Kapitel 29

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Mir blieb der Mund offen stehen, als ich den schön gedeckten Tisch mit den zwei Tellern sah. Brötchen standen daneben. "Es war sowas wie ein Dankeschön, dass ich hier sein darf. Ich schätze das Rührei ist kalt, aber wir können es ja nochmal warm machen", meine Manu, der sich mir von hinten genähert hatte und einen recht großen Abstand zu mir bewahrte.

Wie sehr wünschte ich mir in dem Moment, dass er mich von hinten umarmte, meinen Hals küsste und mir leise ins Ohr raunte, dass er mich liebe. Schon alleine von dem Gedanken daran, bekam ich Gänsehaut und wurde wieder ein wenig nervös. "J-ja, k-können wir machen. I-ich hab aber keine Mikrowelle da." Ich hoffte einfach, dass ihm mein Stottern nicht so krass auffallen würde. Das schien zum Glück der Fall zu sein, denn er quetschte sich an mir vorbei in die Küche und holte aus der untersten Schublade eine Pfanne heraus. Leicht irritiert sah ich ihn an. Woher kannte er sich denn hier so gut aus? Er deutete meinen Blick wohl richtig, denn er trällerte mit seiner leicht behinderten Stimme: "Ich hab' natürlich alllllllllllleeeeee deiner Vlogs angeschaut! I bim dein gröööööößßter Fan!" Er fing an schallend zu lachen. Im Reallife klang es noch schöner als über den Computer und so schoss eine angenehme Wärme durch mein inneres. In seinen Wangen bildeten sich tiefe Grübchen und er schloss seine Augen dabei, sodass seine Augenfarbe von seinen langen, dichten Wimpern verdeckt wurden.

Wir lachten eine Weile gemeinsam, bis wir einstimmig beschlossen, endlich das kalte Ei wieder warm zu machen. Er setzte die Pfanne auf den Herd und holte kurz Öl, von dem ein bisschen 'was in der Pfanne landete. Das Rührei von beiden Tellern landete ebenfalls in ihr und bald schon brutzelte es munter. Entspannt unterhielten wir uns, während Manu nebenbei einen Deckel besorgte, damit das heiße Fett uns nicht anspritzte.

Nicht all zu viel Zeit später saßen wir uns gegenüber an dem Tisch auf den Hochstühlen und aßen vergnügt unser Rührei, das zwar ein zweites Mal aufgewärmt nicht mehr so gut schmeckte, aber mich immer noch zum Lachen brachte, als Manu sich aus Versehen ein bisschen was davon auf seine Wange schmierte und es erst gefühlte Stunden später bemerkte und dann in mein Lachen einfiel (dat Satz!) Ich hätte zuvor nie gedacht, dass man so viel Spaß bei einem Frühstück haben konnte, aber Manuel hatte  mir mal wieder das Gegenteil bewiesen und mich eines besseren Belehrt. Wie so oft schon. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich mich jemals in einem Mann verlieben würde, aber nun wusste ich es besser: Es war passiert und ich wollte auch nichts daran ändern. So weh es auch tuen würde, wenn er meine Liebe nicht erwiderte, ich wollte niemanden anderen als ihn so sehen, denn er war in meinen Augen perfekt und ich genoss das Gefühl, dass ich spürte, wenn er bei mir war, wenn er lachte, wenn er mir nahe kam. Nichts daran wollte ich im Moment ändern.

So ungewohnt es mir am Anfang vorkam, dasselbe Geschlecht zu lieben, desto sicherer war ich mir, dass Manu eine Ausnahme war und ich nicht pauschal sagen konnte, dass ich auf Männer stand. Denn war ich weder von Frauen, noch von Männern abgeneigt. Vielleicht war ich einfach bi oder wie das heißt. Und selbst wenn es so ist, das war ich und ich hatte es zu akzeptieren und es war mir egal, was andere darüber sagen würden.

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Ich würde mal sagen: Da ist sich jemand im Reinen mit sich selbst. Wenn Manu jetzt auch noch so weit kommt, dann ist alles gut. Allerdings kann ich jetzt schon sagen, dass das wohl noch eine Weile dauern könnte. Ich will ja nicht, dass dat ganze hier schon nach dreißig Kapiteln endet. Um genau zu sein habe ich schon einen ungefähren Plan, was noch alles passieren wird und habe auch schon einen groben Handlungsverlauf.
Hat jemand mal Lust auf eine Lesenacht?

Schönen Tag | Abend noch! 

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt