Kapitel 13

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Mit knurrendem Magen wachte ich auf und setzte mich schwungvoll auf. Sofort bereute ich es und dachte, ich müsste sterben. Meine Rückenschmerzen waren schlimmer geworden und zusätzlich zu meinem dröhnenden Kopf kamen meine Augen, die brannten. Ich hatte wohl ich Schlaf ziemlich viel geweint. Das Sofakissen, das ich mir anscheinend in der Nacht irgendwann geangelt hatte, war feucht und als ich mit der Hand über mein Gesicht fuhr, fühlte sich meine Haut ein bisschen rau und ebenfalls nass an.
So schnell es ging, suchte ich das Badezimmer auf, dass ich nach kurzem Suchen gefunden hatte und wusch mir das Gesicht. Das weiß meiner Augen war deutlich röter geworden und intensivierte die grüne Farbe meiner Iris.
Kaum ging ich einen Schritt zurück, fuhr ein schmerzhafter Stich durch meinen Rücken, Nahe des linken Schulterblattes. Ich zischte kurz auf. Fuck, tat das weh. Übrig blieb nur ein auszuhaltender, aber andauernder Schmerz, der mich jetzt schon wahnsinnig machte. Um mich ein bisschen abzulenken, beschloss ich in die Küche zu gehen und zu sehen, was Julia denn so im Kühlschrank hatte. Ich war mir sicher, dass sie nichts dagegen hätte, wenn ich mich an ihrem Futter bediente, aber unwohl fühlte ich mich trotzdem dabei.
Ich riss die Schatztruhe auf, in der Hoffnung, irgendwas Essbares dort zu finden. Ich wurde enttäuscht, denn abgesehen von ein bisschen offene Marmelade und einer Packung Käse, die aussah, als würde sie leben, befand sich nichts dort drinnen. Inständig betend griff ich nach dem Marmeladenglas, schraubte es auf und roch vorsichtig daran. Sofort wünschte ich mir, es nie getan zu haben und unterdrückte krampfhaft ein Würgen. Mist, das würde wohl auch nichts werden.
Obwohl es mich extremst grauste, beförderte ich beide ungenießbaren Lebensmittel in den Mülleimer, dessen Geruch auch nicht gerade der leckerste war.
'Okay, Manuel, denk nach! Was machst du als nächstes? Wenn ich aus der Wohnung gehen und was zu essen besorgen und den Müll entsorgen würde, wäre die Gefahr sehr hoch, dass Patrick mich entdecken würde. Soll ich es riskieren?'
Mein Gedankengang wurde jedoch von dem lauten Knurren meines Magens unterbrochen, der sich inzwischen immer wieder schmerzhaft zusammenzog. Das Übelkeitsgefühl in meinem Hals wurde auch immer stärker und so stand mein Entschluss fest: ich würde mein sicheres Versteck verlassen und mich der Gefahr stellen. 'Manuel, dein Leben ist kein Action-Film, okay?'
Ich schnappte mir den Müllbeutel und nahm auf dem Weg noch ein bisschen Geld aus meinem Portmonee. Eilig verließ ich die Wohnung und bemühte mich, dass mich niemand hörte. Wahrscheinlich war des ganze etwas übertrieben, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht, oder?
Ich wurde wieder in die Realität geholt, als ich die Eingangstür hörte, wie sie ins Schloss fiel.

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt