Kapitel 7

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P.o.V Germanletsplay

Ich schreckte aus meinen wirren Gedanken auf, in die ich mich wieder verstrickt hatte, nachdem mein Gespräch mit Paluten beendet war, als sich oben, zwei Stöcke über mir, eine Tür öffnete. Ich starrte, so gut es mir möglich war, die Stufen hinauf und sah einen braunen Haaransatz. Panik überfiel mich, ich schnappte mir meinen Koffer und stürzte zu der Haustüre hinaus. Eine kleine Mauer direkt daneben bot mir fürs erste den nötigen Sichtschutz. Keine zehn Sekunden nach mir trat tatsächlich Paluten aus dem Haus und schmiss den großen Müllsack , den er in der Hand trug, in die große Gemeinschaftsmülltonne. Kurz sah er sich noch um, bis er schlißlich zu meiner großen Erleichterung wieder in das Gebäude ging. So schnell es mir mit der Tasche in der Hand möglich war, floh ich von dort und schaute immer wieder leicht paranoid zurück, ob mir nicht doch jemand folgte.

Kaum hatte ich das ehemalige YouTube-haus hinter mir gelassen, überkam mich eine Welle der Verzweiflung. Was sollte ich jetzt bitte tun? Vielleicht war es schon acht? Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich noch eine Stunde Zeit hatte. Die würde ich wohl nicht nur für den Weg brauchen. Das eben war echt knapp gewesen. Ich musste wirklich vorsichtiger sein... Schnell beschloss ich, meinen Koffer bei dem Fundbüro der Bahn abzugeben und zu sagen, dass ich ihn gefunden hätte. Man weiß ja nie, ob ich in der nächsten Zeit nicht das ein oder andere Mal schnell weglaufen musste... Schließlich war das hier die Stadt der Youtuber, zu welcher Unge sie damals erklärte und nirgendwo sonst war die Gefahr so groß, erkannt zu werden. Eines muss ich dieser Stadt aber lassen: Sie war wunderschön und besaß einiges, was einen Besuch wert war. So verwirrend wie ich zu Anfang gedacht hatte, war Köln doch letztendlich gar nicht und der Rhein soll wirklich schön sein.

Kaum war ich nach einigem suchen wieder am Hauptbahnhof angelangt, tat ich das, was ich mir vorgenommen hatte und machte mich im Anschluss wieder auf den Weg, um ins Krankenhaus zu kommen. Nach einer Weile des Wanderns durch die Straßen dieser Stadt, sprangen mir Hinweisschilder ins Auge, die mir den genauen Weg dorthin zeigten.

Nurnoch in die nächste Straße... Da würde das Krankenhaus und meine Schwester darin sein...

Ein kalter Betonblock mit der Aufschrift " EVANGELISCHES KRANKENHAUS KALK" tauchte in meinem Blickfeld auf. Zögerlich betrat ich es und fragte die gespielt freundliche Empfangsdame nach dem Zimmer von Julia Büttinger. "356, Süßer. Kann ich dir sonst noch irgendwie weiterhelfen? Du weißt schon...", erwiderte sie und blinzelte wie verrückt. Erfolgreich versuchte ich, den Würgreiz, der sich in meiner Kehle anbahnte zu unterdrücken. Eigendlich stand ich ja auf Frauen, aber so etwas ist echt wiederlich. Ich meine, wenn der Kopf kleiner ist, als die Brüste, kann doch nichts gutes 'bei rauskommen, oder? Leicht angeekelt konterte:"Danke. Ich wusste gar nicht, dass wir uns duzen. Übrigens melde ich mich bei DIR, sobald dein Hirn die Größe deiner Titten hat, okay? Ich meld mich..." Ich sagte das alles in meiner lieblichsten Stimme und sah zufrieden zu, wie schockiert sie aussah und wie sie ihren Mund aufmachte, um etwas zu erwidern, doch ich drehte mich auf dem Absatz um und versuchte mit möglichst viel Würde in meinem Gang, dir das Zimmer meiner Schwester zu suchen, wo ich es vermutete.

349, 353. Da! 356. Ich blieb vor der Tür stehen und atmete tief durch. Meine Hand wanderte mehr als nervös zur Klinge und drückte diese vorsichtig runter. Ich öffnete die Tür und auch meine Augen, die ich unbewusst bei der Aktion geschlossen hatte.

Ich blickte in ein recht geräumiges Zimmer mit einem großen Fenster. In dem Raum befanden sich zwei Personen, die sich beide zu mir umdrehten. Es war eine Frau und ein Mann. Ein Arzt und eine Schwester- schätzte ich. Das regelmäßige Pipen der Geräte, an die meine von dem Mann verdeckte Schwester angeschlossen war, erfüllte den Raum.

Ich trat einen Schritt in das Zimmer und der Arzt fragte mich wer ich sei. "M-Manuel Büttinger. Ich bin ihr Bruder", antwortete ich und deutete -so gut es ging- auf die im Bett liegende. Beide schauten mich mit einer Mischung aus Erleichterung und Überraschung an und gaben mir die Hand.

Schließlich ergriff die Krankenschwester das Wort: "Zum Glück sind sie da, Herr Büttinger. Ihre Schwerster ist nämlich..."

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt