Kapitel 8

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P.o.V. Paluten


Nach dem Putzen, das ich nur durch eine kleine Essenspause unterbrochen hatte, fühlte ich mich gleich viel motivierter und ich beschloss diese Motivation zum Joggen zu benutzen. Schnell machte ich mich fertig, ging aus der Wohnung, schloss ab und entschloss mich dazu zum Rhein zu laufen. Dort ist die Atmosphäre so gut, wie ich finde.

Als ich schon eine Weile gelaufen bin entdeckte ich im Rheinpark eine auf einer Bank sitzende , zusammengerollte Person, die anscheinend weinte. Und das nicht gerade leise. Das verwunderte mich. Was wohl da los war?  Irgendwie zog mich diese Person an und meine Füße trugen mich schon fast automatisch zu ihr. Sie hatte etwas längere, dunkle Haare und erst beim zweiten Blick bemerkte ich, dass dieser zierliche Körper einem Mann gehörte.

"Entschuldigung? Kann ich Ihnen helfen?", sprach ich ihn an und rüttelte leicht an seiner Schulter. Er zuckte merklich zusammen und ich ließ ihn sofort los. Als er seinen Blick hob, stockte mir der Atem. Mir blickten wunderschöne, leuchtend grüne Augen entgegen, deren Farbe durch das leichte wahrscheinlich vom Weinen kommende rot intensiviert wurde. Als er mich mit diesem stechenden Blick bedachte, riss er plötzlich die Augen auf und erhob sich schon fast panisch von der Bank. Er versuchte wegzulaufen, doch ich  packte ihn reflexartig am Arm. Er versuchte sich loszureißen, doch mein Griff war stärker. Auf meine Frage, ob es ihm gut ginge, schüttelte er nur bittend den Kopf und ich ließ ihn los. Wie von der Tarantel gestochen ergriff er rennnend die Flucht und verschwand schneller als ich schauen konnte hinter der nächsten Ecke. Verwundert schaute ich ihm nach und schüttelte nur den Kopf über des eben Geschehene.

Ich machte mich immernoch leicht verwirrt wieder auf den Weg nach Hause, ging duschen und lud pünktlich mein erstes Video hoch, dass ich am Vorabend noch aufgenommen hatte.

Als ich etwas planlos auf meinem Schreibtischtuhl saß, schweiften meine Gedanke zu dem Typen heute am Rhein. Er hatte echt schöne Augen, die sich in mein Gedächtniss eingebrannt hatten. Er machte einen interessanten Eindruck...
Ob ich ihm wohl jemals wiedersehen würde?

Die Frage beschäftigte mich noch den restlichen Abend und auch als ich später im Bett lag, wanderten meine Gedanken zwischen Manu und dem Typen hin und her. Inzwischen war ich mir sicher, auf Männer zu stehen, denn meine Gedanken drehten sich nur um solche. Erst mein bester Freund und jetzt der Typ mit den grünen Augen...

Schlaflos wälzte ich mich in meinem Bett rum. Mir war heiß und meine Gedanken ließen mich nicht einschlafen. Was wohl heute mit Manu war? Hatte er was schlimmes von seiner Schwester gemeldet bekommen? Wie ging es ihr überhaupt? Warum hatte er sich nicht gemeldet?
Die Liste solcher Fragen war leider so unendlich lange....

Es dauerte noch eine Weile, bis ich endgültig meine Augen schloss und mit Gedanken an das heute Geschehene einschlief.

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt