Kapitel 33 (normale Version)

1.9K 60 5
                                    

Ich beschloss einfach duschen zu gehen. Kaltes Wasser hatte schon immer geholfen, Probleme wie dieses zu lösen. Ich hoffte einfach, Manu war von der Tür weggegangen, denn seit einigen Minuten hörte man nichts mehr von ihm.
Spätestens, als das kühle Wasser auf meine Haut prasselte, beruhigte sich der Blutstau in südlicher Gegend wieder und ich konnte aufatmen. Endlich weg.
Ich stellte das Wasser wärmer und feuchtete nun auch meine Haare an. Das Shampoo stand in einer kleinen Ablage an der Wand und so schäumte ich meine Haare ein. Auch verteilte ich das kühle Gel über meinen ganzen Körper. Manu saß ja eh wahrscheinlich im Wohnzimmer und schaute sich den Film weiter an. Um ehrlich zu sein, hatte ich wenig Lust, ihm dabei wieder Gesellschaft zu leisten. So gerne ich seine Nähe auch hatte, schmerzte es im Moment zu sehr, als dass ich es genießen könnte. So war es mir auch vorhin gegangen. Ich ärgerte mich einfach nur selbst, weil ich nicht den Mut hatte, ihn über meine Gefühle aufzuklären.
In Gedanken versunken genoss ich das angenehme Gefühl, das mir das warme Wasser bescherte und reflektierte für mich alles, was in den letzten Tagen vorgefallen war. Zu einem Entschluss, wie es weitergehen sollte, kam ich nicht, doch mir wurde eins klar: es war unfair ihn im Unklaren zu lassen. Vielleicht fanden wir gemeinsam eine Lösung. Doch der größere Teil in mir schrie, dass ich dumm war und es um jeden Preis vermeiden sollte, ihn irgendetwas über meine Gefühle erfahren zu lassen, denn unsere Freundschaft würde daran zerbrechen. Und ich gab dem größeren Teil in mir Recht, es war so riskant, gerade, weil er sich nicht einmal umarmen ließ. War er homophob? Nein, das hätte ich gemerkt, oder? Lag das an mir, dass er mir zumindest körperlich aus dem Weg ging?
Um nicht noch weiter in Selbstzweifeln zu versinken, schaltete ich das Wasser aus und trat aus der Dusche. Untätig stand ich mit Gänsehaut überzogen vor der Dusche und starrte das abgelaufene Glas an. Wie in Trance hob ich meine Hand und malte ein kleines Herz an die Scheibe. Kurz überlegte ich, dann malte ich Zackenlinien in dieses, sodass es aussah, als wäre es gebrochen. Traurig seufzte ich, während ich mich abtrocknete.
Schnell schüttelte ich den Kopf. Ich sollte nicht traurig sein, sondern möglichst viel und eine möglichst schöne Zeit verbringen.
Also schnappte ich mir meine Klamotten und hielt sie kurz überlegend in der Hand. Es wäre doch doof, die gleichen Sachen wieder anzuziehen, oder? Schulterzuckend nahm ich mir das noch feuchte Handtuch und band es mir um die Hüfte. Ich lauschte kurz an der Tür, aber es war immernoch nichts zu hören. Also schloss ich sie auf und kniff kurz die Augen zu, als das laute Geräusch ertönte. Hoffentlich hatte er das nicht gehört...

_______________________________________

Meh... Schon wieder irgendwie öde. Aber ich wusste nicht, was ich in dem Badezimmer sonst schreiben sollte... :(

Endlos Telenovela...(#kürbistumor)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt