Gähnend trat ich in die Küche. Die Morgensonne schien mir aus dem großen Fenster ins Gesicht und ich rieb mir die Augen. Die ganze letzte Nacht hatte ich geschnitten, weil Palle und ich Tobi und Sabrina besuchen wollten. Patrick lehnte an der weißen Kücheninsel und beaufsichtigte die Spiegeleier, die fröhlich in der Pfanne brutzelten. Mit unserem Umzug nach München in die gemeinsame Wohnung hatten wir uns einen Traum erfüllt. Jeder hatte ein eigenes Aufnahmezimmer, die Küche war gigantisch und unser gemeinsames Schlafzimmer beherbergte das gemütlichste Bett, das wohl auf diesem Planeten existierte.
Ich hab ihm kurz einen guten-Morgen-Kuss, keiner von uns hatte recht viel geschlafen und Worte waren nicht nötig. Ich gähnte noch einmal und öffnete den Kühlschrank, um mir ein Glas Milch einzuschenken.
Als wir dann am Tisch saßen, jeder ein dampfendes Spiegelei vor sich, meinte Palle auf mein erneutes Gähnen, dass wir ja im Zug weiterschlafen könnten. "Wunderbar", grummelte ich und legte meinen Kopf auf meine Arme ab, nachdem ich den Teller zur Seite geschoben hatte. "Hey, Manu.. nicht schlafen", sanft strich er über meinen Arm. "Mach ich nicht", murmelte ich, während mich die Wärme der Frühlingssonne einlullte. Er lachte leise und holte aus seiner Tasche sein Handy raus. "Manuuu..", jammerte er. "hm?" Verschlafen hob ich den Kopf, meine Augen zusammengekniffen wegen der Helligkeit. "Die Bahn streikt." "Och, nee", stöhnte ich genervt. "Wie zur Hölle kommen wir dann in dieses Kaff?" "Keine Ahnung, mit dem Auto schonmal nicht. Das tue ich mir beim besten Willen nicht an. Über die Schwäbische Alb kommen wir nicht, ohne, dass mein Frühstück wieder zutage kommt." "Klasse. Und was soll ich dann sagen? Ich bin zwei Sekunden in der Karre und kotze schon." "Ich schreib Tobi mal, dass wir erst kommen, wenn die Bahn sich wieder eingekriegt hat." "Mach das. Ich esse fertig und geh wieder ins Bett" Er grinste. "Jetzt zu doch nicht so. Ich hab auch nicht länger geschlafen als du und bin trotzdem um einiges wacher." "Jaja, ich weiß schon."
Kurz war es still, man hörte nur das klappern des Bestecks. "Weißt du was? Unser Leben ist echt manchmal wie ne schlechte Telenovela." "Was das?", fragte ich mit vollem Mund. "Genaue Definition müsste ich nachschauen" "Mach mal bitte"
Er nahm dein Handy wieder zur Hand und murmelte, während er tippte: "Mal schauen, was Wikipedia sagt.. Ah. Da haben wir's." "Und?" "Bei Telenovelas wird normalerweise täglich ein Kapitel ausgestrahlt.", Las er vor, "Auch wird stets das Konzept des Cliffhangers verwendet: Ein Kapitel endet mit einem dramatischen Ereignis, der Ausgang bleibt zunächst offen. Das soll motivieren, am folgenden Tag wieder einzuschalten. Anders als Seifenopern haben Telenovelas einen klar definierten Anfang und ein vorher festgelegtes Ende. Normalerweise dauern sie mindestens vier Monate bis maximal ein Jahr (80–250 Kapitel), was jedoch von der Handlung abhängt.
Telenovelas sind auf einem großen Handlungsbogen angelegt. Die Nebenfiguren verknüpfen sich auf die eine oder andere Art stets mit einer der Hauptfiguren – somit auch die Neben- mit der Haupthandlung. Dies ermöglicht den sogenannten Multiplot, das heißt, mehrere Handlungsstränge können parallel erzählt werden. Die Hauptakteure bleiben hierbei leicht im Vordergrund. Da die einzelnen Figuren so manches Geheimnis nicht kennen, gibt es genügend Raum für Spannung, Dramatik, Tränen und glückliche Momente."
"Voll die Telenovela", stimmte ich zu. "Aber nicht so langweilig", ergänzte er. "Ja", lachte ich. Ich beugte mich über den Tisch und küsste ihn. "Bah, mit vollem Mund ist das echt eklig", stellte ich fest. "Ach echt?", gab er ironisch von sich, nachdem er den Bissen heruntergeschluckt hatte.
Schnell stellte ich meinen Teller in die Spülmaschine und meinte: "ich geh wieder ins Bett. Kommst du dann auch?" "Ja, ich mach noch kurz sauber" ich sah ihn dankend an und verdrückte mich wieder in unser weiches, warmes Bett.
~Ende
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Und das war's mit dieser Fanfiction! Ich hoffe, es hat allen Spaß gemacht sie zu lesen :)
Es ist wirklich etwas seltsam für mich, diese Geschichte auf "beendet" zu stellen, sie hat mich seit letztem Jahr mal mehr mal weniger begleitet und mir immer ein schlechtes Gewissen gemacht xDGanz besonderen Dank will ich hier an Negotiatormaoi aussprechen, ohne deren Unterstützung ich vermutlich nicht weitergeschrieben und diese Ff nach dem zwanzigsten Kapitel beendet hätte. Wer sie noch nicht kennen sollte, schaut bitte mal bei ihr vorbei, sie macht krassen shit!
oli_smile was soll ich nur sagen.. es gibt keine Worte für alles das, was ich dir zu verdanken habe, alles das, was uns zusammengeschweißt hat in letzter Zeit. Auch, wenn es ziemlich unschön ist manchmal, weiß ich, dass ich in dir eine wunderbare Freundin gefunden habe.
(Btw, wer in München wohnt, irgendwo im Alter zwischen 16-18 ist und folgende Eigenschaften erfüllt: weiblich, treu, liebevoll, beschützerisch und aufgeschlossen, der meldet sich mal bitte per PN bei ihr, sie ist auf der Suche xD xP)Danke an der Stelle an Cosi, meinem Traummädchen, mit deren Hilfe ich (unfreiwillig) die Inspiration für Palutens Gefühlswelt bekommen habe. Ich liebe dich <3
Und am Ende ein riesiges, gigantisches und (mit fällt kein größeres Wort ein, ahh, doch.) unendliches (ha, nimm das Frau S.!) Danke an alle, die diese Story gelesen, bewertet und Kommentiert habt. Es hat wirklich Spaß gemacht, eure Kommis zu beantworten und teilweise sind echt lustige Konversationen dabei rausgekommen.
Und schweren Herzens muss ich mir jetzt überlegen, was ich für letzte Worte schreibe.
Mir fällt nichts ein.
Egal. Denkt euch einfach, es wäre schon morgen, denn ich wünsche euch frohe Ostern, wenn ihr feiert, feiert schön und genießt eure Ferien.Okay, letzte Worte:
Es läuft der dritte Harry Potter auf Sat 1 und ich kenne den ungelogen schon auswendig.
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Endlos Telenovela...(#kürbistumor)
Fiksi PenggemarAls Manu nach Köln fährt, um seine große Schwester zu besuchen, ahnt er nicht, dass er bald eine Unterkunft bei seinem Freund Paluten finden muss. Für Paluten schien sein Glück perfekt, denn er hatte schon eine Weile das Gefühl, nicht nur gute Freun...