Kapitel 60

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P.o.V. Germanletsplay

Ich setzte mich wieder auf die Couch und ließ meinen Gedanken und Gefühlen freien Lauf. Palle liebt mich also... Nicht, dass es überraschend kam, schließlich hatte ich seit einiger Zeit schon diese Befürchtung. Oder soll ich eher sagen Hoffnung? Nein. Denn ich bin nicht schwul und mein bester Freund dann auch noch? Nein. Ich war nicht schwul, ich durfte nicht schwul sein, sonst würden mich alle hassen. Ich stand auf Weiber, nur auf Frauen. Mit Arsch, Titten und langen, blonden Haaren.


Doch was war das gestern Abend? Ich hatte mich das auch im Bett schon gefragt, als ich ewig gebraucht hatte, um einschlafen zu können, weil mein Gefühle so aufgewühlt waren. Einerseits wollte ich mich um keinen Preis in einen Mann verlieben und ich war auf dem besten Weg dorthin, aber andererseits wollte ich ihn weder abweisen, noch ihn verletzten, immerhin ist er mein bester Freund. Nicht nur irgendein Kumpel, nein, mein bester Freund. Die Zeit bei ihm, in der er alle meine Launen ertragen hatte, mich getröstet hatte, das hatte mir bewiesen, wie wichtig mir unsere Freundschaft war. Und vielleicht, ganz vielleicht wollte ich mir an diesem Tag, heute, noch nicht eingestehen, dass es auch mir gefallen hatte und ich endlich meine Sturheit überwinden sollte, ihm näher kommen und mich so auch in ihn verlieben konnte. Nur war dieser Tag definitiv nicht heute.   

 Was hatte er eigentlich gestern noch mit meiner Schwester besprochen? Ich hatte ja den Teil mit Weihnachten mitbekommen und, dass sie nicht mitessen durfte, aber den Rest hatte ich nicht gehört. Ich sollte sie anschreiben. Ich griff nach meinem Handy und sah zu meiner größten Freude, dass sie online war. Schnell schrieb ich ihr, was passiert war, was ich gesagt hatte, was er gesagt hatte und was danach geschah. Sie las, sie schrieb und kurze Zeit später erschien folgende Nachricht in unserem Chat: 'Du hast ihn in sein Zimmer gebracht?! Da ist er jetzt alleine?! Schwing deinen Arsch da rüber und tröste ihn, nicht, dass noch was schlimmes passiert! Hop!!'

"Komm runter, Mädel...", murmelte ich leise zu mir selbst und überlegte. Sollte ich wirklich zu ihm gehen? Was, wenn er dann dachte, dass ich auch etwas von ihm wollte? Das wollte ich nämlich ganz sicher nicht! Immerhin ist er ein Mann, das darf ich gar nicht.

Aber was ist, wenn wirklich etwas schlimmes passiert, wenn ich meine Nase nicht zeige? Wovor hatte ich eigentlich Angst? Was bereitete mir solche Bedenken? Dass er sich auf mich stürzt und vergewaltigt? Eher unwahrscheinlich.. Also warum nicht? Das letzte, was ich wollte war, dass unsere Freundschaft darunter litt oder gar zerbracht. Ich musste einfach offen Klartext mit ihm reden, dann fänden wir sicherlich eine gute Lösung, die wenigstens einigermaßen zufriedenstellend war. Für uns beide. Ich durfte schließlich keine Gefühle für Männer entwickeln, er aber sollte dann auch nicht weiter in mich verliebt sein.

'Wird schon schief gehen', dachte ich mir, erhob mich von der Couch und ging zügig zu seiner Zimmertüre. Wie sagt man? Augen zu und durch. Also schloss ich meine Augen, unterdrückte die Gefühle, die gestern Abend drohten hochzukommen, klopfte und machte die Türe auf, ohne ein "Herein" abzuwarten.

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Was eine schwere Geburt... Morgen wird höchstwahrscheinlich nichts kommen, weil ich den halben Tag im Auto verbringe und die Zeit dann wahrscheinlich eher nutzen werde, um Notizen zu machen und künftige Inhalte zu planen, als auf meinem Handy zu schreiben, weil das echt mühsam und anstrengend ist. Bis übermorgen dann! ^^

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt