Kapitel 152. Die Begrüßung mit der Mistgabel

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Am nächsten Tag wurde ich entlassen.
Dan fuhr mich mit seinem Auto aufs Gestüt. –Alte Erinnerung dachte ich kurz.
Doch als wir dennoch ankamen, war es nicht so wie beim letzten Mal. Nein. Ich wurde praktisch von Antonie empfangen und er drücke mir direkt eine Mistgabel in die Hand. –Na toll, so stellen die sich das also alle vor.
„Oma meinte, dass wir jetzt die Koppel abäppeln und dann sehen wir weiter."
Ruth hatte Reitunterricht an diesem Nachmittag. Nichts neues. Also gingen wir zur Koppel. Eigentlich bin ich nur balast für Ihn, da ich nichts machen darf außer mich bewegen und dumm rumstehen und sitzen.

Ich kraxelte mit ihm über die weiten Wiesen. So viel Bewegung hatte ich die letzten Wochen gefühlt nicht, an der frischen Luft. Irgendwann tat mir mein Rücken weh, machte gerade Anstalten mich hinzusetzen, da meinte Antonie auch schon so.
„Klar setzt dich nur hin."
„Ich hole dich dann ab, wenn ich fertig bin."
„Danke!" rief ich ihm nach als er weiter zog.
Er wirbelte mit seinen Händen rum über seinem Kopf herum.
Also setze ich mich auf das nächst gelegene Gatter und versuchte eine angenehme Position zu finden, vergebens. Fand es schon damals unbequem auf solch einem Gatter zu sitzen, aber da hatte ich noch einen gesunden Rücken und jetzt hätte ich fast einen laut rausgebracht, weil es mich frustrierte... Ich war nicht mal fit genug, dafür wie soll ich den Rest schaffen oder den heutigen Tag über stehen.

Kaum war er weg. Einige Pferde und Ponys kamen zu mir und lenkten mich einwenig von der Missetat ab. Sie standen endlich wieder einwenig auf der Koppel. Auch wenn es mich wundert, dass Antonie umbedingt bei plus eins oder drei Grad hier die fast fest gefroren Pferdeäpfel von den Wiesen kratzten muss gefühlt. – Ja Sie stehen heute und gestern einwenig draußen in der sonne und da es langsam wieder plus grade sind, wollte oma das so.
Wenigstens Antonie kann Seinen heiß ersehnten Job machen, den er immer tun wollte.
Ich sah Maggi aber sie war nicht alleine, sie hat sich mit Fynn angefreundet... was mir noch mehr mein Herz aufblühen ließ. Alle schnupperten an mir rum und Fynn spielte sogar mit mir ein wenig im sitzen, naja ich spielte mit seiner Unterlippe und er zwickte mich immer wieder mal wieder kurz in die Hand oder in mein Oberschenkel.
Irgendwann tat auch sitzen weh. Ich versuchte mich etwas abzulenken mit Augen zu oder in den blauen Himmel zu schauen bis ich schritte hörte.
„Na, können wir weiter?", fragte er mit einer vollen Schubkarre.
„Klar. Immer wenn du bereit bist." Meinte ich und sprang so schnell auf dass sterne vor meinem inneren Auge tanzten. Und es wäre zu schön, wenn er mich so nicht sehen müsste.
„Gehts?."
„Ja alles gut. Mach dir keine Gedanken!" winkte ich das ganze ab.
Ich ging durch die Pferdeherde hin durch, berührte eins am Widerriss und strich im über den Rücken. Als ich von Antonie stand nickte er.

Wir gingen langsam gemeinsam zum Koppeltürchen, wo jemand stand, die ich nicht sofort erkennen konnte erst als ich vor ihr stand und sie sich mit meinem Cousin küsste, mitten auf den Mund.
„Also gibt es diese Beziehung jetzt also doch wieder.", scherzte ich.
Sie war kurz davor mich in meine Seite zu stechen aber ich hob beide Hände auf Brusthöhe. „Sorry, dafür bin ich noch nicht fit genug."
"Alles klar.", lachte Sie dennoch. "Aber dir geht es besser, du bist wieder hier und hilfst Antonie bei der Arbeit."
"Ja so in der Art."
"Ist doch toll, muss ich dich nicht vermissen."
Ich rollte mit meinen Augen.
"Was denn, weißt du wie schwierig es ist mit zwei Jungs hier zu sein, Antonie der die ganze Zeit von dir spricht, weil er sich sorgen macht und Leo der die Sorgen von ihm auffängt und mir davon berichtet, dass er sich auch sorgen macht."
Gerade als wir auf den Hof kamen und Dan schrie mir entgegen, dass er jetzt David abholen würde. Ich nickte ihm nur zu, da er mir eben im Auto schon erklärt hat, dass Alex heute ein Auge auf mich haben wird.
"Wohin fährt er denn?" fragte sie irritert.
"Er holt David ab. Er kommt fürs Wochenende her." erklärte ich und hielt mir mein Rücken fest.
"Uhh.. das wird ja spannend. Drei Jungs."
Ich seufzte genervt auf.

Und als Leo dann um die Ecke kam und mich fast zur Tode erschreckte.
"Drei Jungs? Was?" fragte er nur verwirrt.
"Ja. David kommt.", sagte Antonie bei dem entleeren der Schubkarre.

Wir gingen in den Stall. Antonie meinte ich sollte mich hinsetzten, weil ich eh schon schmerzen hatte und ihm es eigentlich nicht zeigen wollte.
"Mir geht es gut, wirklich ich muss mich nicht hinsetzten." Es brachte mir nur von allen ein bösen Blick ein.
"Oma, meinte doch es wird genügend zu tun geben damit ich nicht genauso was tue.", sagte ich zu Antonie, der von Emma und Leo einen komischen nicht identifizierbaren Blick kassierte.

"Das war heute echt wieder mal 'ne Reitstunde..." hörten wir und ich drehte mich genau um als Laila mit irgendeiner Reitschülerin in den Stall kam.
Unsere Blicke trafen sich sofort. Ausnahmsweise sah Sie wieder normal aus, so wie "früher", sowie ich sie kannte. Doch es war nichts mehr davon übrig... nur das unsere Blicke sich kurz streifen und Sie einfach weiter geht. Und dann nichts mehr dazu sagt. Sie geht in die Sattelkammer und klopft sich beim rauskommen, die Pferdehaare von ihrer Reithose. Sie ignorierte mich. Komplett.
Als Sie wieder aus dem Stall ging und ich mich wieder umdrehte "Was war das denn? Dieser Lange Blickkontakt." meinte Emi witzig.
Ich starrte Sie fassungslos an.
Antonie merkte sofort das meine Gedanken kreisten und nahm mich in den Arm und flüsterte mir ins Ohr "Ich weiß aber es ist vorbei." Stimmt er hatte recht, es war vorbei aber es war schwer das alles hinter sich zu lassen, wenn man noch voll mitten drin steckt.
Wir lösten uns aus der Umarmung und er nickte mir kurz zu ob alles gut sei, ich nickte nur auch wenn es in meinem inneren Anders aussah. Aber das ging jetzt keinen was an. Besonders nichts hier. Also lächelte ich leicht und zum glück akzeptierten das alle oder ich hoffte es.
Emi schaute mich mit fühlend an das selbe eigentlich bei Leo als Antonie mich los ließ.
"Ich glaube, ich sollte mich doch setzten." Mein Cousin nickte.

Wie komisch muss es sein wieder voll und ganz hier zu sein. Keine bestimmten Ziele zu haben? Kein einziges turnier zu haben, was irgendwann in den Sternen steht was man reiten möchte oder könnte, wenn man es dürfte. Ich habe bestimmt ein Turnierverbot von Ruth noch oben drauf, zusätzlich bin ich wirklich nicht scharf dadrauf ein zureiten, war mir dann doch irgendwie zu viel dieses Jahr. Vielleicht sollte ich an denken, Fynn in den Schulunterricht einzuteilen so kriegt er wenigstens seinen Auslauf... oder wenn es Bald wieder los geht bei den Ausritten aber das muss ich erstmal schauen. Vielleicht habe ich irgendwann mal eine Freie Minute und kann mir Fynn von nahem anschauen, schauen wie es ihm geht und zuschauen wie er läuft... wie ich Oma kenne wird das erstmal nichts, wie wird mich auf trab halten. Das ich weder sitzen noch schlafen werde die nächsten Wochen.


Hoffentlich seit ihr gut in 2024 angekommen ♥️🥳 wünsche euch alles gute für dieses jahr 🥰

Pferd im RückenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt