Kapitel 26

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Kaum war mir das klar geworden, riss ich mich los und flüchtete in das Wohnzimmer, dessen Tür ich mit lautem Knallen hinter mir ins Schloss fallen ließ.

"Fuck, Fuck, Fuck!", murmelte ich vor mich hin. Der Schock saß tief. Warum war ich auch so dumm? Wie kann ich denn meine Maske vergessen?? Ich ließ mich auf die Couch fallen und schrie in mein Kissen. Wie??!

Meine eigene Dummheit verfluchend überhörte ich gekonnt seine besorgten Rufe vom Flur. Ich raufte immer wieder meine Haare.

"Manu? Manu! Jetzt mach bitte die Tür auf. Es ist eh zu spät! Ich hab' dich doch schon gesehen. Als sei bitte, bitte so vernünftig und mach die Tür auf, ja?"

 Ich versuchte irgendwie seinen Worten keine Beachtung zu schenken, aber er klopfte immer dringlicher an die Tür.

"Verdammt Manuel! Jetzt sei doch nicht so kindisch! Es ist eh zu spät, also lass mich rein und uns wie vernünftige Erwachsene unterhalten!"

Ich reagierte immer noch nicht. Seine Rufe drangen kaum bis zu mir hindurch. Warum lässt er mich denn nicht in Ruhe? Er weiß doch ganz genau, dass ich niemandem mein Gesicht zeigen wollte, oder? Warum akzeptierte er das dann nicht? Wollte er mich etwa genau anschauen? Vielleicht Fotos von mir machen?!

"Manuel, bitte. Lass mich rein..." Seine Stimme klang erschöpft und auch ein bisschen genervt. Als ich weiterhin keine Anstalten machte, mich irgendwie zu bewegen, hörte ich ein kratzendes Geräusch vom Flur. Es klang, als ob er sich an der Wand hinuntergelassen hatte. "Ich werde hier warten, in Ordnung? Irgendwann musst du da rauskommen. Ich will doch einfach nur mit dir reden. Bitte versteh das."

Ich überlegte. Sollte ich? Einerseits war meine Angst davor viel zu groß. Dass mich jemand außerhalb meiner Familie sah, andererseits musste ich an die vielen Momente denken, die mich davon überzeugt hatten, dass er vertrauenswürdig war. Außerdem sahen ihm die Dinge gar nicht ähnlich, vor denen ich Angst hatte. Es würde immer noch mein Freund sein, auch wenn er mich hässlich finden würde. Er würde mich niemals übermäßig anstarren. Und er würde auch niemals Fotos von mir machen, wenn ich es nicht wollen würde. Ich schämte mich schon fast für das, was ich vorhin aus Panik mir eingeredet hatte. Es war wirklich ungerechtfertig ihm so etwas vorzuwerfen. Er war ein viel zu guter Mensch, um so etwas hinterhältiges zu tun.  

Unentschlossen blickte ich ins Leere und versuchte möglichst schnell die Vor-und Nachteile, die Risiken und Gefahren abzuwägen. Sollte ich? Mein Blick fiel auf die Maske, die zu meiner rechten auf dem Boden lag. Wollte ich mich weiterhin hinter ihr verstecken?

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Heute ein bisschen kürzer, weil ich unbedingt das nächste Kapitel in Palles Sicht schreiben will. Außerdem ist ein Sichtwechsel mal wieder dringend nötig! Wer ist auch für dayly Upload in den Ferien? Ich würde versuchen, jeden Tag ein Kapitel zu veröffentlichen. Wie lang oder wie gut das klappen wird, weiß ich nicht.

Schönen Tag | Abend noch! 

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt