Kapitel 40

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Also ich das nächste Mal aufwachte, war es halb drei in der Nacht. Resigniert sah ich ein, dass ich wahrscheinlich nicht mehr einschlafen konnte, so jäh war ich aufgewacht. Also schwang ich mich aus meinen Federn und trottete aus Gewohnheit ins Badezimmer und ging aufs Klo. Als ich noch im sitzen die dunklen Flecken an der Wand und den Gestank wahrnahm, vergrub ich meinen Kopf in den Händen. Meine Augen und meine Nase brannten, doch hatte irgendwie nicht die Kraft, aufzustehen, meine Hände zu waschen und den Tag totzuschlagen. Mir fiel heiß siedend ein, dass ich die genaue Uhrzeit nicht wusste, wann sie kommen würden. Nur irgendwann im Laufe des Tagen, hatten sie gesagt. Toll, ich wusste jetzt auf jeden Fall schon einmal, was ich bis dahin tun konnte. Aufräumen. Mein Aufnahmezimmer war etwas zu auffällig und der Rest der Wohnung alles andere als sauber oder ordentlich.
So war ich also gezwungen, mich zu erheben und etwas zu tun.
Zuerst einmal räumte ich den Pizzakarton von gestern Abend auf und musst dabei unfreiwillig die Küche betreten. Mit laufender Nase machte ich also weiter und versuchte irgendwie den Kabelsalat unter meinem Schreibtisch zu bändigen, was mir nur mehr oder weniger gut gelang und womit ich irgendwann aufhörte, weil ich schon wieder Rückenschmerzen hatte und keine wirkliche Besserung in Sicht war. Am Ende stellte ich einfach meinen gelehrten Mülleimer davor und hoffte einfach, dass sie nicht darunter schauen würden. Meine Blau-Schwarze Strickjacke räumte ich in den Schrank zu meiner ersten und schon ein bisschen abgeranzten Maske, zu der sich auch kurz darauf meine neuere gesellte. Ebenfalls in dem Schrank landeten meine Pläne für Varo, neue Projektplanungen und generell alles, was in irgendeiner Form etwas mit YouTube zu tun hatte. So konnte ich wenigstens ein bisschen aufatmen. Auch wenn dir Wahrscheinlichkeit, dass mich jemand erkennen würde quasi unter Null war, egal ob mit oder ohne dem Kram, wollte ich nicht, dass sie das irgendwie Fotografieren und dann dadurch meine Adresse herausgefunden werden kann.
Auch wenn ich fast die ganze Zeit am heulen war, schaffte ich ein bisschen mehr Ordnung in der Küche. Danach gönnte ich meinen Augen ein bisschen Auszeit, indem ich mein Bett ordnete und danach meine Klamotten, die ich mithatte, zu denen zu werfen, die noch gewaschen werden mussten. Im Badezimmer wischte ich kurz über alle Oberflächen mit einem feuchten Lappen (dir?), dabei beließ ich es aber dann auch.
Im Anschluss holte eine Tüte, in die ich die schmutzige Wäsche beförderte und sie danach in den Keller zu den Waschmaschien trug. Dort stopfte ich diese so schnell es ging recht unachtsam in die Wäschetrommel und stellte einen Waschgang mit 50° für Buntwäsche ein.
Nachdem ich das erledigt hatte, sprintete ich dir fünf Stöcke wieder nach oben und schloss die Tür auf. Im Gegensatz zu Patrick war ich was das anging, tatsächlich kein Schuselkopf und so vergaß ich meinen Schlüssel eigentlich nie. Hach... Paluten... Wieso benahm ich mich denn wie ein kleines Fangirl? Okay, Manuel, Konzentration! Was musst du noch machen? Doch bevor mir einfallen könnte, irgendwie mein Wohnzimmer aufzuräumen, klingelte es wieder an der Tür.

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt