Schimmel. Viel Schimmel. Er zog sich über die halbe Deck und an den Wänden ein bisschen nach unten. Mit angewidertem Gesichtsausdruck, betrachtete ich das Problem genauer. Es schien von meinem Duschkopf auszugehen und irgendwie ein bisschen in die Wände hineinzugehen. Mit einem mehr als ungutem Gefühl ging ich in das Nebenzimmer, der Küche. Auch hier waren die Wandkanten verschimmelt. Ich stöhnte auf. Warum nur?
Nachdem ich in jedem Raum drinnen war und das Ausmaß des Problems erkannt hatte, konnte ich aufatmen. Weder mein Aufnahmezimmer, noch mein Schlafzimmer waren betroffen. Ich ging zurück in den Flur und las mir den Brief fertig durch. Der Vermieter würde für den Großteil der Kosten aufkommen und ich musste lediglich die Untersuchung von einem Fachmann zahlen. Für die Maßnahmen musste ich nicht aufkommen. Die Untersuchung zahlte zum Glück auch die Hausratsversicherung, die in der Wohnung inkludiert gewesen war. Zum Glück. Ich googelte mal nach einer Bausanierungsfirma, die Gutachter für Bauschäden haben. Ich fand recht schnell einige, die auf solche Situationen spezialisiert waren. Ich beschloss einfach bei der nächstbesten anzurufen und zu fragen, wann denn jemand vorbeikommen könnte. Ich hasse normalerweise solche Gespräche am Telefon, aber in diesem Fall ging es wohl nicht anders.
Etwa zwei Stunden später war alles geklärt. Übermorgen würde jemand kommen, der mir das alles erklären, die Quelle und die passenden Maßnahmen analysieren würde. Schnell war ich einen Blick auf meine Küchenuhr, in der ich mich befand, weil ich selbst einmal begutachten wollte, wie schlimm es wirklich aussah. Dabei fand ich heraus, dass mein Körber und vor allem meine Nase, Schimmel jetzt nicht ganz so toll fanden, denn meine Nase verstopfte, sobald ich den Geruch einatmete. Zusätzlich tränten meine Augen und ich musste niesen. Es war wie eine persönliche Pollen-Hölle in meiner eigenen Wohnung. Wie ich hier in irgendeiner Form essen oder duschen sollte, war mir ein Rätsel. Zudem war Schimmel nicht unbedingt gut und förderlich für die Gesundheit, was mein eh schon sehr empfindlicher, anfälliger Körper sicher super finden wird.
Meine Laune war im Keller. Trotzdem versuchte ich heute wenigstens noch ein richtiges Video aufzunehmen. Zwar ein, ein wenig verschnupftes, aber wenigstens etwas. Meine Nase besserte sich auch mit der Zeit, da mein Aufnahmezimmer ja so gut wie unberührt war. Mit irgendjemand anderem etwas aufzunehmen, hatte ich keine Nerven für, was auf eine kleine Runde Skywars auf Gomme hinauslief. Ohne viel Aufwand schnitt ich das Video, auch wenn meine Skills mehr als eingerostet waren, weil ich fast eine Woche nicht gespielt hatte, war etwas akzeptables, eher witziges herausgekommen.
Mein Handy vibrierte, kaum hatte ich mein Schnittprogramm geschlossen und eine Nachricht von "Paluten :D" ploppte auf dem Sperrbildschirm auf. Unbewusst fing ich an wie ein Wahnsinniger zu grinsen. Wieso freute ich mich denn so? Vermisste ich ihn etwa so sehr? Ich las mir seine Nachricht schnell durch. "Bist du heile gelandet?" und kaum wollte ich antworten, erschien eine neue. "Willst du was aufnehmen?" Ich machte eine Sprachnachricht, auch wenn ich diese Dinger eigentlich nicht so gerne mochte. Ich erzählte ihm die Kurzfassung von dem was heute passiert war und wunderte mich selbst über die gute Laune, die ich plötzlich wieder hatte. Währenddessen renderte mein Video und ich sah ungeduldig auf die Zeit. Noch zwei Stunden. Wieso ist YouTube auch heute so langsam? Ich ließ mit meinem Finger den Knopf los und sah zu, wie die Sprachnachricht ewig brauchte zum abschicken. Ich könnte schreien. Mein Handy zeigte an, dass ich kein Internet hatte. Was ist heute denn eigentlich los??
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Hiermit danke ich meinen Eltern, die sich bereitwillig meinen Fragen gestellt haben. Alleine hätte ich das ganze nämlich nicht geschrieben (#zufaulzumgoogeln). Dankeschöööööön!!
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Endlos Telenovela...(#kürbistumor)
FanfictionAls Manu nach Köln fährt, um seine große Schwester zu besuchen, ahnt er nicht, dass er bald eine Unterkunft bei seinem Freund Paluten finden muss. Für Paluten schien sein Glück perfekt, denn er hatte schon eine Weile das Gefühl, nicht nur gute Freun...