Kapitel 21

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es schon hell. Blinzelnd setzte ich mich auf und rieb mir die Augen. Ich gähnte einmal herzhaft und streckte mich. Kaum ließ ich meine Schultern ein bisschen kreisen, keuchte ich lautlos vor Schmerz auf. "Fuck...", murmelte ich. Mit möglichst wenig Schmerzen versuchte ich aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen.

Mein Magen knurrte und verkrampfte sich schmerzhaft. Ich musste unbedingt etwas essen. Aber erstmal Paluten finden. "Palette?", rief ich. Ein leises "Ja! Bin in der Küche!" ertönte. Ich setzte meine Maske wieder auf und ging zu ihm. Leise näherte ich mich ihm und legte ihm von Hinten meine Hände schnell auf seine Schultern, um ihn zu erschrecken. Er zuckte zusammen, doch ich sah auch, dass sich an seinem Hals eine Gänsehaut gebildet hatte. Leicht strich ich über diese und er erschauderte. "Morgen Schmalette...", murmelte ich gedankenverloren und starrte über seine Schultern. "Was wird das?" "B-Brot" Ich wunderte mich nur ganz kurz über sein Gestotter, bis ich ihn aufzog. "Das werden Brotscheiben? Du verhackstückst das ganze ja!" Lachend ließ ich von ihm an und drehte mich schnell um. Wohl etwas zu schnell für meinen Rücken, denn in dem Moment zuckte wieder dieser Schmerz durch meine rechte Schulter und brachte mich dazu, scharf die Luft einzuziehen. Mit fragendem Blick sah er mich an. "Was los, Mänjuel?" "Nur Rückenschmerzen.", murmelte ich und versuchte den Schmerz wieder abklingen zu lassen, indem ich mich ein bisschen räckelte.

Er legte mir auch seine Hände auf die Schultern und massierte sie leicht. Ein wohliges Seufzen entfuhr mir und ich schloss die Augen. "Warum hast du dann nicht in meinem Bett geschlafen?", fragte er mich leise. Natürlich konnte ich ihm den wahren Grund nicht nennen, also brummte ich nur. Ich spürte, wie er mit den Schultern zuckte.

Er nahm seine Hände wieder zu sich und drehte sich um. Ich tat es ihm gleich und sah ihm zu, wie er die vier Brotscheiben nahm und jeweils zwei auf die danebenstehenden Teller legte. Zusätzlich holte er aus dem Kühlschrank Aufschnitt und ein kleines Glas Nussnugat-Creme heraus. "Wo hast du das Zeug denn her?", fragte ich dümmlich und er fing an zu lächeln. "Aus dem Himmel! Nein natürlich aus dem Supermarkt.", erwiderte er und lachte leise. Er schmierte sich Nussnugat-Creme auf sein Brot und meinte zu mir: "Du kannst ja nächste Nacht bei mir schlafen. Dann geht es deinem Rücken sicher auch besser." "Ich brummte nur wieder. "Warum denn nicht? Du tust dir doch damit nur was gutes!" Ich beschloss einfach, es wieder auf meine Art zu lösen. "Mit einem Fetti wie dir will ich doch nicht in einem Bett schlafen! Da fall' ich ja raus!" Er sah nicht, dass ich dabei lächelte, doch ich machte mir nicht die Mühe meiner Stimme einen sarkastischen Klang zu geben. Sein Grinsen erlosch und er legte sei Brot wieder auf den Teller. "Heeeyyy! Ich war heute schon joggen!" "War doch nur 'n Witz, meine Schmalette!" lachte ich. Er lachte auch, doch es sah irgendwie gezwungen aus. "Ach komm schon! Du weißt doch, dass ich dass nicht ernst meine. So lange kennst du mich doch schon!" Er lachte und dieses Mal wirkte es echt. Sein Brot ließ er trotzdem liegen.  

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt