinte: "Ich ziehe dir noch die Venenkanüle."
Ich hielt ihm meinen Arm hin und er zog mir den Zugang und klebte ein Pflaster drauf. "Drück noch was weiter!" meinte er. Ich drücke etwas weiter.
Ich setzte mich an den Essenstisch. Beobachtete wie Antonie rein kam, er war eingesaut mit Schlamm.
Dan stellte mir einen Teller mit einem Brot vor min hin.
"Danke." sagte ich. Er nickte nur.
Ich fing an zu essen.

Kurz danach kam ein Antonie frisch aus der Dusche.
"Dieses Pferd macht mich wahnsinnig!" schrie er fast.
Ich kicherte.
"Ja, Mila lach nur." fuhr er mich an.
"Tut mir leid. Antonie." antwortete ich.
"Ich nehme es dir nicht böse!" meinte er.
"Aber das Pferd dem bist du böse?" fragte ich.
"Das Pferd hat mich durch den Schlamm gezogen." meinte er.
"Und wie geht es dir?" fragte er mich.
"Scheiße! Da ich keine Medikamente bekommen habe." antwortete ich ehrlich.
"Die können ihr doch die Medikamente nicht einfach so absetzen." sagte Antonie empört darüber.
"Wissen wir." sagte Alex ruhig.
„Das sind die Regeln von der neuen Schule!" sagte Dan.
„Weisst du eigentlich wie scheisse es ihr geht ohne die Spritzen?" fragte Antonie in den Raum.
„Antonie beruhig dich, sie wissen was sie tun und ich muss dadurch ausnahmsweise mal." meinte ich zu Antonie.
Antonie stapfte aus dem Haus.
„Er kriegt sich wieder ein." sagte Dan.
„Ja ich weis." antwortete ich.
„Dann jetzt Zähne putzen und los können wir." meinte Dan.
Alex stellte den Rollstuhl neben mich. – Na toll, dass ist etwas was ich nicht wollte.
Ich schaute Alex nur an.
"Du wirst keine andere Wahl haben, Mila!" meinte er.
"Kann ich nicht einfach bis zum Auto laufen?" fragte ich.
Alex schaute Dan an.
Dan nickte nur.
"Wenn du genug schmerzen hast, wirst du schon alleine in den Rollstuhl gehen." meinte Dan.
"Na gut, ich mache es." sagte ich.
Alex nickte nur.
Also setzte ich mich vom Stuhl rüber in den Rollstuhl. – Fühlte mich beschissen.
"Ich hole deine Zahnbürste und Zahnpasta." meinte Dan und war schon auf dem Weg.
"Du kriegst morgen wieder deine Medikamente! Und falls irgendwas sein sollte ruf mich bitte an, wenn Dan verschläft oder sonst was." sagte Alex und lachte.
"Werde ich tun!" antwortete ich.
"Wirst du hier bleiben oder was sagt deine Arbeit?" fragte ich anschließend.
"Ich bleibe hier, da meine Freundin mit mir endgültig Schluss gemacht hat. Deine Oma lässt mich hier bei euch wohnen und solange es niemanden stört, vielleicht kann ich euch sogar einwenig helfen?" meinte er.
"Ich denke nicht, dass du irgendjemanden störst." lachte ich leicht.
Alex nickte.

Dan kam wieder und meinte: "Kommst du mit ins Gästebad, Mila."
"Ich sollte dann mal." sagte ich und machte mich auf den Weg dorthin.
Dan schloss die Tür und reichte mir meine Zahnbürste mit Zahnpasta drauf. Ich nahm sie und steckte sie mir in den Mund und fing anzuschrubben. Danach spuckte ich die Zahnpasta Überreste ins Waschbecken, wo ich einen langen Hals machen musste.
"Gut." sagte Dan.
"Ich muss noch auf die Toilette." sagte ich.
Dan nickte und half mir.

Kamen wieder raus.
Ich verabschiedete mich von Alex. Danach ging es nach draußen, fuhr rüber zu Oma und verabschiedete mich von ihr.
"Ich wollte dir bescheid geben, dass ich und Dan dann jetzt los fahren." sagte ich.
"Das ist echt schön." sagte Sie.
"Willst du mich los werden?" fragte ich.
"Nein, ich freue mich für dich, dass du eine Möglichkeit bekommst deinen Abschluss zumachen." sagte sie stolz.
Ich lächelte.
"Hier wird immer dein Platz sein!" sagte sie.
"Ja, das Stimmt." antwortete ich.
"Ich wünsche dir viel Spaß!" sagte Sie.
Danach fuhr ich weiter zum Auto, wo Dan schon alles vorbereitete. Er machte die Rückenlehne einwenig zurück und legte eine Decke auf den Sitz.
"Hey, hier bin ich." sagte ich.
"Dann kann es doch schon fast los gehen!" meinte Dan.
"Fast? Hm." sagte ich leise.
"Ich helfe dir mal aus dem Rollstuhl." sagte er und hob mich raus und setzte mich ins Auto. Deckte mich zu.
"Ich hole noch was aber hoffe du liegst gut?" fragte er mich.
"Ja alles gut." sagte ich.
Dann ging er noch was holen und in der Zeit schaute ich raus.
Plötzlich kam Antonie und fragte: "Wolltest du dich von mir nicht verabschieden?"
"Doch klar aber wusste nicht so du warst." log ich.
"Das ist gelogen!" erwischte er mich dabei.
"Notlüge." sagte ich.
Er lachte.
"Was soll ich Emi sagen?" fragte er und setzte sich in den Fußraum des Autos.
"Ich werde es ihr erzählen. Hoffentlich gibt es keine bescheuerten regeln." erzählte ich.
Er nahm meine Hand.
"Darf ich dich was fragen?" fragte er vorsichtig.
Ich nickte.
"Wie schlimm sind deine Schmerzen?" fragte er.
"Naja was soll ich dir sagen... merke das mein Rücken Schmerzen überall ausstrahlt, ein ziehen, stechen, drücken, stechen und bestimmt noch anderes." antwortete ich ihm.
"Ich merke, dass du deine Finger nicht mehr bewegst!" er war entsetzt.
"Ja, sowas dachte ich mir schon." meinte ich traurig.
"Lass dir wenn du angekommen bist Schmerztabletten oder ähnliches geben!" sagte Antonie besorgt.
"Ja mache ich, alles gut!" sagte ich.

"Kannst du vielleicht einwenig mit Fynn trainieren, möchte nicht das er jeden Tag in der Box steht und dort wurzeln schlägt?!" fragte ich Antonie.
"Ja mache ich keine Sorgen!" sagte er.
"Hey Antonie, wenn du weiter im Fußraum bleibst nehmen wir dich mit." lachte Dan.
"Und wer bleibt bei Oma dann?" fragte er.
"Hast Recht." gab Dan zu und setzte sich auf den Fahrersitz.
Antonie stand auf, strich mir über die Wange und meinte: "Gute Fahrt und bis in drei Wochen!"
Ich lächelte ihn an.
"Kannst du Bilder für mich von Fynn machen?" fragte ich bevor er die Autotür zumachte.
Er nickte nur und die Autotür knallte zu.
"So es geht los!" meinte Dan und startete den Wagen. Mir lief eine Träne die Wange runter.
Dan sagte: „Der Abschied ist nicht für immer!" Und das baute mich auf.

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Moin :) bin im schreibfluss ...hihi 🫶🥰

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